Amerikaner möchte vom Everest springen - Bergsteiger müssen Müll sammeln

Neues vom Everest

Wer auf den Everest will, muss künftig weniger dafür bezahlen. Allerdings sollten Besteiger des höchsten Berges der Erde zukünftig mit mindestens acht Kilogramm eingesammelten Müll wieder im Basislager auftauchen - sonst heißt es tief in die Tasche greifen. Das dürfte Joby Ogwyn wenig stören. Der Basejumper möchte im Mai mit seinem Wingsuit vom Gipfel des Achttausenders springen.

Neues vom Everest
Liebt das Extreme: Joby Ogwyn (Foto: jobyogwyn.com).
Liebt das Extreme: Joby Ogwyn (Foto: jobyogwyn.com).

Der Everest ist für Ogwyn kein unbekanntes Terrain. Der amerikanische Extremsportler stand bereits dreimal auf dessen Gipfel. Gleich bei seinem ersten Versuch 1999 stellte der damals 25-Jährige einen neuen Rekord auf: Als bis dato jüngster Amerikaner in 8848 Meter Höhe. Weitere Bestleistungen sollten folgen. Mit Solo- und Speedbesteigungen an den höchsten Bergen der Welt (Lhotse, Makalu, Cho Oyu, Everest) konnte sich der in Louisiana geborene Ogwyn in den ersten acht Jahren nach der Jahrtausendwende als Höhenbergsteiger einen Namen machen.

Danach widmete sich der heute 39-Jährige verstärkt seiner zweiten großen Leidenschaft, dem Basejumping. Erster Mensch, dem drei Base Jumps vom Eiger an einem Tag gelungen sind, erster Mensch, der das Matterhorn komplett in einem Wingsuit umfliegen konnte, erster Mensch, dem ein Winsuit-Flug in Everest-Nähe gelungen ist - der Seven Summit-Besteiger konnte auch hier schnell Bestmarken aufstellen.

Im Mai möchte Joby Ogwyn noch einen draufsetzen. Dann will sich der Amerikaner mit seinem Wingsuit vom Gipfel des Everest stürzen. Discovery Channel wird sowohl den fünftägigen Gipfelaufstieg als auch den kompletten Sprung live im Internet übertragen. Felix Baumgartner und sein Stratosphären-Sprung lassen grüßen.

Erst besteigen, dann sammeln: Everest-Aspiranten in der Lhotse-Flanke (Foto: picture-alliance.com).
Erst besteigen, dann sammeln: Everest-Aspiranten in der Lhotse-Flanke (Foto: picture-alliance.com).

"Ich denke, es ist die Angst vor dem Tod oder vor schweren Verletzungen, die dich von solchen Dingen abhalten. Aber ich habe keine Angst, zu sterben. Ich lebe mein Leben nach meinen eigenen Regeln. Das ist mein Traum – und ich werde alles dafür tun, um ihn zu verwirklichen", so der Amerikaner über sein waghalsiges Vorhaben.

Ob Ogwyn während seines Fluges vom Gipfel auch an die acht Kilogramm Müll denkt, die jeder Everest-Bezwinger ab April 2014 vom Berg mit ins Basislager zu bringen hat? Wer gegen die neue Auflage des nepalesischen Tourismusministerium verstößt, muss mit einer Bestrafung rechnen. Wie diese aussieht, ist noch nicht bekannt.

Allerdings müssen Gipfelanwärter vor dem Aufbruch in eisige Höhen zukünftig eine Kaution von knapp 3000 Euro im Basislager hinterlegen. Diese bekäme man erst nach Abgabe des eingesammelten Abfalls wieder zurück, so Madhusudan Burlakoti vom Tourismusministerium in Kathmandu.