#olafklärtdasschon: Kleine Knotenkunde

Gibt es im Bergsport den Palstek?

Seit wann und warum wird der Palstek im Bergsport nicht mehr benutzt?

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© Birgit Gelder

Frage von Reinhold G. per E-Mail: Beim Segeln ist der Palstek der wichtigste Knoten. Früher gab es den auch im Bergsport, bis er "geächtet" wurde. Wann und warum?

Antwort von Olaf: Den Palstek gibt es im Bergsport noch immer (oder wieder), der heißt bei uns aber Bulinknoten. Er wurde früher in Originalversion (also einfach) beim Klettern zum Einbinden verwendet. Dann kam vor ca. 20 Jahren heraus, dass der Knoten bei Ringbelastung aufgehen kann.

Seit ca. zehn Jahren ist der (doppelte) Bulinknoten aber wieder sehr beliebt. Er hat zwei entscheidende Vorteile: Zum einen lässt er sich auch nach starker Belastung (Sturz) sehr einfach wieder lösen. Zum anderen ist die Gefahr, mit einem nicht fertig geknüpften Knoten loszuklettern, beim Bulin geringer als beim Achter.

In dem Moment, wo er umschlägt, hält er (ist dann aber erst einfach). Schlägt man ihn nicht um, wird man das Seil nach wenigen Metern verlieren (wenn man sich in den Anseilring einbindet). Allerdings wird der Bulin heute immer in doppelter Version verwendet. Damit ist dann auch die Gefahr des Versagens bei Ringbelastung ausgeschlossen.

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Olaf Perwitzschky ist ALPIN-Testredakteur und staatlich geprüfter Bergführer. Berge sind seine Leidenschaft - und Ihre Fragen sind ihm Herausforderung! Jeden Monat beantwortet er Ihre Anliegen im ALPIN-Heft unter der allseits bekannten Rubrik "Olaf klärt das schon!".

Text von Olaf Perwitzschky

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