Nach Pitztaler Lawinenunglück im März 2007

Bergführer wegen fahrlässiger Tötung verurteilt

Zu sechs Monaten Haft auf Bewährung ist ein Bergführer des Deutschen Alpenvereins (DAV) in Innsbruck verurteilt worden. Der Bergführer der Sektion München hatte im März 2007 die Teilnehmer eines Ausbildungskurs zum Thema Lawinen durch das Tiroler Pitztal geführt, als eine Lawine die Gruppe erfasste. Ein 46-jähriger Tourengeher, erlag nach fünf Tagen im Krankenhaus seinen schweren Verletzungen, ein weiterer Mann wurde schwer verletzt.

Bergführer wegen fahrlässiger Tötung verurteilt
Suche nach Verschütteten nach dem Lawinenabgang bei St. Leonhard im Pitztal in Tirol. Klicken Sie für eine Großansicht!
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Im Verlauf des Prozesses hatte der Bergführer die Verantwortung für den tragischen Verlauf des Skitages übernommen und eingeräumt, gewisse Gegebenheiten an diesem Tag nicht ausreichend berücksichtigt zu haben. Obwohl an jenem Tag erhebliche Lawinengefahr herrschte, führte er die Gruppe in einen steilen Hang. Experten warfen dem 52- Jährigen in der Verhandlung vor, er hätte die Gefahr erkennen müssen.

"Einen Skitourengeher aus meiner Gruppe verloren zu haben, belastet mich sehr. Alles was ich heute noch tun kann, ist den Angehörigen mein aufrichtiges Beileid auszusprechen und ihnen zu wünschen, dass sie über den schweren Verlust hinwegkommen", so der Bergführer nach dem Urteil.

Das Gericht hat den Bergführer der fahrlässigen Tötung für schuldig befunden und eine sechsmonatige Freiheitsstrafe auf Bewährung verhängt.

Quellen: dpa, Pressemeldung des Deutschen Alpenvereins