Einst waren es die dramatischen Filme, die das Genre Bergfilm prägten: Die Urgewalt der Natur in den Bergen und mitten drinnen der heroische Mensch. "Das hat sich geändert, die Hauptrolle spielen die Berglandschaft an sich und die universelle Begegnung zwischen Berg und Mensch", so Michael Pause, der Direktor des Festivals. "Man kann sich vorstellen, wie unglaublich groß das Themenspektrum durch diese Herangehensweise wird."
Von dieser faszinierenden Vielfalt kann man sich schon beim Blättern im soeben erschienenen Programmheft des 12. Bergfilm-Festivals in Tegernsee begeistern lassen. Insgesamt werden in den sechs Sälen in Tegernsee quasi "auf engstem Raum" 85 neue Filme präsentiert. "Da alles in diesem charmanten Ort so nahe beisammen ist und nahezu jeder in irgendeiner Form mit dem Festival zu tun hat, ist die Atmosphäre hier auch so besonders", meint Pause.
Während sich im Medius-Center der Schwerpunkt "Action" etabliert hat, darf man im Schalthaus auch mit ausgefallenen, manchmal auch "sperrigen" Filmen rechnen. Im Ludwig-Thoma-Saal ist eher die "Bergkultur" zu Hause und in der Sporthalle, dem größten Tegernseer "Bergfilmkino", werden große Namen genannt: So zum Beispiel, wenn der Ausnahmekletterer David Lama nach der Vorführung des Films "Cerro Torre - Nicht den Hauch einer Chance" sich den Fragen der Zuschauer stellt oder Heinz Zak mit seiner grandiosen Hommage an das Karwendelgebirge zu Gast ist.
Täglich auf einen anderen attraktiven Programmschwerpunkt kann man sich im festlichen Barocksaal freuen: Sei es im Rahmen der offiziellen Eröffnung am Mittwoch oder am Donnerstag, wenn der Fokus ganz auf das Thema "Mount Everest" gerichtet ist. Zu sehen ist dann eine aufwändig produzierte Dokumentation über die Erstersteigung durch Edmund Hillary und Tenzing Norgay ("Beyond the Edge") mit viel Originalmaterial, aber auch mit nachgestellten Szenen.
Abends steht das aktuellere Geschehen am höchsten Berg der Erde im Mittelpunkt: Die Auseinandersetzung zwischen den Spitzenbergsteigern Simone Moro und Ueli Steck sowie einigen Sherpas, als 2013 Fäuste und Steine flogen ("High Tension") und das erschreckende Geschehen mit Smartphones und Minikameras festgehalten wurde.
Spannend wie die Filme ist auch die Frage, welche Produktionen schließlich bei der feierlichen Schlussfeier am Samstagabend im Barocksaal ausgezeichnet werden. Und wie immer wird sich die hochkarätig besetzte, internationale Jury wieder intensiv mit den Filmen auseinandersetzen, um wirklich die Besten zu prämieren.
"Das wird in diesem Jahr nicht ganz einfach werden", prophezeit Michael Pause. "Wir hatten selten so viele hervorragende Filme im Wettbewerb, das Programm ist von außergewöhnlicher Qualität."
"Ein Tag in den Alpen"
Im Rahmen des Bergfilm-Festivals werden auch die 43 besten Fotos des Fotowettbewerbs "Ein Tag in den Alpen" in einer Ausstellung zu sehen sein. Die Idee dahinter: Möglichst viele Fotografen sollten gemeinsam einen Tag abbilden, und zwar den 26. Juli 2014. Egal, bei welchem Wetter, egal, ob morgens, mittags oder abends aufgenommen, egal, ob Menschen, Tiere oder Landschaften. Das Ergebnis war überwältigend – sowohl qualitativ als auch quantitativ!
Die besten Aufnahmen können Sie bereits einige Tage vor Beginn des Festivals in einer exklusiven Fotogalerie auf alpin.de sehen. Unsere "Bilder erzählen" steht in der November-Ausgabe von ALPIN (ab 15. Oktober im Zeitschriftenhandel) ebenfalls ganz im Zeichen von "Ein Tag in den Alpen": Hier finden Sie die drei Siegerbilder.
Weitere Informationenen und Ticketreservierung finden Sie unter: www.bergfilm-festival-tegernsee.de