Evolution statt Revolution

Trends und Neues von der OutDoor-Messe

Die Outdoor in Friedrichshafen hat viele Neuheiten gebracht. Sensationelle Neuigkeiten waren nicht dabei. Aber oft sind es ja eh die kleinen Dinge, die die Welt verändern.

Neuheiten von der Outdoor Messe in Friedrichshafen
© alpin.de

Trend 1: Wolle

Merino-Wolle wohin das Auge schaut. Fast kein Bekleidungshersteller, der keine Wolle im Sortiment hat. Und auch alt eingesessene Synthetik-Firmen setzen inzwischen zumindest teilweise auf Wolle. Nicht immer zu recht, wie wir meinen. Denn besonders im Sommer hat (Merino-) Wolle doch nur einen sehr eingeschränkten Einsatzbereich. Und ob das Futter einer Hardshell-Jacke, der Rücken eines Rucksacks oder ein Shirt zum Trailrunning aus Merino-Wolle sein muss, werden wir bei unseren bevorstehenden Tests herausfinden.

Trend 2: Preis

Dass in der EU Produkte aus der Schweiz in der kommenden Saison deutlich teurerer werden, hat sich schon rumgesprochen. Aber auch der Wechselkurs von Euro und Dollar hat sich so entwickelt, dass sehr viele Produkte teurer werden. Das sind nicht nur Produkte aus den USA, da auch die Hersteller betroffen sind, die in Fernost produzieren, weil dort in Dollar abgerechnet wird. Die Preissteigerung wird laut Einschätzung der Industrie zwischen fünf und zehn Prozent betragen. Man könne nicht die komplette Teuerung an die Kunden weitergeben, war die einhellige Meinung.

Trend 3: Farben

Farbe ja, knallig nein! So ungefähr kann man den Farbtrend für die Sommersaison 2016 zusammenfassen. "Ehrliche" Blautöne, ein klassisches Rot oder auch Gelb findet man in fast allen Kollektionen. Ein kräftiges Grün in unterschiedlichen Variationen dürfte nach wie vor eine der beliebtesten Farben sein. Gerne werden auch Ton-in-Ton-Kombinationen gespielt, oft mit verschiedenen Materialien für die Farben.

Bei den Farben 
geht der 
Trend eher zu 
konventionellen 
Outdoor-Farben.
Bei den Farben geht der Trend eher zu konventionellen Outdoor-Farben.
© ALPIN

Trend 4: Gewicht

Der Trend zu leichten, sehr leichten und ultraleichten Produkten ist nach wie vor ungebrochen. Ein paar Gramm weniger gehen immer. Und wer konsequent auf "leicht" achtet, kann schnell ein paar Kilo sparen. Wir meinen: Leicht ist gut, doch Vorsicht bei ultraleicht. Man zahlt viel Geld für den Gewichtsvorteil, oftmals weniger Funktion und wenig Haltbarkeit. Stellt sich die Frage, ob so viel "wenig" das wenige Gewicht wert ist. Man sollte in diesem Fall zumindest wissen, was man tut.

Trend 5: Herstellungsland

Ist es die Spitze des Eisbergs oder eher eine Ausnahme? Einige Firmen haben die Produktion von Fernost wieder nach Europa oder in die USA verlagert. Hintergrund sind meist die Lohnentwicklung in China und die eingeschränkte zeitliche Flexibilität. So holt Black Diamond die komplette Hartware-Produktion wieder nach Utah, die Ski werden jetzt in Österreich gebaut. Aku lässt die preiswerte Schuhlinie nicht mehr in China fertigen, sondern in Europa und Red Chily baut die zwei neuen Kletterschuhmodelle auch nicht mehr in China. Warten wir ab, was da nachkommt.

Auf alpin.de haben wir drei Tage lang LIVE! aus den Hallen der OutDoor-Messe getickert. Hier finden Sie den Ticker unseres Mitarbeiters Wolfgang Dengler.

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