So haben wir getestet:
Das Testteam für den ALPIN-Bike-Test bestand aus erfahrenen Bike-Guides und Touren-Bikern. Alle Räder wurden auf einer einheitlichen Teststrecke in Massa Marittima gefahren. Die bestand aus Schotterwegen und anspruchsvollen Singletrails, die teilweise mit Wurzeln und Felsen durchzogen waren.
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Einige sehr steile Passagen bergauf ließen eine gute Analyse des Kletterverhaltens am Limit zu. Bergab mussten die Bikes dann wurzelige, felsige und schotterige Singletrail-Passagen bewältigen.
Direkt im Anschluss an die Testfahrten füllten alle Tester einheitliche Fragebögen aus. Nachdem alle Bikes gefahren waren, wurden die Ergebnisse im Team diskutiert. Alle Bikes wurden ohne Pedale gewogen.
Eine detaillierte vergleichende Bewertung der Test-Bikes untereinander ist nur bedingt möglich, denn Charakter, Einsatzbereich und Preisniveau unterscheiden sich zum Teil deutlich. Hauptziel des Tests ist es, die Bandbreite vielseitiger Bikes für den Toureneinsatz darzustellen.
ALPIN-Test: All Mountain-Bikes 2015
Canyon Nerve AL 8.0
© Christian Penning
Testeindrücke
Das Nerve ist längst ein Allround-Klassiker in der Kollektion des Bike-Versenders Canyon. Zielgruppe: Alpen-Crosser und Hobby-Marathonfahrer. Entsprechend ist der Federweg mit 120 Millimeter vorne und hinten ausgelegt. Der Vorbau des Test-Bikes war mit mehreren Spacern gewöhnungsbedürftig hoch montiert. Das sorgt zwar für eine recht komfortable Körperposition im Sattel, macht sich aber auf anspruchsvollen Abfahrtspassagen nicht unbedingt positiv bemerkbar. Denn wegen des großen Abstandes zwischen Lenker und Laufrad fehlte so in schnellen Kurven und bei raschen Richtungswechseln etwas die Präzision in der Lenkzentrale. Mit einem Austausch der Spacer lässt sich das aber problemlos beheben. Bergauf klettert das Nerve gut, sehr steile Rampen erfordern jedoch eine aktive Fahrweise mit konsequenter Verlagerung des Körpergewichts über den Lenker, da sonst das Vorderrad den Bodenkontakt verliert. Wegen der hohen Lenkerposition fühlt sich das Bike in schwierigem Geländes etwas kippelig an. Verblockte Trails sind nicht seine Stärke. Doch Bergradler mit etwas defensiverer Fahrweise kommen mit dem Nerve AL 8.0 sicher gut zurecht. Denn das Fahrwerk funktioniert gut und schluckt trotz des nicht allzu üppigen Federwegs auch noch gröbere Brocken. Die Bremsen verzögern zuverlässig und generieren in allen Situationen genügend Bremskraft.
Fazit
Ein gut ausgestattetes, leichtes Allround-Bike für Tourenfahrer, die nicht unbedingt auf den schwierigsten Trails unterwegs sind. Mit etwas tieferer Lenkerposition (weniger Spacer) lässt sich aus dem guten Fahrwerk zudem noch mehr herausholen.
- Komfortable Sitzposition
- sehr wendig
- Vorderrad steigt in steilen Anstiegen gern
- etwas unruhiges Lenkverhalten
Schotterauffahrten, gefolgt von Trails durch die Macchia von Massa Marittima.
| © Christian PenningFazit:
Die 27,5-Zoll-All-Mountain-Modelle des Jahrgangs 2015 haben in puncto Vielseitigkeit im Vergleich zu den Vorjahren noch zugelegt. Üppige Federwege und sensibel arbeitende Fahrwerke machen Abfahrten zum komfortablen Vergnügen und bieten hohe Sicherheitsreserven.
Dank cleverer Fahrwerksmechanik haben sich die meisten Modelle bergauf als gute Kletterer bewährt. Bergauf wie bergab am ausgewogensten schnitten das Stumpjumper FSR Comp EVO 650B und das Rocky Mountain Thunderbolt 750 ab.
Erfreulich: Für solide, gut funktionierende Touren-Bikes muss man nicht in den höchsten Preisklassen stöbern. Der Spaß beginnt bei rund 1500 Euro. Nach oben sind dem Budget freilich keine Grenzen gesetzt. Hier gilt: Wer ein sehr leichtes Bike möchte, muss kräftig investieren.
Im Test wurde der Charakter jedes Bikes so gut wie möglich analysiert mit dem Hinweis, welches Rad sich für welchen Fahrertyp eignet. Wer garantiert sein Traum-Bike finden möchte, sollte sich eine Vorauswahl zusammenstellen und vor dem Kauf testen – am besten im Gelände. Das geht besonders gut auf den Testevents der Hersteller.
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Bike-Rucksäcke im Test
ION Transom 24
© Birgit Gelder
ALPIN-Fazit
Innovatives, variables Tragesystem. Komfortabel, aber sehr schwer und dafür zu wenig Platz. Inklusive herausnehmbarem Protektor. Regenhülle leider nur separat erhältlich.
2 Kommentare
Kommentar schreibenDanke für euren tollen Test! Ich hab da aber noch eine Frage: welches Bike eignet sich am besten für Downhill ? (sport2000rent.com/bikeverleih/blog/downhill-bike/) hier steht leider nichts dazu :(
Euer Test ist Spitze. Ich habe das Ghost Lanao 3 fafit24.de/ghost-lanao-3 und ich bin total zufrieden damit und habe alle Touren super mit dem Bike gemeistert. Klar, das Ghost Lanao FS4 ist noch hochwertiger verarbeitet, aber ich bin mit dem 3er voll zufrieden. Finde, dass die Ghost Bikes immer besser werden und preislich stemmbar sind, gegen andere Marken-Bikes.