73-Jähriger seit zwei Wochen vermisst

Höllental: Leiche von vermisstem Bergsteiger gefunden

Auf dem Schafsteig unterhalb der Waxensteine machte ein Wanderer am vergangenen Wochenende (02./03.10.2023) einen grausigen Fund: Er stieß auf menschliche Überreste. Schnell stellte sich heraus, dass es sich um einen seit zwei Wochen vermissten Bergsteiger aus München handelte. Der Tote konnte geborgen werden.

Höllental: Leiche von vermisstem Bergsteiger gefunden
© IMAGO / Peter Schickert

Höllental: Leiche von vermisstem Bergsteiger gefunden

Seit dem 22. September galt der 73-Jährige aus München als vermisst. Angehörige hatten die Polizei verständigt, als er von einer Bergtour nicht zurückgekehrt war. Der Münchner war am 21. September frühmorgens alleine aufgebrochen, um einen Klettersteig zu gehen. Das genaue Ziel hatte er seiner Familie jedoch nicht mitgegeilt. Da er weder zurückkehrte noch telefonisch erreichbar war, rief die besorgte Tochter am Folgetag bei der Bergwacht an.

Der Vermisste hatte zuvor im Internet den Hindelanger Klettersteig recherchiert, weshalb sie die dortige Bergwacht kontaktierte. Ermittlungen vor Ort blieben jedoch ergebnislos. Die Ortung des Mobiltelefons ergab schließlich, dass der Rentner zuletzt im Bereich des Kreuzecks im Funknetz eingeloggt war. Damit konzentrierten sich die Suchmaßnahmen nun auf das Wetterstein-Gebirge.

Die örtliche Polizeiinspektion konnte das Fahrzeug des Vermissten am Parkplatz der Kreuzeckbahn lokalisieren. Die Alpine Einsatzgruppe (AEG) der Polizei und die Bergwacht Garmisch-Partenkirchen suchten laut Polizeimitteilung am 22. September und an den Folgetagen bis in die späten Abendstunden. Auch eine Öffentlichkeitsfahndung wurde gestartet.

Intensive Suchaktion über Tage erfolglos

Zusätzliche Unterstützung erhielten die Einsatzkräfte durch die Bergwachtbereitschaften Grainau und München. Die Suche konnten an den ersten beiden Tagen aufgrund der Wetterlage nur fußläufig durchgeführt werden. Die höheren Lagen des Suchgebietes waren zudem mit einer Schneedecke überzogen, auch die Sicht war oft beschränkt. Dies erschwerte die Suchaktion deutlich. 

Erst am späten Nachmittag des 23. September konnte der Hubschrauber beschränkt eingesetzt werden. Wie die Polizei mitteilt, blieb die Suche auch an allen weiteren Tagen erfolglos. Insgesamt durchkämmten die Einsatzkräfte ein Straßen- und Wegenetz von rund 23 km². Aus dem Hubschrauber wurden 7 km² hochalpines Gelände rund um die Alpspitze, insbesondere die Klettersteige, abgesucht.

Ermittlungen zum Unfallhergang laufen

Schließlich stieß ein Bergsteiger am Schafsteig unterhalb der Waxensteine beim Abstieg zur Höllentalangerhütte durch Zufall auf eine männliche Leiche hinter einem Felsturm. Der Tote konnte am 2. Oktober durch die Alpine Einsatzgruppe der Polizei geborgen werden. Es handelte sich laut Pressemitteilung zweifelsfrei um den vermissten Münchner. Die Ermittlungen zur Todesursache und zu den Gesamtumständen führt ein Polizeibergführer unter Sachleitung der Staatsanwaltschaft München II.

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