Sechs Tote zu beklagen

Serie schwerer Bergunfälle

Die Hochsaison an den hohen Bergen der Alpen hat begonnen. Und mit ihr steigt leider auch die Zahl der schweren Unfälle. Allein drei Tote gab es innerhalb von zwei Tagen am Mont Blanc zu beklagen, im Zillertal stürzte ein Bergführer mit seinem Kunden in den Tod, im Wallis kam ein Vater vor den Augen seines Sohnes in den Tod.

Serie schwerer Bergunfälle
Der Große Löffler (Foto: wikipedia)
Der Große Löffler (Foto: wikipedia)

Drei Tote am Mont Blanc

Binnen 48 Stunden sind im Mont-Blanc-Massiv drei Bergsteiger ums Leben gekommen. Am Montag stürzte ein Däne 300 Meter in den Tod. Der Bergsteiger war mit zwei Freunden unterwegs gewesen. Zum Zeitpunkt des Unfalls waren die Drei nicht angeseilt gewesen. Bereits einen Tag zuvor hatten sich in dem Gebiet zwei tödliche Bergunfälle ereignet. Die beiden Opfer, ein Pole und ein Rumäne, waren jeweils alleine unterwegs gewesen.

Bergführer mit Kunden tödlich verunglückt

Gut eine Woche hatten Rettungskräfte im Zillertal nach einem vermissten Bergführer und seinem Kunden gesucht; am Dienstag sind nun die Leichen der beiden in einer Gletscherspalte unterhalb der vermuteten Absturzstelle gefunden worden. Der erfahrene Bergführer war mit seinem Gast frühen am Morgen des 07. Juli zu einer Tour auf den Großen Löffler gestartet. Als das Duo um 16.00 Uhr nicht wieder zu seinem Ausgangspunkt, der Greizer Hütte, zurückgekehrt war, informierte der Hüttenwirt die Bergrettung.

Die Suche verlief zunächst erfolglos. Schließlich stießen die Retter an der Nordwand des Löffler auf Rutschspuren und weiter unterhalb, auf dem "Löfflerkees" sogar auf mehrere Ausrüstungsgegenstände der Vermissten. Daraufhin konzentrierten die Kräfte ihr Suche - die aufgrund erhöhter Steinschlaggefahr an den darauffolgenden Tagen immer wieder unterbrochen werden musste - auf diesen Bereich des Gletschers. Es wird vemutet, dass ein großer Felsausbruch am Nordgrand den beiden Alpinisten zum Verhängnis geworden ist.

Vater stürzt vor den Augen des Sohnes ab

Bereits am Samstag ist es in den Walliser Alpen zu einem Familiendrama gekommen. Zusammen mit seinem Sohn hatte ein 67-Jähriger aus Bad Kissingen den 3870 Meter hohen Blanc de Cheilon nahe der italienischen Grenze bestiegen. Beim Abstieg stürzte der Deutsche vor den Augen seines Sohnes über 100 Meter in die Tiefe und verstarb noch an der Unfallstelle. Die eintreffenden Rettungskräfte konnten wenig später nur noch den Tod des Mannes feststellen. Sein Sohn blieb unverletzt.

Klettersteiggeher mit Hubschrauber gerettet

Aufgrund starker Bauch- und Beinkrämpfe musste ein 49-Jähriger am Montag mit dem Hubschrauber aus einem Klettersteig am Traunstein gerettet werden. Der Deutsche war zusammen mit seiner Frau im Traunsee Klettersteig, einer schweren Sportklettersteig der Kategorie D, unterwegs, als er gut 200 Meter unterhalb des Gipfels wegen heftiger Krämpfe in Bauch und Beinen nicht mehr in der Lage war, weiterzuklettern. Seine Frau alarmierte die Bergrettung, die den Mann mit dem Hubschrauber ausflog.