Special: Sonnenland Südtirol

Städte Südtirols

Nicht nur an Regentagen zu empfehlen: Südtirols Städte sind traditionsreich, auffallend jung, italienisch schick und einfach ziemlich lässig.

Meran
© alpin.de

Bozen – Viel mehr als Ötzi

Der altehrwürdige Waltherplatz in Bozen.
Der altehrwürdige Waltherplatz in Bozen.
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Viele Besucher hecheln zu allererst zum Mann aus dem Eis. Und in der Tat: Das Südtiroler Archäologiemuseum, das neben dem gefrosteten Weltstar auch viele Einblicke in die Frühgeschichte der Alpen bietet, ist überaus sehenswert. Doch danach sollte man sich Zeit nehmen, am besten viel Zeit. Das passt zu Bozen. So häufig ist "Ciao" innerhalb Südtirols nur hier zu hören: In der Landeshauptstadt ist der italienische Einfluss auf die Lebensart schließlich am größten.

Touristische Highlights sind der bekannte Waltherplatz, der gotische Dom und die Lauben mit ihren vielen Geschäften, denen man tatsächlich ansieht, dass Mailand gar nicht mehr so weit entfernt ist. Und das "Museion" ist ein spannendes Beispiel für die neue Südtiroler Formensprache. Der Kubus aus Glas und Stahl beherbergt das Museum für Gegenwartskunst. Und die ist mindestens so faszinierend wie der Ötzi!

Meran – Flower Power!

Meran – mediterraner Flair vor alpiner Kulisse.
Meran – mediterraner Flair vor alpiner Kulisse.
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Ach, man sieht diese Stadt vor lauten Bäumen nicht! Vielerorts wirkt Meran wie ein einziger großer Garten. Die Skyline bestimmen hier oftmals turmhohe Zypressen und Zedern und sogar Palmen wachsen üppig. Darunter ist, dem Mikroklima im Tal sei Dank, bereits ab März Flower Power angesagt, mit Düften und Farben, die vor allem Besucher aus dem Norden Augen und Nase weiten.

Würden sich als Hintergrund nicht die 3000er der Texelgruppe abzeichnen, könnte man schnell vergessen, dass das Städtchen mitten in den Alpen liegt. Die Laubengasse ist Merans gute Stube, an der Passer-Promenade ist noch die alte Kurstadt-Romantik spürbar und rund um die Therme Meran hat sich eine stylische Barkultur entwickelt, die alles andere als piefig wirkt.

Wer vom Fauna-Flash nicht genug bekommen hat, für den sind die Gärten von Schloss Trauttmansdorff, zehn Autominuten entfernt und mit Traumblick am Hang gelegen, ein absolutes Muss!

Brixen – Tor zum Süden

Der Süden beginnt hier! Gassen und Gässchen geben der Brixener Altstadt einen zauberhaften Charme.
Der Süden beginnt hier! Gassen und Gässchen geben der Brixener Altstadt einen zauberhaften Charme.
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Wo fängt, den Brenner abwärts, das Lebensgefühl des Südens an? Für die Weinstöcke ist die Lage klar, rund um Brixen gedeihen sie bereits prächtig. Und auch Besuchern fällt auf: Während Sterzing noch eine richtige Alpen-Stadt ist, wirkt Brixen im Eisacktal, dem Tal der Wege, an vielen Stellen schon mediterran.

Dazu gehört, zum ersten Espresso auch draußen zu sitzen. Und zu sehen gibt es in der 1100 Jahre alten Stadt allerhand: schmucke große Bürgerhäuser mit ihren Türmchen und Zinnen, den mächtigen Dom mit seinem berühmten Kreuzgang, die Hofburg, dazwischen die verwinkelten Gassen und Gässchen.

Erstaunlicherweise wirkt das historische Zentrum viel größer, als es eigentlich ist. Wahrscheinlich, weil man sich kaum sattsehen kann. Unbedingt anschauen sollte man auch Kloster Neustift, die größte – viele sagen auch schönste – Klosteranlage Tirols, drei Kilometer nördlich der Stadt. Ein Blick in die Kellerei des Klosters lohnt sich.

Sterzing – Nächste Ausfahrt Spätgotik

Sterzing – Kleinod mit unmittelbarem Berganschluss.
Sterzing – Kleinod mit unmittelbarem Berganschluss.
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Viele kennen Sterzing nur vom Brenner-Downhill, dabei ist das Städtchen ein echtes Schmuckstück. Wie aus der Zeit gefallen ist die Neustadt, die, anders als der Name vermuten lässt, so richtig alt ist: eine spätgotische Straße, die mit ihren Lauben, Spitzbogenportalen und geschmückten Erkern zu den schönsten im Alpenraum zählt.

Einen richtigen Boom erlebte Sterzing im 15. und 16. Jahrhundert mit dem Aufkommen des Silberbergbaus im Ridnauntal. Sterzings Freitzeitberg Rosskopf ist bequem über eine Seilbahn am Ende der Fußgängerzone zu erreichen. Von hier gibt es zahlreiche Wandermöglichkeiten für die ganze Familie.

Klausen – Mittelalter kompakt

Klausen – Künstlerstädtchen am Eisack.
Klausen – Künstlerstädtchen am Eisack.
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Das Kloster Säben, das auf einem dicken Fels über der Stadt thront, sieht man schon von weitem. Aber Klausen ist auch ein altes Künstlerstädtchen mit viel Charme. In den engen Gassen, zwischen den spätgotischen Fassaden mit den geschmiedeten Zunft- und Wirtshausschildern, kommt es einem fast so vor, als wäre die Zeit stehengeblieben. Und wenn der Klosterberg von Säben dann plötzlich eine magische Anziehungskraft ausübt, ist das kein Wunder: Das eindrucksvolle Bauwerk galt schon vor 6000 Jahren als Kultstätte.

Viele schöne Wanderwege führen durch die Weinberge hinauf zu den umliegenden Dörfern. Auch der 60 Kilometer lange Keschtnweg (mehr dazu im Artikel "Keschtnweg im Eisacktal - Tal der Wege" auf alpin.de) führt an Klausen vorbei.

Bruneck – Die Lieblingsstadt

Bruneck – junges Leben zwischen alten Mauern.
Bruneck – junges Leben zwischen alten Mauern.
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Wer sich einen Überblick über die Stadt verschaffen will, geht am besten hoch zum Schloss Bruneck, das auch Reinhold Messners Museum Ripa zum Thema Bergvölker beherbergt. Für die Einheimischen, vor allem für die jungen Südtiroler, hat sich Bruneck in den vergangenen Jahren zur kleinen Boomstadt gemausert.

Was an den tollen Einkaufsmöglichkeiten an und um die Stadtgasse liegt, aber auch an den vielen Kulturveranstaltungen. Apropos Überblick, Brunecks Hausberg ist eine der besten Aussichtswarten Südtirols überhaupt: Die Seilbahn hoch zum 2275 Meter hohen Kronplatz startet oberhalb von Bruneck im Ortsteil Reischach.

Alle Fotos von Dietmar Denger. Auf Facebook: https://www.facebook.com/fotografiedietmardenger

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