Bergtour auf den Piz Linard in der Silvretta

Tourbeschreibung

Trotz seiner Höhe kommt man auf seinem südseitigen Anstieg nicht mit Gletschereis in Kontakt. Allerdings solle man den "Normalweg" auch wegen der nicht unerheblichen Steinschlaggefahr keinesfalls unterschätzen. Als Belohnung warten am Gipfel sensationelle Aussichten, die bis zur wilden Berninagruppe reichen.

Wegbeschreibung

Zustieg zur Linardhütte
Von Lavin über den Plan dal Bügl in 2:30 Std. (900 Hm).
Vom Bahnhof folgt man den Parkplatz folgt man den Gleisen nach Südwesten, unterquert dann die Umgehungsstraße und gelangt über einen Fahrweg zu  einer Brücke, die  zu freien Wiesen führt. Dort, wo sich der Fahrweg gabelt, biegt man rechts (beschildert) ab und steigt steiler einen Fußweg entlang eines Zaunes empor. Man kommt in den Wald, überquert einen Fahrweg und stößt auf einen weiteren Fahrweg, dem man ein gutes Stück nach links folgt. Der Weg wird zu einem Fußweg und führt zum Teil auf alten Steinpflastern durch Lärchenwald empor, wird zu einem schmäleren Pfad und steiler, überquert eine Fahrstraße und dann eine freie Wiese. Wieder im Wald führt er in Serpentinen bergan und stößt abermals auf einen Fahrweg, dem man ein kurzes Stück nach rechts folgt um ihn bald wieder nach links zu verlassen. Man erreicht den Wiesenabsatz des „Plan dal Bügl“. Auch hier wird der Fahrweg überquert, bevor es beschildert nun in westliche Richtung etwas steiler bergan geht. Der Fußweg führt durch freieres Gelände, zunächst etwas flacher dann wieder ansteigend zu einem Absatz, von dem aus man die Hütte vor sich liegen sieht. Zuletzt ist ein  kurzes leicht ausgesetztes Stück (drahtseilgesichert) zu „meistern“.

Gipfelanstieg
Von der Hütte folgt man dem  Steig in Richtung Norden. Nach einiger Zeit wird der Bach überquert, es wird steiler und man erreicht den kleinen Bergsee Lai da Gliems.  Indem man kurz danach einem runden Moränenrücken geradeaus auf den Piz Linard zu folgt, verlässt man den markierten Wanderweg. Der Anstieg ist nun etwas undeutlicher und felsiger. Der Weg quert den Steinmännern folgend leicht ansteigend nach Westen und man gelangt an den Beginn einer breiten schotterigen Rinne. Im Anstieg ist es zu empfehlen, über die die Rinne (im Aufstiegssinne) rechts begrenzenden Felsflanken aufzusteigen, wobei man auf lockere Griffe achten muss. Man kann aber auch den Wegspuren in der Rinne nach oben folgen, was aber in den zum Teil rutschigen Boden recht anstrengend ist. So oder so orientiert man sich nach einiger Zeit nach rechts und folgt einem schmalen Band, das von der Rinne weg führt (Steinmann). Hinter einem Absatz erreicht man über eine kurze, unschwere Klettereinlage (Felsstufen) das untere Ende eines großen Geröllfeldes. Durch dieses führen zumeist gut sichtbare Wegspuren in Serpentinen zunächst gerade hinauf, dann leicht rechts haltend zum Beginn einer langen Rinne, der sogenannten Schneeruß. Ist diese noch voll mit Schnee, hängt es von den Verhältnissen ab, ob man Pickel und Steigeisen braucht oder in idealem Stapfschnee mit Bergschuhen weitersteigt. Ist die Rinne schneefrei , sollte man eher der wiederum im Aufstiegssinne rechten, eher festen Felsrippe folgen, auf der man angenehm kraxeln kann. Man steigt dann wieder ein Stück lang in der Rinne und nochmals rechts von dieser bergan (wiederum leichte Kletterstellen) Die Rinne mündet schließlich dort in einen breiten Gipfelhang, wo von links der Westgrat hinzukommt. Weiter ohne weitere Schwierigkeiten zum höchsten Punkt gelangt.

Abstieg: Der Rückweg zur Hütte und ins Tal erfolgt auf dem Anstiegsweg.

Sicherheitshinweise

Für die Tour ist vor allem gute Kondition und Trittsicherheit erforderlich. Beim Gipfelanstieg sollte man möglichst genau dem unten beschriebenen Routenverlauf folgen, da man so unangenehm brüchige Passagen umgeht. Gut auf die Steinschlaggefahr achten!

Sicher unterwegs beim Bergwandern: 10 Empfehlungen des Deutschen Alpenvereins.

Sicher unterwegs im Blockgelände: Tipps zum Gehen in weglosem Gelände.

Unsere Haftung für Inhalte findet ihr hier.

Ausrüstung

Je nach Altschnee-Lage können Pickel und Steigeisen erforderlich sein. Am besten man erkundigt sich telefonisch auf der Hütte. Die Mitnahme eines Steinschlaghelms ist hingegen zu empfehlen.

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Weitere Infos und Links

INFO
Gäste-Information Scuol, Stradun 403a, CH-7550 Scuol, Tel. +41 81 8618800,  engadin.com

TALORT
Lavin, 1430 m

HÜTTE
Linardhütte, 2327 m, SAC Engiadina Bas - Val Müstair, bewartet Juli bis Mitte September, danach bis Mitte Oktober: Freitag bis Sonntag. Ansonsten offene Selbstversorgerhütte, Tel. +41 79 6296191, Linardhütte.

BERGFÜHRER:IN

Bergsportschule Grischa, 7551 Ftan, Tel. +41 79 1023365, bergsportschulegrischa.ch

GEHZEITEN

Lavin - Lindardhütte 2:30 Std.
Linardhütte - Piz Linard 3:30 Std.
Piz Linard - Linardhütte 2:30 Std.
Linardhütte - Lavin 1:30 Std.