ALPIN Tourenbuch

Info: Jubiläumsgrat Zugspitze

Der Jubiläumsgrat (Jubiläumsweg) ist eine der eindrucksvollsten Gratüberschreitungen der Ostalpen, die große Anforderungen an die Kondition stellt und absolute Trittsicherheit und Schwindelfreiheit voraussetzt. Außerdem sind stabile Wetterverhältnisse ohne Gewitterneigung erforderlich.

Info: Jubiläumsgrat Zugspitze
Die Wiener-Neustädter-Hütte
Die Wiener-Neustädter-Hütte

Die ersten technisch schwierigeren Stellen sind absichtlich nicht drahtseilversichert. Wer sich hier nicht wohl fühlt, sollte besser umkehren. Danach sind schwierigere Passagen mit Drahtseilen und Stiften entschärft. Sehr lange, ausgesetzte Passagen sind aber nicht drahtseilversichert. Ein Klettersteigset ist für die steile Passage an der Vollkarspitze empfehlenswert.

Anreise:

Mit dem Auto: Auf der A95 nach Garmisch und dann zuerst auf der B2, dann auf der B23 Richtung Ehrwald/Reutte. Hinter Garmisch links nach Grainau/Eibsee abbiegen. Nun der Hauptstraße bis zum Großparkplatz am Eibsee folgen.

Mit dem Zug: Von München nach Garmisch und hier umsteigen in die Bayerische Zugspitzbahn. An der Haltestelle Eibsee aussteigen.

Hütten

Wiener-Neustädter-Hütte, 2213 m, Österreichischer Touristen Klub

Tel. 00 43/6 76/4 77 09 25

bew. Anfang Juli bis Ende September

Münchner Haus, 2962 m, DAV

Tel. 08821/2901

geöffnet Mai bis Anfang Oktober

Höllentalangerhütte, 1387 m, DAV

Tel. 08821/8811

geöffnet von Ende Mai bis Ende September

Bergführer:

Vom Höllentalanger über die Riffelscharte
Vom Höllentalanger über die Riffelscharte

Bergsteigerschule Zugspitze

Tel. 0 88 21/58 99

Fax 54444

Seilbahnen:

Bayerische Zugspitzbahn

im Sommer erste Bergfahrt 8.00, letzte Talfahrt 17.30 Uhr

Tel. 0 88 21/79 70

Führer:

Stefan Beulke: AVF Wetterstein, Bergverlag Rother, 1996.

Karten:

AV-Karte Wetterstein, Blatt 4/2, 1:25000

ALPIN Tipp:

Im Sommer eine öde Mondlandschaft: Das Zugspitzblatt, wo in der Skisaison ganz Deutschland wedelt.
Im Sommer eine öde Mondlandschaft: Das Zugspitzblatt, wo in der Skisaison ganz Deutschland wedelt.

Planen Sie den Aufstieg so, dass Sie vor der Ankunft der ersten Seilbahn den Jubiläumsgrat angehen. Startzeit Wiener-Neustädter-Hütte: 5 Uhr.

Die Tour

1. Tag: Wiener-Neustädter-Hütte, 2213 m

Gesamtzeit: 3 1/2 Std.

Höhenmeter: 1250 Hm

Schwierigkeit: mittel

Wegverlauf: Vom Parkplatz Eibsee geht man links am Seilbahngebäude vorbei und folgt dem die Wiesenschneise querenden Weg nach rechts. Bald stößt man auf eine Forststraße, die man halblinks verlässt und noch einmal quert. Nun auf Fußweg (teilweise entlang der Skipiste) weiter nach Westen. Hinter der Grenze quert man einen großen Schotterhang. Bald folgen die ersten ausgesetzten, seilversicherten Passagen. Nachdem man die Tiroler Zugspitzbahn unterwandert hat, wendet sich der Weg scharf nach Osten. Man kommt an einem Seilbahnmasten vorbei und erreicht in einer seilversicherten Querung das Österreichische Schneekar, wo die Hütte liegt.

2. Tag: Zugspitze, 2962 m – Jubiläumsgrat – Höllental

Gesamtzeit: 10 – 12 Std

Höhenmeter: 1000 Hm

Schwierigkeit: schwer

Wegverlauf: Von der Hütte quert man das Kar nach Osten und folgt den Drahtseilen und Mar- kierungen mehr oder weniger steil bergan, bis man den westlichen Rand des Zugspitzplattes erreicht. Nun auf guten Serpen-tinen dem Kamm nach Nord-osten folgen bis zur Zugspitze (2 1/2 – 3 Std.). Man geht über die Terrasse und klettert über eine Leiter zum Gipfelkreuz. Kurz davor beginnt halblinks der Jubiläumsgrat. Auf zunächst breitem Weg geht es bald recht ausgesetzt dem Grat folgend nach Osten. Nun immer auf oder leicht rechts vom Grat in stetem Auf und Ab zur Inneren (ab hier Drahtseile bei den schweren Stellen), Mittleren und Äußeren Höllentalspitze.

Dahinter wieder absteigend zur Scharte vor der Vollkarspitze und steil zu dieser hinauf. Dahinter wieder bergab und vor den zum Hochblassen führenden Steigspuren halblinks (beschildert) hinab in Richtung Grieskarscharte. Man quert die Hochblassen-Westseite, steigt ein letztes Mal bergan und folgt dann den Serpentinen hinab zur Grieskarscharte. Von hier geht es nach Norden, wo man bald die Drahtseilversicherung sieht. Entlang dieser steil absteigen ins Mathaisenkar. Man quert dieses nach Westen und folgt dann dem nun flacheren Weg weiter nach Norden zur Höllentalangerhütte.

3. Tag: Höllentalangerhütte – Riffelscharte – Eibsee

Gesamtzeit: 4 1/2 Std

Höhenmeter: 900 Hm

Schwierigkeit: mittel

Wegverlauf: Man überquert auf einer Brücke das Bachbett, um auf der anderen Talseite leicht anzusteigen. Am Talschluss folgt man den Markierungen nach rechts. An Weggabelung weiter Richtung Riffelscharte, ein Stück ist drahtseilversichert.

Der Weg wendet sich nach links, um eine flache Mulde zu erreichen. Man hält auf die Mitte des Kares zu, und wendet sich dann nach rechts. Zum Schluss steigt man über einen Rücken zur Riffelscharte (2 1/2Std.). Man geht nun noch ein Stück bergan und erreicht ein Stahlseil, entlang dessen man ein ausgesetztes Wegstück in Richtung Südwesten absteigt.

Schließlich wendet sich der Weg von der Reise ab und quert flach zu einem alten Schuttkegel, über den es weiter bergab geht. Bei Weggabelung geht man dann nach rechts (Markierung "ES") und folgt dem schmäler werdenden Weg. Bald stößt dieser auf einen alten Fahrweg (nicht mehr markiert). Dem Fahrweg folgt man unterhalb der Seilbahn nach rechts.

An dem alten Wendeplatz hält man sich rechts und folgt weiter der Trasse hinunter. Dort wo diese endet, beginnt eine schmale Wegspur. Die Spur gabelt sich, man hält sich links und stößt bald auf einen breiteren Weg. Schließlich stößt man auf einen Forstweg, dem man ein Stück folgt, um ihn nach rechts zu verlassen. An einer Gabelung links und über die Brücke zum Parkplatz am Eibsee.