So haben wir getestet
Das Volumen der Lawinen-Rucksack-Modelle wurde mit genormten Litersäcken in einsatzbereitem Zustand ausgelitert und dabei das Fach für die Notfallausrüstung (so vorhanden) mitgemessen. Die Rucksäcke wurden einsatzbereit gewogen, wenn vorhanden mit Stahl- und Carbonpatrone, und das entsprechend vermerkt.
Der Test aus ALPIN 1/2019: Airbag-Rucksäcke
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Die Rucksäcke wurde alle so eingestellt, dass wir der Meinung waren, dass der Nutzer den Griff am besten erreichen kann. Dies haben wir dann mit dicken Handschuhen ausprobiert. Alle Rucksäcke wurden mit der Standard-Skitourenaurüstung für Tagestouren (ohne Steigeisen) bestmöglich beladen und getragen und bezüglich der Praxiseignung bewertet.
Acht Airbag-Rucksäcke im Test
ABS s.LIGHT Base 30
© Birgit Gelder
Preis & Ausstattung
Preis: 699,90 Euro, mit Auslöseeinheit: Stahl 789,85 Euro/Carbon 859,85 Euro +++ Kosten bei Austausch der Auslöseeinheit: 24,95 Euro +++ Ausstattung: Ski und Snowboardhalterung, Brillenfach, Befestigung für Eispickel, Helmhalterung +++ Bedeutung der *: *das Volumen für Schaufel und Sonde mitgemessen; **bezogen auf das Volumen in der leichtesten Version
Airbag-System
Volumen der Airbags: 170 L (2x85 L) +++ Anzahl der Airbags: 2 +++ Bedienung des Auslösegriffs: 5/5 Sternen +++ Scharf-Machen des Systems: 4/5 Sternen +++ Reaktivieren nach Auslösung (bezogen auf das Volumen in der leichtesten Version): 5/5 Sternen +++ Packen der Airbags nach Auslösung 4/5 Sternen
Gewicht & Sonstiges
Gewicht lt. Hersteller o/s/c (ohne Auslöseeinheit/mit Stahl/mit Carbon): 2380 g/2890 g/2660 g; Gewicht nachgewogen o/s/c: 2450 g/2995 g/2800 g +++ Testeindruck: Der Tragekomfort des ABS s.Light ist gut, das Polster des Hüftgurtes aber recht klein. Sehr gut ist die Erreichbarkeit des Auslösegriffes, den man auch mit dicken Handschuhen immer irgendwie zu greifen bekommt. Will man den Rucksack packen, merkt man, dass das Extrafach für Schaufel und Sonde fehlt, die Teile müssen ins Hauptfach. Das Erste-Hilfe-Paket kann in der Base Unit verstaut werden (das Volumen haben wir mitberechnet). Beim Auslösen hat sich bei unserem Test einer der RVs der Airbags ausgehängt.
Das sagt der Hersteller
Der ABS s.Light Base Unit Compact Lawinen-Rucksack überzeugt durch sein geringes Gewicht von unter 2 kg (nur die Base Unit!) und seine hohe Funktionalität. Das bewährte TwinBag-System sorgt für eine große Fläche, was zugleich größtmögliche Sicherheit bedeutet. Der Auslösegriff lässt sich sowohl für Linkshänder als auch für Rechtshänder anbringen.
Fazit
Der Klassiker unter den Airbag-Systemen mit einem Auslösegriff, den man gut erreicht und gut packen kann. Der ABS ist mit einem Gesamtgewicht von unter 3 Kilo deutlich leichter geworden als alle ABS-Vorgänger und auch preiswerter. Was uns fehlt, ist ein Extrafach für die Notfallausrüstung. Der defekte RV ist ein Reklamationsfall.
- gut erreichbarer Auslösegriff
- kein Extrafach für die Notfallausrüstung
Fazit
Interessenten sollten bei Angeboten für Airbags immer darauf schauen, ob auch komplette Systeme verkauft werden. Oft gelten die Preisangaben (und häufig auch die Gewichtsangaben) nur für den Rucksack mit den Airbags, aber nicht inklusive der Auslöseeinheiten.
Die beiden Kriterien Gewicht und Komplettpreis im Auge und dann die Ergebnisse aus dem Praxistest miteinbezogen, ergibt sich für uns ein Testsieger: der Arva Reactor 32.
Das System hat einen Doppelairbag (Redundanz), ist der zweitleichteste im Test (bezogen auf die echte Nutzbarkeit des Volumens) und bietet einen guten Tragekomfort.
Noch etwas leichter ist der Mammut Light Removable Airbag 3.0, unser Gewichts-Tipp. Der Rucksack lässt sich super beladen und ist sehr clean. Hier fehlt aber das Fach für die Notfallausrüstung. Es war kein Modell im Test, das wir nicht empfehlen könnten.
Es kommt in vielen Bereichen auch auf persönliche Vorlieben und Gewichtungen an. So sind beispielsweise Nutzer, die viel mit dem Airbag fliegen, mit dem Scott Patrol E1 sicherlich gut beraten, weil es hier die Problematik mit den Druckflaschen nicht gibt.
Was Ihr bei einer Skitour sonst noch unbedingt dabei haben solltet, seht Ihr in dieser Slideshow:
Diese Notfallausrüstung muss mit
Skitouren: Diese Notfallausrüstung ist Pflicht!
LVS-Gerät
Ein LVS-Gerät (auch Lawinen-Piepser genannt) sollte möglichst einfach und intuitiv in der Bedienung sein. Wer sich heute ein neues Gerät zulegt, kauft auf jeden Fall eines mit drei Antennen. Vorsicht bei dem Kauf von gebrauchten LVS-Geräten, insbesondere, wenn man sich nicht gut auskennt. Das kann in die Hose gehen. Fast alle Hersteller haben ein preiswertes Basisgerät und ein teures High-End-Modell mit allen möglichen Zusatzfunktionen und Einstellmöglichkeiten im Programm. Für 99 Prozent der Anwender reicht auf jeden Fall die Basisversion der Geräte.
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1 Kommentar
Kommentar schreibenDem Opfer war es nicht mehr moeglich, seinen Lawinenrucksack auszuloesen.....
Presseaussendung Polizei Tirol
vom 31.12.2019, 21:05 Uhr
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