Bergunfall in Berchtesgaden

Tödlicher Absturz am Gotzentauern in den Berchtesgadener Alpen

Ein 34-jähriger Bergsteiger aus Siegen (NRW) stürzte vermutlich am Samstag, den 12.08.2023, im weglosen Gelände oberhalb der Gotzenalm am Königssee ab und verletzt sich tödlich. Bei der Vermisstensuche durch Polizei und Bergwacht konnte nur noch der Leichnam des Vermissten gefunden werden.

Im Nationalpark Berchtesgadener Alpen, hinten der Gotzentauern.
© IMAGO / imagebroker

34-jähriger Bergsteiger stürzt 150 Meter ab und stirbt

Der 34-Jährige Bergsteiger ist nach Polizeiangaben vermutlich am Samstagabend beim Abstieg in weglosem Gelände nordwestlich vom Gipfel des Hohen Laafeld (2074 m) abgestürzt und hat sich dabei tödliche Verletzungen zugezogen.

Der Mann wurde am Sonntagvormittag durch den Wirt der Gotzenalm als vermisst gemeldet. Der Gast hatte am Samstag eingecheckt und war anschließend noch zu einer Wanderung Richtung Hohes Laafeld aufgebrochen. Als am Sonntag das unbenutzte Bett auffiel, wurde die Polizei informiert.

Die Alpine Einsatzgruppe der Polizei und die Bergwacht Berchtesgaden starteten umgehend eine Vermisstensuche. Kräfte der Bergwacht Anger, die sich zu Übungszwecken in ihrer Diensthütte am Seeleinsee, unweit des Suchgeländes aufhielten, begaben sich ebenfalls auf die Suche.

Polizei und Bergwacht finden Leichnam des abgestützten Bergsteigers

Gegen 12:30 Uhr konnten die Einsatzkräfte aus Anger unterhalb des Gipfels, bei den sog. Roten Wänden Gegenstände in einer Steilen Wiese ausmachen. Ein im Anflug befindlicher Polizeihubschrauber konnte dann den leblosen Körper eines Mannes in einer Höhe von 1880 m ausmachen.

Zwei Beamte der Alpinen Einsatzgruppe Berchtesgaden wurden umgehend an die Auffindestelle geflogen und bargen den Leichnam, bei dem es sich um die vermisste Person handelte. Im weiteren wurden noch die verstreuten Gegenstände des Abgestürzten eingesammelt.

Abstieg über vermeintlichen Abstiegspfad

Der 34-Jährige wollte vermutlich nach erreichen des Gipfels nicht wieder den Aufstiegsweg zurück nehmen, sondern über die Nordseite in Richtung Gotzentauern absteigen um wieder zur Gotzenalm zu gelangen. Nach Polizeiangaben folgte er dazu vermutlich einer in diversen Handy-App-Karten eingezeichneten Steig, der so aber nicht existiert.

Beim Abstieg in dem weglosen, felsigen und grasdurchsetzten Gelände dürfte er ausgerutscht und dann über die Felsen mindestens 150 m abgestürzt sein. Dabei zog sich der Mann tödliche Kopfverletzungen zu. Nach derzeitigem Ermittlungsstand war der Mann alleine unterwegs, so das Fremdverschulden als Unfallursache nicht angenommen wird.

Gotzentauern: Wenig begangener Gipfel zu Füßen des Watzmanns

Der wenig besuchte Gotzentauern erscheint von der Gotzenalm aus unscheinbar und bewaldet und nur als der nördlichste Ausläufer der Laafelder. Trotzdem bietet er vom Gipfel eine schöne Aussicht und vor allem einen hervorragenden Blick zur vis-a-vis liegenden Gotzenalm. Aufgrund der recht schwierigen Wegfindung wird diese Tour nur erfahrenen Bergsteigern mit gutem Orientierungssinn empfohlen.

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