Fortsetzung Eistrilogie

"Crack Baby war eine Zeitreise"

"Crack Baby war eine Zeitreise"

Jetzt stand der Trilogie nur noch der Föhnsturm im Weg. Wie würde sich das Wetter entwickeln? Beim Abstieg überredete Robert Jasper seinen Seilpartner Bernd Rathmayr, auch noch bei der dritten Route mit zu machen. Um alle Facetten des modernen Eis und Mixedkletterns einzuschließen, wollten Sie noch einen absolutern Steileisklassiker in ihr Drei-Tage-Programm aufnehmen. So kam eigentlich nur Crack Baby WI 6 an der Breitwangflue in Betracht.

Am folgenden Morgen stiegen die beiden noch im Dunklen mit Stirnlampen und Skis die tausend Höhenmeter zur Breitwangflue hinauf. Die Anstrengung der beiden vergangenen Tage steckte ihnen zwar in den Knochen, die Motivation war aber groß, und das Wetter günstig, für diese dritte Traumlinie, einen riesigen 340 Meter langen Strom aus Eis.

Das Duo zur Trilogie: Robert Jasper & Bernd Rathmayr.
Das Duo zur Trilogie: Robert Jasper & Bernd Rathmayr.

"Crack Baby war für mich aber auch noch mal eine Zeitreise zurück ins Jahr 1997, als wir Crack Baby die zweite Wiederholung abrangen, damals war das wirklich eine absolut harte Sache und sehr beeindruckend", so Robert Jasper. Der Eismeister Xavier Bongard und Michael Gruber haben diese Route schon im Jahr 1993 erstbegangen, damals war der sechste Eisgrad das absolute Limit, und so ist diese Route bis heute zum absoluten Extremklassiker avanciert und eine der besten Steileistouren Europas. Schon nach viereinhalb Stunden war der Ausstieg erreicht und die Trilogie geschafft. Mittels Eissanduhren und der zum Teil vorhandenen Abseilstellen ging es zurück zum Einstieg und auf Ski ins Tal. Zur Fotogalerie Eistrilogie Seit diesem Jahr ist die kleine Seilbahn auf die Giesene Alp endgültig stillgelegt, was einen recht mühsamen Aufstieg mit Ski verlangt. Eine Begehung muss also engagiert und schnell oder mit Biwak angegangen werden. So ist der alpine Charakter und der Abenteuerwert der gesamten Breitwangflue, noch um einiges gestiegen, und das finden Robert Jasper und Bernd Rathmayr gerade in der heutigen Zeit des Pläsierkletterdenkens doch sehr positiv.

Bericht: Daniela Jasper

Bergfotograf Klaus Fengler, der Robert Jasper im Rahmen der Eistrilogie begleitet hat, veröffentlichte bereits vor einiger Zeit Bilder auf alpin.de.