Klassiker in den Loferer Steinbergen

Anspruchsvolle Panoramatour: Der Nuaracher Höhenweg

Panoramaweg, Klettersteig, Bergtour – der Nuaracher Höhenweg ist von allem etwas. Sechs bis sieben Gipfel reiht die Überschreitung aneinander. Sie gilt zu Recht als anstrengender, aber wunderschöner Klassiker.

Anspruchsvolle Panoramatour: Der Nuaracher Höhenweg
© Imago / Panthermedia

Die Loferer Steinberge sind nur ein ganz kleiner Gebirgszug mit zehn Kilometern Länge, seinen westlichen Teil überschreitet man am Nuaracher Höhenweg. Dabei kann man sechs bis sieben Gipfel zwischen 2000 und 2500 Meter sammeln.

Beginnt man die Tour in St. Ulrich am Pillersee – vor Ort auch Nuarach genannt –, dann geht es über Ulrichshörndl/Heimkehrerkreuz, Ulrichshorn, Schaflegg, eventuell über das Rothörndl und schließlich über Großes und Östliches Rothorn aufs Mitterhorn/Hinterhorn, den zweithöchsten Gipfel der Loferer Steinberge. 2000 Höhenmeter summieren sich dabei auf.

<p>Anstieg zum Schaflegg, hinten Großvenediger (l.) und Zillertaler Berge.</p>

Anstieg zum Schaflegg, hinten Großvenediger (l.) und Zillertaler Berge.

© Andreas Strauß

Stellenweise gibt es kurze versicherte Passagen und wahlweise einen kleinen Klettersteig, grundsätzlich handelt es sich aber immer um Gehgelände, in dem ein trittsicherer Bergsteiger auch ohne Drahtseil zurechtkommt. Trotzdem: Es gibt viele herrlich luftige Stellen und für den genussvollen Fernblick sollte man sich genug Zeit nehmen.

Zudem erwartet einen am Nuaracher Höhenweg eine Wunderwelt aus Stein mit Karrenfeldern, Felsbändern und versteinerten Muscheln. Neben den Gipfeln machen diese Landschaftseindrücke und die Einsamkeit den Reiz des Wegs aus.

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Wer reichlich Kondition hat, kann vom Hinterhorn nach Süden absteigen und die Runde in einem Tag zu Ende führen. Alternativ übernachtet man auf der Schmidt-Zabierow-Hütte, der einzigen Unterkunft weit und breit, und beendet die Tour mit dem Abstieg nach Lofer. So oder so eine eindrucksvolle Unternehmung und ein wahrer Klassiker.

Klickt euch durch unsere Fotogalerie zum Nuaracher Höhenweg:

Der Nuaracher Höhenweg ist eine sehr lange Gratüberschreitung in den Loferer Steinbergen, bei der man sechs bis sieben Gipfel besteigt. Der Wegverlauf ist interessant und verlangt Trittsicherheit.

Die Tour - Mitterhorn, 2504 m, Nuaracher Höhenweg

  • Schwierigkeit: Bergtour, schwer

  • Dauer: 10 – 12 Stunden

  • Höhenmeter: 2000 Hm

  • Beste Zeit: Juli bis Oktober

  • Talort: St. Ulrich am Pillersee, 847 m

  • Ausgangspunkt: Parkplatz am nordöstlichen Ortsrand von St. Ulrich, 847 m

  • Hütte: Schmidt-Zabierow-Hütte, 1966 m, DAV, geöffnet Mitte Juni – Anfang Oktober, Tel. 43 6588 7284,

  • Anreise: Von der B 178 St. Johann – Lofer bei Waidring ins Pillerseetal abzweigen. St. Ulrich ist von St. Johann in Tirol auch mit Bus erreichbar.

  • Karten: AV-Karte, 1: 25 000, Blatt 9, Loferer und Leoganger Steinberge.

  • Ausrüstung: Bergtourenausrüstung. Wer am Mitterhorn den Normalweg geht, kann auf ein Klettersteigset verzichten.

  • ALPIN-Tipp: Auf der gesamten Tour kein Wasser! Erst an der Schmidt-Zabierow-Hütte oder am Jagdhaus im Lastal kann man sich versorgen. In Literatur und Karten sind die Gipfel nicht einheitlich bezeichnet, man hält sich am besten an die Gipfelhöhen.

Der Nuaracher Höhenweg: Wegbeschreibung

Von St. Ulrich auf Weg 612 über die Bräualm zum Ulrichshörndl / Seehörndl / Heimkehrerkreuz (2030 m), zuletzt auf der Südostseite queren und steil zum Gipfel. Weiter nach Norden zum Ulrichshorn / Seehorn (2155 m) und von Süden zu diesem Gipfel (kurze versicherte Stellen). Jenseits kurz über Schrofen hinab und über versicherte Stelle zur Adolarischarte. Das Schaflegg (½ – ¾ Std.) überschreiten und den Kamm verlassen, unter dem Rothörndl durch einen Karstkessel queren. 

<p>All das liegt am Gipfel des Ulrichshorns vor uns: Rothörndl, Großes und Östliches Rothorn und Mitterhorn.</p>

All das liegt am Gipfel des Ulrichshorns vor uns: Rothörndl, Großes und Östliches Rothorn und Mitterhorn.

© Andreas Strauß

Anschließend wieder aufsteigen zum Großen und weiter zum Östlichen Rothorn (2409 m und 2402 m). (Abstecher aus der Scharte südwestlich des Großen Rothorns nach Westen aufs Rothörndl, ½ Std.) Vom Östlichen Rothorn hinab zur Ulricher Nieder (2315 m) und weiter entweder über den Klettersteig (nur B, aber steile, ausgesetzte Leitern – Ausrüstung!) durch die Südflanke zum Hinterhorn / Mitterhorn (2504 m) oder auf rot markiertem Normalweg zum Gipfel.

Vom Mitterhorn wieder hinab zur Verzweigung Nuaracher Höhenweg / Lastal und links in die Schneegrube, weiter durchs Lastal hinab nach Weißleiten. Rechts haltend zurück zum Ausgangspunkt. Alternativ vom Mitterhorn teils ausgesetzt nach Osten absteigen zur Schmidt-Zabierow-Hütte (1966 m, 1 ½ Std., von dort hinab nach Lofer oder über das Wehrgrubenjoch ins Lastal).

GPS-Track unter www.alpin.de/gps-0416

<p>Pause vor dem Ulrichshörndl (Heimkehrerkreuz).</p>

Pause vor dem Ulrichshörndl (Heimkehrerkreuz).

© Andreas Strauß

Weitere Informationen zum Nuaracher Höhenweg

  • Info: Tourismusverband Pillerseetal, A-6391 Fieberbrunn, Tel. 43 5354 56304, pillerseetal.at

  • Bergführer: Bergsport Aktiv, Thomas Müllauer, A-6380 St. Johann, Tel. 43 664 5441222, bergsport-aktiv.com

  • Literatur: Paul Werner, Thomas Huttenlocher: Klettersteige Bayern, Vorarlberg, Tirol, Salzburg, Bergverlag Rother, 2016.

Text von Andrea Strauß

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