Produkttest: Mountainbikes Saison 2016
Alles nur eine Frage des Materials? Mit dem Stumpjumper FSR Comp 6Fattie könnte man das glatt glauben. Jedenfalls hat man auf diesem Bike auf Anhieb das Gefühl, eine Klasse besser zu biken. Grobem Schotter nimmt es ebenso den Schrecken wie wilden Wurzel-Trails. Hier können die fetten 3,0”-Reifen ihr ganzes Potenzial ausspielen. Den Rest übernimmt das üppig ausgestattete Fahrwerk mit 150 Millimetern Federweg vorne und 135 Millimetern Federweg hinten. Mit dieser Bügelmaschine werden selbst anspruchsvolle Abfahrten zum Vergnügen. Trifft man nicht ganz die Ideallinie, juckt das wenig. Und das 6Fattie kann noch mehr: Bergauf ist es zwar kein spritziger Sprinter, doch dank exzellenter Traktion breiter Reifen meistert es auch fiese Stiche auf unwegsamen Pfaden. Lediglich an steilen Stufen heißt es aufpassen! Denn wegen der tiefen Tretlagerposition kam es bisweilen zu Aufsetzern mit dem Kettenblatt. Ein Pluspunkt ist die serienmäßige Vario-Sattelstütze, deren Verstellmechanismus allerdings nach einigen Testfahrten nicht mehr einwandfrei arbeitete. Die Bremsen funktionierten gut, könnten aber vor allem für schwere Fahrer auf steilen Abfahrten noch etwas mehr Biss vertragen. Sehr praktisch ist die "Auto-Sag"-Funktion, mit der man den Luftdruck im Hinterbaudämpfer schnell auf sein Gewicht abstimmt.
Dicke Reifen, fetter Fahrspaß – auch für weniger perfekte Biker auf knackigen Abfahrten. Und selbst alte Hasen verschieben dank breiter Plus-Reifen und schluckfreudigem Fahrwerk ihre Grenzen nach oben.
- hoher Fahrkomfort
- sehr fehlerverzeihend
- sehr vielseitig
- wenig spritzig
- Funktionsprobleme bei der Vario-Stütze