Bergdrama im Wettersteingebirge

Oktober beginnt mit tödlichen Bergunfällen

In der ersten Oktoberwoche ist es im deutschen Alpenraum zu zwei schweren Unfällen gekommen.

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Am 01. Oktober stürzte ein 24-Jähriger während einer Tour auf die Brecherspitze (1683m) in den Tod. Der junge Mann überholte zusammen mit seinem Begleiter an einer Engstelle eine Wanderin. Dabei verlor er den Halt und stürzte rund 200 Meter in die Tiefe. Für den 24-Jährigen kam jede Hilfe zu spät.

Die an dem Unfall beteiligte Frau setzte nach dem Unfall ihre Tour weiter fort, ohne auf die alarmierten Einsatzkräfte zu warten.

Mann erfriert im Wettersteingebirge

Am 02. Oktober war ein 50-jähriger Mann aus dem Landkreis Dachau alleine zu einer Tour ins Wettersteingebirge aufgebrochen. Kurz vor 19:00 Uhr erreichte die Integrierte Leitstelle Oberland (ILS) ein Notruf des Bergsteigers, der in der hereinbrechenden Dunkelheit die Orientierung verloren hatte.

Der Mann vermutete, sich auf dem Jubiläumsgrat in der Nähe der Alpspitze zu befinden, war sich aber nicht sicher. Die Bergwacht forderte daraufhin einen Rettungshelikopter an, der das Gebiet nach dem Vermissten absuchte. Gegen 22:30 Uhr musste die Aktion aufgrund von Schneefall und starkem Wind ergebnislos abgebrochen werden. Zu diesem Zeitpunkt bestand bereits kein Handykontakt zu dem Alleingänger mehr.

Am folgenden Tag wurde die Suche nach dem 50-Jährigen wieder aufgenommen. Gegen 08:00 Uhr entdeckten Einsatzkräfte den leblosen Körper des Mannes in der Blassenrinne unterhalb der Hochblassenspitze. Ein zum Verunglückten abgelassener Bergwachtmann konnte nur noch dessen Tod feststellen.

Offensichtlich war der Mann über zehn Meter abgestürzt und hatte sich dabei offenbar so schwere Verletzungen zugezogen, dass es ihm nicht gelang, die im Rucksack mitgeführte warme Isolationskleidung anzuziehen. 

Die genaue Todesursache muss noch untersucht werden; die Polizei hält es aber für möglich, dass der Bergsteiger erfroren sein könnte.

4 Kommentare

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Camilla Kolibri auf Facebook

...und warum überholt man an einer ungeeigneten Stelle? Und warum riskiert ein'Vorgänger' sowas? Und warum bringt man auch noch eine dritte Person in Gefahr?

Andrea-Maria Knecht auf Facebook

WARUM läuft man einfach weiter, wenn man an einem Unfall beteiligt ist??

Lisanne Benz auf Facebook

Ich habe es aufgegeben Anfänger zu belehren. Man kassiert ja noch pampige Antworten.

Jürgen Vogt auf Facebook

Zu der Dame, wie eiskalt muss man sein um da weiterzulaufen? Da hat man normalerweise einen Schock und geht keinen Meter mehr!!!

Zu der Geschichte an der Zugspitze, genau deshalb hab ich IMMER meine Stirnlampe und drei Päckchen Batterien im Rucksack, inklusive Ersatzlampe. Man weiß nie was einem dort oben passiert und lieber hab ich ein Teil zuviel dabei als eines zuwenig.

Mein Beileid an die Familien