ÖAV veröffentlicht Studie zur Gesundheitswirkung des Bergsports

Wissenschaftlich belegt: Wandern wirkt!

Eine groß angelegte Studie des Österreichischen Alpenvereins (ÖAV) hat untersucht, wie sich das Wandern auf unsere Lebensqualität und Gesundheit auswirkt. Beim Fachsymposium "Bergsport & Gesundheit" am 25.November in Wien wurden die Ergebnisse präsentiert.

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"Die meisten Bergsportler würden wohl ohne Zögern bestätigen, dass sich ihre Sportart positiv auf Körper und Geist auswirkt. Systematische Untersuchungen zu den Effekten von Bergsport auf die Gesundheit sind allerdings nur vereinzelt in wissenschaftlichen Publikationen zu finden. Daher war es unser Bestreben, mögliche positive Auswirkungen des Bergsports in einem wissenschaftlichen Forschungsprojekt zu untersuchen und mit validen Daten zu belegen", erklärt das Forschungsteam um Dr. Arnulf Hartl, Dr. Martin Kopp, Martin Niedermeier und dem Sozialpädagogen Jürgen Einwanger (Österreichischer Alpenverein).

Bergwandern: Beliebteste Alpinsportart als Untersuchungsschwerpunkt

Die Untersuchung der psychischen Befindlichkeit beim Bergwandern zeigte: Bereits eine einzige Wanderung von etwa drei Stunden bringt positive Veränderungen der psychischen Gesundheit mit sich. Nach der Aktivität wurde ein signifikanter Anstieg der Stimmung und der Gelassenheit registriert. Negative Gefühle wie Energielosigkeit und Angst sanken markant.

<p>Mit sich und der Natur in Gleichklang kommen: Bergsport kann dabei helfen.</p>

Mit sich und der Natur in Gleichklang kommen: Bergsport kann dabei helfen.

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Der Vergleich mit Probanden auf dem Laufband ließ eine ähnliche Entwicklung erkennen, allerdings in einem weit geringeren Ausmaß. Bei den Probanden aus der Kontrollgruppe, die einer sitzenden Tätigkeit nachgingen, zeigte sich ein umgekehrtes Bild: Gehobene Stimmung und Gelassenheit verringerten sich, während Angst und Energielosigkeit anstiegen.

Die positiven Effekte der sportlichen Aktivität auf den Körper wurden durch den reduzierten Cortisolspiegel und somit signifikante Stressreduktion bestätigt. Ein interessantes Detail ist laut den Forschern die Tatsache, dass die Anstrengung – gemessen an der Herzfrequenz – beim Bergwandern zwar objektiv höher war als in den Vergleichsgruppen am Laufband, aber nicht als anstrengender empfunden wurde. Daraus könne man schließen, dass die Umgebung beim Bergwandern von der körperlichen Anstrengung ablenken kann.

Bergsport & Gesundheit: Arbeitsschwerpunkt des ÖAV

Welche Bedeutung der Bergsport als Gesundheitsfaktor im Österreichischen Alpenverein hat, erläutert Alpenvereinspräsident Andreas Ermacora: "Kaum ein Begriffspaar umfasst die Tätigkeiten des Alpenvereins so ganzheitlich, wie 'Bergsport & Gesundheit'. Die Tourenprogramme unserer Sektionen bringen tausende von Menschen in Bewegung. Unsere Hütten und Wege stellen die zentrale Infrastruktur für den Sommer- und speziell den Gesundheitstourismus dar. Der Naturschutz setzt sich vehement für den Erhalt naturbelassener Erholungsräume ein. Und die Jugendarbeit ermöglicht auch im Nachwuchsbereich Wege ins Freie und zahlreiche Alternativen zu den digitalen Welten."

Der Alpenverein definierte in den letzten Jahren als Arbeitsschwerpunkt, das Gesundheitsthema in den Vordergrund zu rücken – das Fachsymposium "Bergsport & Gesundheit" und der Erkenntnisgewinn durch die neue Studie bilden hier einen besonderen Höhepunkt. "Doch auch in Zukunft wird der Alpenverein seinen Beitrag leisten und im Bereich 'Bergsport & Gesundheit' Akzente setzen. Das ist schließlich unser Auftrag", so Ermacora.

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Andrea Kolle-Pirker via Facebook

War heuer regelmäßig wandern und mein seelisches Wohlbefinden hat sich derartig positiv verändert? freu mich jetzt dann aufs Schneeschuh-wandern...