Die frühen Helden des Alpinismus waren mit Ledersohlen unterwegs, die sie mit Nägeln beschlugen. Die revolutionäre Gummisohle entstand erst als Reaktion auf einen schweren Bergunfall, bei dem 1935 sechs Italiener starben. Ettore Castiglione und Vitale Bramani entwickelten daraufhin mit dem Reifenhersteller Pirelli eine rutschfeste Gummisohle, deren Profil die Form von Nägeln hatte. Die beiden ließen ihre Erfindung 1937 patentieren und Vitale Bramani wählte die ersten Buchstaben seines Vor- und Nachnamens für den neuen Markennamen: Vibram. Riccardo Cassin war 1938 bei seiner Erstbegehung des Walkerpfeilers mit einem Prototyp unterwegs, doch die Serienfertigung begann erst nach dem Zweiten Weltkrieg. Die Bergsteiger freuten sich über das geringe Gewicht der gummibesohlten Schuhe, monierten aber, dass man ohne Steigeisen mit ihnen nicht auf Eis klettern könne. Doch schon bald trat die kleine gelbe Raute von Vibram, die „Marca oro“, ihren Siegeszug an. Seit 1969 wird sie mit ins Profil geprägt und ist ein Qualitätsmerkmal, auf das viele Bergsportler beim Kauf neuer Schuhe achten.