Neun kompakte Küchen für unterwegs

Test: Das sind die besten Gaskocher

Kocher bieten Unabhängigkeit unterwegs. Außerdem macht es Spaß, sich fernab der Zivilisation sein eigenes Mahl zuzubereiten. Wir haben neun kompakte Gaskocher für eure Trekkingabenteuer, für's Bikepacking oder euren Campingurlaub auf ihre Praxiseignung getestet. Testkriterien waren dabei Verbrauch, Lautstärke, Gewicht, Packmaß und Lautstärke.

Produkttest 2022: Leichte Gaskocher
© Birgit Gelder

Kompakte Gaskocher für Trekking, Bikepacking und Camping im Praxistest

Schnell drängte sich beim vorliegenden Kochertest die Frage auf: Welche Modelle testen wir? Kocher, Kochsysteme oder beides in Kombination? Die Antwort: Beides, aber getrennt! Denn sonst vergleicht man "Äpfeln mit Birnen", wie es so schön heißt. Darum ist dieser Test zweigeteilt und hat – logischerweise – zwei Sieger.

+++ Nichts um den Kocher zu verstauen? Den passenden Rucksack-Test findet ihr hier. +++

Jetzt den Test Gaskocher aus ALPIN 09/2022 mit allen Details lesen!

Gaskocher im Test: Aufschraub-Kocher, Koch-Systeme und Gaskocher mit externe Kartusche

Die Unterteilung der zwei Systeme erfolgte nach dem Kriterium "Aufschraub-Kocher" und "Kocher mit externer Kartusche". Bei den Koch-Systemen (Jetboil, Primus, Trangia) haben die Tester:innen die mitgelieferten Töpfe zur Ermittlung der Kochzeit verwendet. Das Wasser zum Bestimmen der Kochzeiten bzw. des Verbrauchs hatte eine Basistemperatur von 20 Grad Celsius, die Kocher wurden dazu immer auf "max" gestellt. Die Zeit wurde gestoppt, sobald das Wasser sprudelte. Dazu wurden volle Gaskartuschen der jeweiligen Hersteller genutzt. 

Die Verbrauchs-Messung fand ebenfalls basierend auf vollen Kartuschen statt. Die Brenn-Lautstärke haben wir per Dezibel-App ermittelt. Für den Test der Kältestabilität wurden Kocher und Kartuschen bei minus 18 Grad in der Tiefkühltruhe gelagert und dann außerhalb zügig in Betrieb genommen.

+++ Eine große Auswahl an Gaskochern im Vergleich findet ihr in unserem ALPIN-Shop. +++

Aufschraub-Gaskocher: Welcher Gaskocher empfiehlt sich für Trekkingtouren mit leichtem Gewicht?

Was soll es sein? Ein superleichter Aufschraub-Kocher, der einfach zu bedienen und zuverlässig ist? In dieser Kategorie ist der Soto WindMaster der Testsieger: windresistent, sparsam, 86 Gramm leicht und mit zuverlässiger Piezo-Zündung. 

<p>Bei den Kompaktkochern werden die Standbeine eingeklappt. Das wirkt wacklig, hält in der Praxis aber gut.</p>

Bei den Kompaktkochern werden die Standbeine eingeklappt. Das wirkt wacklig, hält in der Praxis aber gut.

© Birgit Gelder

Preistipp: Welcher ist der beste Gaskocher für wenig Geld?

Ein schneller und preiswerter Kocher? Der Forclaz Bergtrekking MT 500 Piezo bietet für knapp 35 Euro viel Kocher für wenig Geld – unser Preistipp. 

Was ist der beste Gaskocher für den regelmäßigen Gebrauch?

Und wer nicht nur gelegentlich oder unter Extrembedingungen kocht, ist mit einem Kocher mit externer Kartusche gut beraten. Die deutlich bessere Standsicherheit ist einfach gut. Am größten war die beim Primus PrimeTech Stove. Zudem ist er leise und braucht wenig Gas. Unser Testsieger bei den Kochern mit externer Kartusche.

Hier findet ihr unseren Test mit den neun Gaskochern. Klickt auf das Produktbild für eine Großansicht:

Text von Olaf Perwitzschky

5 Kommentare

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Andreas

Nach meiner Erfahrung sind die Jetboil-Produkte ihr Geld wirklich wert. Hatte vorher einen Forclaz-Brenner, der tut auch was er soll. Aber mit dem Jetboil kocht das Wasser innerhalb von max. 2 Minuten. Beim Forclaz konnte es schonmal annähernd 10 Minuten dauern. MSR bietet auch integrierte Brenner-Topf-Lösungen, die sollten ähnlich funktionieren wie der Jetboil. Jedenfalls nehme ich jetzt auch wieder einen Brenner und Tee bzw. Instant Kaffee mit auf Bergtour. Es geht nichts über ein Heissgetränk am Gipfel oder zwischendurch ;-)

Olaf Perwitzschky

Lieber Bergdoc (??), wie ich schon gesagt habe: Um konstruktive Kritik oder Ergänzung aus dem persönlichem Umfeld sind wir dankbar und es bereichert unsere Inhalte und damit den Info-Gehalt für (nicht so ambitionierte) Leser. Aber sorry wenn ich das hier mal so sag: deine erste Mail kam sehr "motzig" rüber. Aber sei's drum. Ich bin ja auch bei dir was das Kochen in großen Höhen (über Basislager-Niveau) oder echter Kälte angeht. Aber wir haben bei diesem Test eben die Gaskocher getestet und nicht die Mutifuel/Benzinkocher (was wir sicher ein anderes Mal wieder tun werden). Also gerne weiterhin sachlichen Input und wir sind beisammen..

Viele Grüße

Olaf

bergdoc

Hallo Olaf, ist schon abwegig zu sagen die Apsis gehört nicht zum Inneren des Zeltes. Nimm ein VE 25 von NF oder Mountain Hardware, sie ist sehr klein, gerade wenn sie abgegraben ist. Da kann man sich nicht mehr aufhalten, der Reißverschluss ist immer offen und so ist alles DAS Zelt.
Man muss nicht auf hohe Berge gehen, auch im Winter im Zelt zu kochen habe ich schon oft gemacht.
Ich wundere mich über Deine Reaktion, sollte von mir keine Kritik sein, sondern nur mal darauf hinzuweisen, was man bei solchen Testen alles berücksichtigen sollte. Wenn Alpin natürlich nur auf die breite Masse eingehen möchte, ok, dann sei es drum. Aber jeder fängt mal an mit anspruchsvollen Touren und ist dankbar über Tipps, die über Otto Normalverbraucher hinausgehen.
Dass man auf Gefahren hinweißt ja, aber zu sagen macht man nie, ist einfach nur weltfremd und realitätsfern.
Nur weil manche nach der Lautstärke des Kochers fragen, also der Sturm an hohen Bergen hat das Summen des Kochers immer weit übertönt.... Das war unser geringstes Problem. Und gekocht haben wir fast immer allein, am Denali gibts es von Ausnahmen abgesehen keine Küchenmannschaft oder Träger....
Dass man die Apsis abgräbt und drin kocht wäre ein guter Tipp von euch gewesen....
auch um früh die Exped. Schuhe anzuziehen...hat nämlich 2 fachen Sinn... wären sicher einige froh drum gewesen.
Natürlich kann man Gaskocher mitnehmen, aber dann schreibt wenigstens, Kartuschen nachts in den Schlafsack, wäre auch guter Tipp im Rahmen eines Testes gewesen.
Nur, an Bergen wie dem Denali (Benzin direkt bei den Rangern im BC), M. Vinson, Alpamayo, Cho Oyu u.a. wirst Du nur Benziner finden, das ist einfach eine Tatsache. Und so wäre ein Hinweis sicher sinnvoll gewesen, die Leute anzuregen sich vor Kauf zu überlegen, wo wird der Einsatzbereich überwiegend sein...
Und zum Schluss noch ein Tipp, wenn ihr schon testet, ein kleines Holzbrett gehört im Schnee immer unter den Kocher, sonst ist der schneller in der Tiefe versunken als Du schauen kannst..... nur, wer denkt zu Hause schon an so etwas....
Ich bin kein Profi sondern nur ein ganz normaler, ambitionierter Hobbyalpinist...

Olaf Perwitzschky

ALLE Kocherhersteller geben in ihren GALs an, dass die Kocher nicht im inneren eines Zeltes benutzt werden dürfen. Warum wohl? Die Apsis gehört NICHT zum inneren des Zeltes. Und selbst berühmt Bergsteiger:innen sind schon beim Kochen im Zelt umgekommen. Daher ist es wohl unsinnig anzunehmen, dass wir uns hinstellen und sagen: "Kocht doch im Zelt, ihr müsst es halt gut belüften."

Du hast vollkommen Recht: wir sollten praxisnah testen. Daher schauen wir auch, was draußen genutzt und verwendet (und verkauft) wird. Mehr als 70% aller Kocher, die verkauft werden, sind Gaskocher. Und damit meine ich nicht Camping-Hersteller sondern Bergsport- und Outdoormarken. Genau deshalb haben wir Gaskocher getestet. Und auch Profis verwenden bei Expeditionen Gaskocher, zum Beispiel Roger Schäli auf über 6000 Meter. Der Anteil unserer Leser, die einen Kocher auf diesen (und höheren Höhen) einsetzen, ist sehr gering. Wenn überhaupt, sind diese Leute organisiert unterwegs und müssen sich um einen eigenen Kocher nicht kümmern. Und zum Thema Lautstärke: frag mal unter der Mehrzahl der Nutzer, was sie an ihren Kochern stört. Da hörst du ganz schnell das Thema Lautstärke.

Wir sind für Kritik offen und freuen uns über konstruktive Kritik. Aber sie sollte nicht aus der Sicht eines Extremanwenders auf die breite Masse heruntergebrochen sein. Du kannst uns ja gerne deine Erfahrung zum Thema "Kochen" mitteilen, vielleicht kann man daraus ja sogar was machen. Aber deswegen den Test, der dem Anforderungsprofil der meisten Nutzer entsprechen wird niederzumachen, halte ich für wenig konstruktiv.

bergdoc

Interessanter Test, unbedingt im Freien kochen und dann die Lautstärke des Kocher in Dezibel auch noch messen - da muss man erst mal drauf kommen.... wäre mir sicher nicht eingefallen.
Man sollte bei so einem Test schon mal hinweisen, wo der Einsatz sein soll. Gaskocher wohl kaum auf 6-7- oder 8000.
Gaskartuschen viel zu sperrig und durch den nachlassenden Luftdruck und Kälte in der Höhe nicht in großen Höhen einsetzbar. Sicher, im Allgäu auf 2000m schon... in großen Höhen mit tiefen Temperaturen sind Bezinkocher wesentlich besser geeignet. Ansonsten Kartuschen nachts mit in den Schlafsack nehmen. Nur, wer will das...
Und was soll der Hinweis nicht im Zelt kochen??? Wollte mal sehen was die Tester auf 6000m am Denali im Sturm und -30C gemacht hätten, draußen gekocht? der Kocher wäre ihnen um die Ohren geflogen.
Klar kann man im Zelt kochen, in der tief ausgegrabenen Apsis im Zelt geht das sehr wohl, wie auf 15 Expeditionen immer wieder gemacht - und lebe immer noch... man darf nur das Zelt nicht hermetisch abdichten, das ist der oft gemachte Fehler.
Die Teste sollten so angelegt werden, dass sie realitätsnah und nicht -fern sind. Dazu gehört für die Mehrheit auch klar beschrieben wo Gas und wo Benzin....