14 Bindungen in drei Kategorien getestet

Test: Das sind die besten Skitourenbindungen 2022

Rahmen oder Pin? Ganz leicht oder doch eher solide? Die Zeit, in der die Auswahl an Tourenbindungen überschaubar war, sind vorbei. Hier stellen wir euch die besten Skitourenbindungen in den Kategorien Allrounder, Aufsteiger und Abfahrer für die Wintersaison 2022 vor.

14 Skitourenbindungen der Wintersaison 2021/2022 im Test.
© Birgit Gelder

Der Leichtgewichtswahn der letzten Jahre war interessant zu verfolgen, aber nicht immer nachvollziehbar. Natürlich ist es schön, mit möglichst wenig Gewicht "unbeschwert" den Berg raufzueilen. 

Aber mal ganz ehrlich: 100 Gramm hin oder her, darauf kommt es bei den meisten Tourengeher:innen nicht an.

Jetzt den Test Skitourenschuhe und Tourenbindungen der Saison 2022 im Detail lesen!

Natürlich hat sich technisch in den letzten Jahren extrem viel getan. Bei der Bindungen muss sich jeder die Frage stellen: Wie viel Komfort brauche ich, wie wenig Gewicht will ich, und wie wichtig ist mir der Sicherheitsaspekt?

Hier könnt ihr die Modelle aus dem Test direkt kaufen:

Ganz leichte Bindungen sind angenehm zu gehen, haben aber in Sachen Auslösung Defizite gegenüber schwereren Bindungen.

Unter den Allroundern finden sich die etwas schwereren, aber auch komfortableren und hier und da auch sichereren Bindungen. Hier lassen sich bei allen Modellen sowohl der vertikale als auch der horizontale Auslösewert einstellen.

Unter den abfahrtsorientierten Bindungen rangieren die etwas schwereren, aber durchaus noch voll tourentauglichen Bindungen.

Skitourenbindungen im Test: So haben wir die Modelle getestet

Wir haben alle Bindungen im normalen Auslieferzustand gewogen. Darüber hinaus sind wir mit den Bindungen vor allem viel gegangen.

<p>Bei manchen Bindungen muss der Stopper mittels Knopf geöffnet werden.</p>

Bei manchen Bindungen muss der Stopper mittels Knopf geöffnet werden.

© Birgit Gelder

Insgesamt waren 20 Tester:innen unterwegs und haben ihre Eindrücke auf einem standarisierten Fragebogen nach der Tour festgehalten. Die Test- Crew bestand aus Profis (Bergführern) aber auch aus ganz "normalen" Skitourengeher:innen.

Skitourenbindungen im Test: Das ist unser Fazit

Das Schöne bei den Bindungen: Man hat eine große Auswahl. Und es gibt garantiert für jeden die passende Bindung. 

Wenn dir ein geringes Gewicht wichtig ist, musst du Abstriche beim Komfort und in der Regel auch bei der Auslösesicherheit machen. Hier ist auch wegen des Sicherheitsaspekts und aufgrund des akzeptablen Preises die Fritschi Xenic 10 unser Favorit. 

Das Video mit den vier Skitourenbindungen-Testsiegern findet ihr hier!

Bei den Allround-Bindungen steigen Bedienkomfort und Sicherheit. Hier sind zwei Modelle unsere Testsieger. Die ATK Raider 12/14 mit ihrem edlen Auftreten, dem geringen Gewicht und der ausgeklügelten Technik. Und die Fritschi Vipec Evo 12 mit der guten Abfahrtsperformance und der Einstellbarkeit des Auslösewerts am Frontteil. 

Bei den abfahrtsorientierten Bindungen bekommt die Marker KingPin 12 und die Fritschi Tecton 12 unseren Abfahrts-Tipp. Die Fritschi ist etwas leichter, die Marker hat leichte Vorteile im Handling.

Hier findet ihr den Produkttest mit den 14 besten Skitourenbindungen 2022

9 Kommentare

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Stefan

Hallo zusammen,

wollte kurz meine Erfahrungen zur Fritschi Xenic sagen. Ich hatte die Bindung ca. 2 Jahre im Gebrauch auf ca. 30 - 40 Skitouren, sowie ca. 10 Hochtouren. Mein Testurteil leider unbrauchbar.

Größter Mangel: Der Stellhebel vorne ist bei kalten Temperaturen nicht zu gebrauchen. Er lässt sich nicht verriegeln, egal wie viel Kraft man aufwendet. Die Stellhebel sind bei meiner Bindung beide abgebrochen. Habe von Fritschi zwar neue bekommen, allerdings hat es ca. 3 Monate gedauert. Die Saison war damit für mich zu Ende.

Im Allgemeinen wirkt die Bindung sehr billig verarbeitet und zu 90% aus Plastik … das ist toll um auf den Herzogstand zu laufen, für alle Sportler die Richtung Hochtouren oder langen Touren gehen, bitte eine ATK oder Dynafit wählen, da hat die Xenic meiner Meinung nach keine Daseinsberechtigung.

Weiterer großer Mangel ist die Skibremse. Diese wird bei der Drehung durch eine Nut arretiert. Leider gelingt das so gut wie nie beim ersten mal. Folge davon ist langes rumgefummel, mehrmaliges drehen, losfahren und die Bremse geht wieder rein … einfach nur nervig.

Zum ersten Kritikpunkt hat Fritschi anscheinend eine Überarbeitung vorgenommen. Allerdings muss ich als ambitionierter Skitourengeher leider sagen, dass ich von der Bindung so enttäuscht bin, dass diese raus fliegt. Steige auf die Dynafit 175 oder ATK Crest um.

In diesem Sinne, frohes Neues und good luck mit der Fritschi Bindung.

Olaf

Eine gute Frage. Wir hatten die Kuluar im Test ohne Bremse. Bei der Bindung ist die Bremse, wie inzwischen immer bei ATK, hinten. Mit einem gut abgestimmten Schuh wirst du, wie bei den anderen ATK-Bremsensystemen, auf der Bremsenplatte stehen. Dann wird auch die Abfahrteigenschaft deutlich besser. Alternativ besteht natürlich die Möglichkeit, sich den Freeride-Spacer zu montieren, den ATK für die Systeme anbietet, bei denen die Stopper vorne an der Bindung waren oder für Leute, die die Bindung ohne Stopper nutzen wollen.

Tim

Hey Olaf,
ihr bemängelt bei der Kuluar die Abfahrtsperformance weil die Ferse in der Luft hängt. Denkst du das Problem behebt sich durch die Verwendung von Stoppern, weil die Ferse ja dann eine Auflagefläche haben müsste...
Dann müsste die Abfahrt ja eigentlich ähnlich wie bei der Crest sein oder täusch ich mich da?
Vielen Dank schonmal für die Antwort.

ALPIN-Testchef Olaf

Wir haben die Bindungen für den Test in drei Kategorien unterteilt (siehe Leitsystem). Von ATK ist in der Kategorie „Aufsteiger / Pin“ die Kuluar dabei, von Fritschi die Xenic. Die Einteilung erfolgte auch nach den Gewichtskategorien bzw. Einteilungen der Hersteller. Von ATK gibt es eben nur relativ leichte Bindungen.
Innerhalb dieser Gruppe ist die Xenic die einzige, bei der beide Z-Werte eingestellt werden können. Bei den Allround-Bindungen sieht das anders aus, da kann man bei allen Modellen aller Hersteller beide Z-Werte einstellen, auch bei der Crest und der Raider von ATK.
Und ja, wir haben die Bindungen bei allen Temperaturen getestet. Die Temperaturen sind auch nicht das Problem für die Bindungen (in deinem Fall die Xenic) sondern die Schneebeschaffenheit. Da gibt es hier und da Probleme, aber nicht nur bei der Xenic. Das Problem: Wir können bei einem Test ja nur die Punkte bewerten, die im Test auch auftreten. Nur vom „Hörensagen“ können wir leider keinen Test machen. Und wir hatten auch bei deutlichen Minustemperaturen keine Probleme mit der Xenic.
Um aber diese Aspekte von „typischen“ Problemen aufzugreifen, haben wir noch den Kasten mit den „Auffälligkeiten“ von Bindungen im Test mit aufgeführt.
Grüße, Olaf

Andrea auf Facebook

Ihr schreibt, die FrtschXenic sei die Einzige der leichten Bindungen bei der „Beide Z Werte“ eingestellt werde können. Sowohl ATK Raider als auch ATK crest können das auch. Habt ihr auch den FrontHebel der Xenic bei ca -10 Grad oder weniger versucht für den Aufstieg zu Verriegeln? Je nach Schuh, mehr oder weniger katastrophal.

Fritz1

Hallo Olaf ,
auf deine Frage was für eine Bindung ich jetzt auf den neuen Ski habe es ist eine Dynafit Rotation die ich jetzt schon wieder eine Saison ohne Probleme fahre ich drehe den hinteren Körper wie von euch beschrieben mit Handschuhen wegen der Bremse einmal Schmerzen sind genug , ansonsten bin ich sehr zufrieden.
Ich wünsche euch noch eine schöne Saison mit viel Pulverschnee!
Fritz

Olaf, ALPIN-Testchef

Hallo Fritz, danke für deinen Kommentar und die Info. Wie du ja gelesen hast, ist uns die Problematik bekannt. Aber: Die Fritschi Vipec Evo ist zusammen mit der Fritschi Tecton, die den identischen Frontteil hat, die einzige Bindung, bei der man den Z-Werte, also die Auslösung vorne einstellen kann. Das alleine ist schon mal ein wichtiges Kriterium. Die Kraftübertragung in der Abfahrt ist sehr gut, das Handling der Steighilfen ebenfalls. Ja, je nach Situation ist es manchmal schwierig, die Bindung vorne zu öffnen. Aber wir hatten (auch außerhalb des Tests und bei uns in der Skitourengruppe haben einige die Bindung) nie den Fall, dass wir sie NICHT oder nur extrem schwierig aufbekommen haben. Leider gab es am Ende keine einzige Bindung im Test, die keine Schwachstellen hat.
Für was hast du dich denn nach der Fritschi (hast du sie ersetzt?) entschieden? Es ist Luft nach oben bei den Tourenbindungen ….

Tom

Hallo Alpin Team,
danke für diesen Test.
Mir ist jedoch aufgefallen, dass ihr in eurem Test 2018 das Gewicht einer einzelnen Bindung (z.B. Kingpin) angegeben habt und im aktuellen Test 2022 das Gewicht als Paar angegeben wird (z.B. ATK Crest 10). In der Tabelle steht auch kein Hinweis wie z.B. "Paar" oder "Stück".
Für einen Leser der nicht voll in dem Thema drin ist, ist das nicht so leicht ersichtlich, nachvollziehbar bzw. vergleichbar.
Gruß

Fritz1

Hallo Alpinteam ,
mir ist es ein Rätsel wie die Bindung Fritschi Vipec Evo 12 Testsieger werden kann wo die Tester doch erkannt haben wenn etwas Schnee unter der vorderen Bindung ist sich nicht mehr vollständig öffnet, da ich leider diese Bindung auf einen meiner Ski habe muß ich sagen es macht keinen Spaß wenn man sich im Schneegestöber auf 2000hm befindet und die Bindung weil das bisschen Schnee vereist ist und sich nicht mehr öffnen lässt und nur noch mit heißen Tee auf die Bindung wieder öffnen läßt , soviel zum Testsieger . Ansonsten habe ich viel Spaß mit eurer Zeitung weiter so .
Mit sportlichen Grüßen
Fritz Meier