10 aktuelle Modelle getestet

Outdoor-Westen aus Fleece, Kunstfaser & Softshell: Die besten 10 Modelle im Test

Geringes Gewicht, kleines Packmaß und hoher Tragekomfort: Westen sind die idealen Kleidungsstücke für Bergfreunde. Dennoch mögen sie nicht alle. Dabei sprechen die Vorzüge dieser Kleidungsgattung einfach für sich. Wir haben uns zehn Modelle fürs Wandern, Bergsteigen, Hochtouren, Skitouren und Biken im großen ALPIN-Test vorgenommen.

Westen: 10 aktuelle Modelle aus Kunstfaser, Fleece und Softshell getestet.
© Birgit Gelder

Outdoor-Westen im Test: ärmellos und vielfältig

Westen sind für den Bergsport-Einsatz wie geschaffen. Man bewegt sich, produziert Wärme. Zugleich ist die Witterung oft rau. Also freut man sich über Schutz im Rumpfbereich. Am Rücken hingegen braucht man meist weniger Isolation, da dort in der Regel ein Rucksack sitzt, unter dem man oft schwitzt.

Die Arme sind weniger kälteempfindlich. Sie funktionieren wie ein Docht, indem sie Wärme ableiten. Und wem es selbst unter einer Weste noch zu warm wird, der öffent einfach den Front-Reißverschluss. So wird Hitze gut über die Front, Ärmelöffnungen und den Bund abgeleitet. 

Jetzt den Produkttest Outdoor-Westen aus ALPIN 07/23 mit allen Details lesen!

Westen: Der Materialmix machts

Die übrigen Hersteller setzen auf Wattierung. Bergans (Rabot Insulated Hybrid Vest) hat an der Seite elastische Fleecepanels verbaut. Die kommen der Passform und dem Wasserdampfdurchgang zugute. Ganz interessant ist auch die Machart der Berghaus MTN Arête LB ­Synthetik Vest. Das schöne Teil ist eine Wendeweste mit zwei verschiedenen Außenmaterialien.

Die eine Seite ist komplett winddicht, die andere etwas winddurchlässig. So kann man den Grad an Isolation (in Maßen) beeinflussen. Trägt man die winddichte Seite außen, ist die Jacken im "Warm"-Modus. Liegt die durchlässige Seite außen, gibt es einen Luftaustausch in der Wattierung und die Jacke ist weniger warm. Das funktioniert gut.

Westen: Vor- und Nachteile von Iso-Westen

Patagonia setzt bei der Nano-Air auf die bewährte FullRange Isolierung. Auffällig ist, dass die Nano-Air trotz dieser Wattierung sehr dampfdurchlässig ist. Last but not least ist die Mountain Athletics Lab ThermoBall Weste von The North Face im Testfeld: eine Mischung aus Softshell und Iso-Weste. Bis zur Hälfte des Rumpfes setzt The North Face auf Softshell, der obere Bereich ist mit der daunenähnlichen ­Synthetikschüttung ThermoBall isoliert – und zwar rundum. 

<p>Beim schnellen Aufstieg sind Westen besonders praktisch.</p>

Beim schnellen Aufstieg sind Westen besonders praktisch.

© Birgit Gelder

Außerdem verfügt die Weste interessanterweise über keinen Kragen. Bei einer reinen Softshell-Weste wäre das ja noch nachvollziehbar, bei dieser Kombination hätten sich unsere Tester:innen aber einen Kragen gewünscht. Optisch (modisch) konnte das Produkt von The North Face dafür besonders punkten.

Wichtiges Kriterium beim Westenkauf: die Passform

Abschließend noch ein paar Worte zur Passform: Tendenziell sind alle Westen körpernah, also sportlich geschnitten. Die Softshell-Westen etwas ausgeprägter als die wattierten Modelle. Natürlich fallen die Größen bei unterschiedlichen Herstellern auch verschieden aus.

Deutlich größer als die übrigen Marken ist nur Patagonia. Ohne zu probieren, ist es bei den Kaliforniern schwierig, die richtige Größe zu finden. Und passen sollten die Westen natürlich schon! Zu eng ist nichts, weil sie schon körpernah geschnitten sind. Und zu weit auch nicht, da man sie einen Teil des funktionellen Potentials und des Einsatzbereiches verschenkt. Und das wäre doch nun wirklich schade.

Hier findet ihr den Produkttest mit den 10 getesteten Westen der Saison 2023. Klickt auf das Produktbild für eine Großansicht:

Test-Fazit: Welche Weste empfiehlt sich für welche Tour?

Lieber warm oder besonders atmungsaktiv? Diese Frage sollte man sich vor dem Kauf stellen. Wegen des breiten Einsatzbereiches punktet die Softshell-Weste Pedroc Durastrech Light von Salewa am besten. Körpernah geschnitten, sehr dampfdurchlässig, robust und vielfälig nutzbar: unser Testsieger.

Den Gewichts-Tipp erhält die ultraleichte und warme MTN Arête LB Synthetic Vest von Berghaus. Als Wende-Weste ist sie variabel einsetzbar und wiegt mit 130 Gramm kaum mehr als "nichts".

Mountain Equipment präsentiert mit der Switch Vest ebenfalls eine universelle und warme Weste: vorne winddicht, am restlichen Körper dank Fleece warm und besonders dampfdurchlässig. Unter einer Hardshell bietet dieses Modell ein gutes Wärme­potential. Unser Allround-Tipp.

Text von Olaf Perwitzschky

0 Kommentare

Kommentar schreiben