Special: Sonnenland Südtirol

Stützpunkt - Vinschgau

Endlos geht der Blick von Mals über den Vinschgau. Auch das Matschertal ist zum Greifen nah. Das schauen wir uns doch näher an!

Auf Edelsteinsuche: Wanderung zu den Saldurseen im oberen Matschertal.
© alpin.de

Die große Show beginnt ganz plötzlich zwischen Frühstücksei und zweitem Croissant. Als die Sonne es endlich über die Firnfelder oben an der Weißkugel geschafft und danach die perfekte Wolkenlücke gefunden hat, schießen die ersten Strahlen daraus hervor, fingern durchs weite grüne Tal des oberen Vinschgaus, wandern über Schluderns hinweg, bringen das mittelalterliche Glurns zum Leuchten und tauchen für einen Moment auch die Gletscher oben an Ortler und Königspitze in gleißendes Licht.

1540 Meter hoch am Watles, oberhalb von Mals, liegt "Das Gerstl". Von Restaurant, Garten, den Zimmern und neuerdings auch vom Infinity-Pool aus kann man weite Teile des 80 Kilometer langen Vinschgaus übersehen. Tief hinein nach Latsch reicht der Blick, wo im April das Tal als erstes zum Apfelblütenteppich wird, und weit hinauf zum Reschenpass, wo oft noch Schnee liegt.

Spüren, wo es schön ist: zum Beispiel an den Saldurseen.
Spüren, wo es schön ist: zum Beispiel an den Saldurseen.
© alpin.de

"Unsere Großeltern haben mit einem kleinen Gasthof hier am Berg angefangen", erzählt Lukas Gerstl. "Damals sind die Gäste noch mit dem Traktor auf den Berg gefahren worden." Heute ist alles weitaus komfortabler. 2011 gab es den zweiten Stabwechsel, als Vater Martin Sohn Lukas die Hotelführung überließ. Mit Schwester Sarah zusammen machte der sich gleich ans Werk.

Eine Außensauna, ein Wintergarten und ein Naturbadeteich kamen hinzu. 2014 folgten dann 15 Zimmer und Suiten, mit viel Holz und ganz bewusst reduziert aufs Wesentliche: den unglaublichen Blick auf Tal und Berge. Dazu passt auch das neue Spa und ein großes Hallenbad mit Außenbereich. "Das Gerstl" ist Mitglied der Vitalpina Hotels Südtirol, die sich neben Wellness regionaler und saisonaler Küche verschrieben haben.

Dem setzen die Gerstls noch einen drauf: lokal statt regional mit der "R-30-Drhoam-Garantie" (= Zuhause-Garantie). "Alle Produkte, die mit dem R-30-Siegel versehen sind, beziehen wir aus einem Umkreis von maximal 30 Kilometern", erzählt Lukas Gerstl, der im Hotel auch der Chef de Cuisine ist. Mehrmals die Woche werden geführte Wanderungen, Bike-Touren, im Winter auch Schneeschuhwanderungen angeboten.

Auch schön, das Kloster Marienberg nahe dem "Gerstl".
Auch schön, das Kloster Marienberg nahe dem "Gerstl".
© alpin.de

Mit Lukas’ Schwester Sarah machen wir uns auf zum Tagesziel Saldurseen. Die liegen weit oben drin im Matschertal. Gleich hinter Schluderns windet sich die enge Straße ins Tal hinauf, unterhalb des Dörfchens Matsch vorbei, bis zum Ende beim Hotel Glieshof. Von hier geht es durch den Wald zur Inneren Matscher Alm, deren Wiesen sich Kühe mit Haflingern teilen, dann steil hinauf auf die Saldurböden, aus deren dick vermoostem Boden Quellen gluckern.

Mopsige Murmeltiere bereiten sich auf den Steinblöcken am Weg auf die Siesta vor. Die Nager wissen genau, wann es warm wird. Und in der Tat: Kaum haben wir den Sattel über den Saldurböden erreicht, sehen wir den ersten und größten der Saldurseen im Sonnenlicht. "Das Faszinierende ist, dass jeder eine andere Farbe hat – wie Edelsteine", schwärmt Sarah. Auf 2910 Metern befindet sich der letzte der kleinen Seen. Die steinige Landschaft erinnert an die Hochflächen Tibets. Dazu passt, dass am Bildstöckljoch die Gebetsfahnen wehen.

Dazu passt auch, dass uns bislang erst zwei Menschen entgegenkamen. Und dazu passt der Lieblingsspruch von Hütten wirt Edwin Heinisch, dessen Oberetteshütte wir nach einem steilen Abstieg vom Joch erreichen. "Die Arbeit läuft dir nicht davon, wenn du deinem Kind den Regenbogen zeigst. Aber der Regenbogen wartet nicht, bis du mit der Arbeit fertig bist."

Was die nächste geführte Tour sein wird, will ich von Sarah wissen: "Vielleicht auf die Reschner Alm, auf die Sesvennahütte, in die Uina-Schlucht oder auf den Föllakopf von der Schliniger Alm aus? Toll ist auch die Tiergartenspitze in Langtaufers", erzählt Sarah begeistert, weil die ihrem Namen alle Ehre mache und man viele Steinböcke beobachten kann. Keine der Touren kenne ich. Umso besser!

Willkommen am Naturpool! Lukas und Sarah Gerstl, Experten in Sachen Berg und Genuss.
Willkommen am Naturpool! Lukas und Sarah Gerstl, Experten in Sachen Berg und Genuss.
© alpin.de

ALPIN Hotelcheck

Vitalpina Hotel Das Gerstl

Burgeis, 1540 m

KONTAKT: Familie Gerstl, http://www.vitalpina.info/gerstl SCHLAFEN: 38 Zimmer und Suiten. KOMFORT: Große Zimmer, Spa, Hallenbad mit sensationellem Infinity-Außenbereich, dazu noch ein Schwimmteich. Wellness wird hier großgeschrieben. ALPIN-FAZIT: Traumlage hoch über dem Vinschgau. Und die geführten Touren von Sarah Gerstl und Vater Martin sind auch spannend für Leute, die sonst lieber auf eigene Faust losziehen.

ALPIN Hüttencheck

Oberetteshütte, 2690 m

KONTAKT: Karin und Edwin Heinisch, www.oberettes.it GEÖFFNET: Mitte Juni – Mitte Oktober. SCHLAFEN: 23 Lager, 50 Betten in Mehrbettzimmern. KOMFORT: Renoviert, komfortabel und jede Menge Platz. Vor allem die Stube ist toll und was aus der Küche kommt, ist ein Gedicht! ALPIN-FAZIT: Der Hütten-Geheimtipp im Tal-Geheimtipp Matschertal, nicht nur für Weißkugel-Aspiranten (4 Std. von der Hütte). Edwin Heinisch und seine junge Familie haben hier oben ihr Sommerglück gefunden, das spürt man in jedem Detail.

Vitalpina Hotels Südtirol

Mehr Infos zu den Vitalpina Hotels Südtirol im Artikel "Komfort-Basislager: Vitalpina Hotels" auf alpin.de.

Alle Fotos von Dietmar Denger. Auf Facebook: https://www.facebook.com/fotografiedietmardenger

1 Kommentar

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Nina

Looks fantastic! I would spend my vacation with you!