Vielfalt ist Trumpf

Rofan: Das Wander-, Kletter- und Bergsteigerparadies am Achensee

Das Rofan gleich oberhalb des fotogenen Achensees gibt sich betont sportlich. Ein kleines, aber dennoch überaus vielseitiges Gebirge mit vielen Touren für Wanderer, Bergsteiger, Klettersteiggeher und Kletterer.

 Hier schlägt das Herz des wanderbaren Rofan – mit Blick auf die Haidachstellwand.
© Stefan Herbke

Das Rofan ist wie das Leben, alles hat zwei Seiten. Und so findet man in dem kleinen Gebirge oberhalb des rund zehn Kilometer langen, maximal einen Kilometer breiten und bis zu 133 Meter tiefen Achensees, der als größter See Tirols die Region gleichzeitig trennt und verbindet, auf der einen Seite steile und abweisende Felswände, während südseitig sanfte Rücken mit Wiesenhängen dominieren.

Über komplett einsamen Karen wie rund um die Ampmoosalm, wo Gämsen in aller Ruhe ihr Leben genießen, stehen beliebte Gipfel, die zwar Platz genug bieten, aber nur selten Einsamkeit. Und es gibt Berge, die sind auf der einen Seite perfekt für Wanderer und auf der anderen eine Herausforderung für Kletterer.

Kleinod Rofan

"Für mich ist das Rofan ein Kleinod", meint Stefan Wierer, "die Berggruppe deckt einfach alles ab, und das in einer sehr lieblichen Art." Der Bergführer aus dem Zillertal schätzt die Vielfalt und damit die unbegrenzten Möglichkeiten.

<p>Die Schermsteinalm duckt sich an einen Felsriegel unter dem Sonnwendjoch.</p>

Die Schermsteinalm duckt sich an einen Felsriegel unter dem Sonnwendjoch.

© Stefan Herbke

 „Egal ob Hermann Buhl, Hans Fiechtl, die Gebrüder Rebitsch oder Heinz Mariacher“, zählt er einige Klettergrößen auf, „all diese Leute haben dort neben lokalen Größen ihre Routen gesetzt und ihre Statements abgegeben.“ Dennoch hat das Rofan, eingebettet zwischen dem übermächtigen Karwendel und dem Wilden Kaiser, nie den Sprung auf die ganz große Bühne der Klettergebiete geschafft.

"Unsere Berge sind einfach nicht so weltbekannt wie Fleischbank, Predigtstuhl oder Totenkirchl im Wilden Kaiser", ergänzt Andreas Nothdurfter, "aber auch bei uns gibt es ernste und lange Touren wie am Rofanturm oder durch die 450 Meter hohe Nordwand der Seekarlspitze."

Der Bergführer aus Maurach liebt seine Heimatberge und ist dort natürlich so oft wie möglich unterwegs. Allein hier konnte er mittlerweile rund 30 Erstbegehungen verwirklichen. "Das Rofan ist für mich ein Microgebirge", schwärmt er, "und natürlich ein toller Arbeitsplatz vor meiner Haustüre, beim Klettern und auch beim Thema Klettersteige kann ich aus dem Vollen schöpfen."

Weiterlesen mit ALPIN+

Text von Stefan Herbke

0 Kommentare

Kommentar schreiben