Sicherheit beim Sportklettern

Diese neun Fehler beim Hallenklettern solltet ihr vermeiden

Wir zeigen euch die neun häufigsten Fehler beim Hallenklettern und geben Tipps, wie man sie vermeidet.

Neun häufige Fehler beim Hallenklettern
© IMAGO / Ex-Press

1. Fehler: Sicherungsgerät falsch eingelegt!

(Halb-) Automatische Sicherungsgeräte sind komfortabel, aber sie bergen auch Gefahren. So passieren immer wieder Unfälle, weil die Geräte falsch bedient werden.

Vorbeugung: Partnercheck, Übung im Umgang mit dem jeweiligen Sicherungsgerät, sich auf ein Gerät "einspielen".

2. Fehler: Ausklinken der letzten (einzigen) Umlenkung!

Man sollte denken, das gibt es nicht. Aber auch durch das Ausklinken der Umlenkung (letzte Sicherung) sind schon viele Unfälle passiert.

Vorbeugung: Wenn möglich Schraubkarabiner (am besten zwei gegenläufige) verwenden. Beim Umlenken an einem Karabiner (unvollständige Route) an dem freien Seilende (ohne Expressen) klettern.

3. Fehler: Umlenkung überklettert (Sauschwanz, IQ-Haken)!

Es gibt Hallen, in denen die Umlenkhaken nicht ganz oben angebracht sind. Je nach Art der Haken (im Bild: IQ-Haken) kann sich das Seil beim Überklettern selbstständig aushängen.

Vorbeugung: Hallenbetreiber sollten "sichere" Haken verwenden und diese ganz oben anbringen. Der Kletterer sollte die Umlenkung nie überklettern.

Mit diesen Regeln für naturverträgliches Klettern schont ihr Natur und Fels:

4. Fehler: Pendeln, weil am "freien" Seilende geklettert wird!

In überhängenden Routen ist es beliebt, an dem freien (nicht in die Expressen eingehängten) Seil zu klettern, um Kraft zu sparen (Seil muss nicht ausgeklinkt werden). Das kann gerade in überfüllten Hallen zu bösen Karambolagen führen.

Vorbeugung: In überhängenden Routen nicht am freien Seilende klettern.

5. Fehler: Sturz in zu lockeres Toprope!

Gerade kurz über dem Boden wird oft "lässig" gesichert. Allerdings rechnet der Kletterer (beim Sturz) nicht damit, auf den Boden zu fallen. Das passiert aber häufig, da sehr viel Seildehnung vorhanden ist (viel ausgegebenes Seil).

Vorbeugung: Gerade die ersten drei Meter besonders straff sichern, evtl. Kletterer spotten (abbremsen).

6. Fehler: Knoten nicht zu Ende gemacht!

Schon Profi-Wettkampfkletterern ist es passiert, dass sie den Einbindeknoten nicht fertig gemacht haben. Wird der Knoten belastet, geht er auf, der Kletterer stürzt ab.

<p>Partnercheck statt Partner weg!</p>

Partnercheck statt Partner weg!

© IMAGO / Alexander Rochau

Vorbeugung: Beim doppelten Bulin ist die Gefahr, ihn nicht zu Ende zu machen, geringer als beim Achter. Egal welcher Knoten benutzt wird: Partnercheck!

7. Fehler: Zwei Seile in einer Umlenkung!

Bei zwei Seilen in einer Umlenkung kann es schnell zu einer Schmelzverbrennung kommen, die in der Folge zu einem Seilriss führen kann. So geschehen im Sommer an einer künstlichen Kletteranlage. Folge: schwerste Verletzungen.

Vorbeugung: Nie zwei Seile in eine Umlenkung einhängen!

8. Fehler: Sichernder ist abgelenkt/unkonzentriert!

Gerade in Hallen ist die Gefahr groß, dass der Sichernde abgelenkt wird oder unaufmerksam ist. Zu viele "Reize" strömen auf ihn ein.

Vorbeugung: Sichernder sollte sich auf das Sichern konzentrieren. Kletterer muss den Sichernden im Zweifelsfalle (nachdrücklich) ermahnen.

9. Fehler: Beim Ablassen ist das Seil zu kurz!

Eigentlich ein Fehler, der eher draußen zu Unfällen führt. Auch in der Halle kann es zu Unfällen kommen, wenn das Seil zu kurz ist, weil mit einem "Restseil" geklettert wird oder Routen kombiniert werden.

Vorbeugung: Immer das Seil mit einem Knoten am zweiten Ende versehen. Es wird eh fast immer an demselben Ende geklettert.

Die besten Klettergurte stellen wir euch in unserem aktuellen Test vor: