Die Reaktion des Versicherungsunternehmens

Stellungnahme der Elvia

alpin.de konfrontierte Elvia, den Versicherungspartner des DAV, mit dem von Christian Klant verfassten offenen Brief. Die Reiseversicherung der Allianz gab folgende Stellungnahme ab:

Stellungnahme der Elvia

Die Elvia Versicherung bedauert den tragischen Unfall ausdrücklich.

Nachstehend nehmen wir Stellung zu den erhobenen Vorwürfen aus unserer Sicht:

Der DAV bietet bei der Vorbereitung zu anspruchsvollen Bergfahrten und Expeditionen Hilfe. Das Referat Expeditionsbergsteigen/ DAV Bundesgeschäftsstelle berät zu den notwendigen technischen und persönlichen Vorbereitungen. Außerdem kann über eine Anfrage bei der Bundesgeschäftsstelle auch eine Expeditionsversicherung abgeschlossen werden.

Ergänzend zu dem Alpinen Sicherheitsservice hatte Christoph Nick am 29.04.05 und später Christian Klant am 20.05.05 lediglich den erweiterten Schutz des Alpinen Sicherheitsservice vereinbart. Damit besteht zwar Krankenversicherungsschutz auch außerhalb Europas. Jedoch sind in dem erweiterten Schutz, ebenso wie in der Grundsicherung des Alpinen Sicherheitsservice, Expeditionen nicht versichert. die Bergfahrt zum Salcantaygipfel.

Der Salcantay ist in Anbetracht seiner technischen Schwierigkeit und der Tatsache, dass die Gipfelregion vergletschert ist, nach Einschätzung des Referates Spitzenbergsteigen des DAV als Expeditionsberg einzustufen. Der vereinbarte Schutz des Alpinen Sicherheitsservice bot daher von vornherein keinen Versicherungsschutz für die Bergfahrt zum Salcantaygipfel.

Nach den Berichten von Christian Klant war Christoph Nick am 23.06.05 allein zum Gipfel des Salcantay aufgebrochen, nachdem Christian Klant durch eine Magen-Darm-Erkrankung sich dazu nicht in der Lage sah.

Am 26. Juni - drei Tage nach dem Aufbruch von Christoph Nick zur Gipfelbesteigung - war Christian Klant ins Tal zurückgekehrt um Hilfe zu holen. An diesem Tag hat er auch zur Assistance Notrufzentrale der ELVIA Kontakt aufgenommen.

Entgegen der Darstellung von Christian Klant ist man dort aber nicht hilflos und untätig geblieben. Vielmehr wurde Christian Klant unverzüglich mit der zuständigen Bergrettung in Peru in Kontakt gebracht. Die unmittelbare Kostenübernahme konnte gegenüber dem Rettungsunternehmen nicht erklärt werden, da der Alpine Sicherheitsservice/erweiterter Schutz für Expeditionen dafür keine Grundlage bietet. Eine Expeditionsversicherung hatten die Bergkameraden bei der ELVIA nicht nachgefragt und offenbar auch nicht anderweitig vereinbart. Somit stand kein Versicherungsschutz bereit.

Von unserer Seite kann nur empfohlen werden, die Erfahrung des Alpenvereins, Bundesgeschäftsstelle -Referat Expeditionsbergsteigen - zu nutzen, um den Schwierigkeitsgrad und die Risiken ihrer geplanten Touren verantwortungsbewusst zu beurteilen und für den Ernstfall den geeigneten Versicherungsschutz zu vereinbaren.