Wintersaison 2014/15

Zahl der Lawinentoten in Österreich gestiegen

Das Österreichische Kuratorium für Alpine Sicherheit hat eine erste Zwischenbilanz der Wintersaison 2014/15 gezogen: Die Zahl der Unfälle und Lawinentoten hat im Vergleich zum Vorjahr weiter zugenommen, so das vorübergehende Fazit der Expertenrunde unter Vorsitz des Meteorologen Karl Gabl.

Zahl der Lawinentoten in Österreich gestiegen
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Waren in der Saison 2013/14 insgesamt elf Lawinentote im Gebiet der Österreichischen Alpen zu verzeichnen gewesen, sind es in der noch laufenden bereits 25. Als wesentlichen Grund für die deutliche Zunahme sieht das Kurartorium in dem "sehr instabilen Schneedeckenaufbau", der diesen Winter vorgeherrscht habe. Dadurch sei es ingesamt auch zu mehr Lawinenunfällen gekommen (232 im Vergleich zu 133 in der Saison 2013/14).

Allerdings, so unterstrich Gabl bei der Vorstellung des Berichts auf einer Pressekonferenz am Dienstag in Innsbruck, sei der direkte Vergleich mit der Vorsaison wenig aussagekräftig, da diese "außerordentlich lawinenarm" war. Während die Zahl der Unfälle stetig steigen würde, gibt es nach Ansicht des Kuratoriums bei den Lawinentoten keinen Trend nach oben zu verzeichnen.

Tödliche Lawinenunfälle nach Disziplin in der Wintersaison 2014/15.
Tödliche Lawinenunfälle nach Disziplin in der Wintersaison 2014/15.
© Alpine Sicherheit

Immer mehr Skitourengeher unter den Opfern

Der seit ein paar Jahren anhaltende Skitouren-Boom schlägt sich auch in den Opferzahlen nieder. Mit einem Anteil von 60 Prozent bilden Skitourengeher bei den Lawinenunfällen mit tödlichem Ausgang die bei weitem größte Gruppe; Freerider und Variantenfahrer kommen auf 32%, Bergsteiger auf acht.

Eine positive Entwicklung ist bei den Unfällen und tödlich verunfallten Personen im "alpinen Raum" festzustellen. Hier sind die Zahlen rückläufig. Bei den ums Leben gekommen Personen etwas (von 115 auf 112 im Vergleich zur Vorsaison), bei den Alpinunfällen stark (von 7910 auf bisher 6540).

Ebenso erfreulich sei der Trend im Bezug auf die tödlichen Unfälle im "organisierten Skiraum". Waren im Winter 2013/14 noch 38 Menschen beim Skifahren auf präparierten Pisten und Routen gestorben, waren es in dieser Saison bisher "nur" 28 (die meisten davon an Herz-Kreislauf-Versagen). Als Gründe für den deutlichen Rückgang um 25% nannte Kuratoriumspräsident Karl Gabl ein einem stärkern Bewusstsein für Gefahren wie der besseren Präparierung der Pisten.

Sämtliche Statisktiken finden Sie unter: www.alpinesicherheit.at