Notfallhelfer für unterwegs

Skitouren: So meistert Ihr Material-Probleme auf Tour

Wenn bei sommerlichen 23 Grad kein Wechselhemd parat ist oder sich beim Wanderschuh die Sohle löst, rangiert das irgendwo zwischen unangenehm und ärgerlich. Wenn aber die Skitourenbindung versagt, das Fell extrem stollt oder der Skistockteller verloren geht, kann das üble Folgen haben.

Skitouren: So meistert Ihr Material-Probleme auf Tour
© Grant Gunderson

Was tun bei Fellproblemen auf einer Skitour?

Als "Erste Hilfe" auf Tour haben sich Haftkleberpads bewährt, z.B. von Colltex. Die kosten nicht viel, wiegen fast nichts und, in der Hosentasche transportiert, können sie die Skitour retten. 

Sollte ein Fell nicht mehr ordentlich kleben, einfach eines der Pads aus der (warmen) Hosentasche ziehen und auf den Ski kleben. Fell drauf, fertig. Dazu nur einen Tipp: Die Pads unbedingt wieder vom Fell abziehen, bevor sie warm werden. Sonst bekommt man sie nicht mehr runter. 

Hat man keine Haftkleber zur Hand, kann man sich auch anders behelfen: zwei bis drei Ski-Klettriemen, vier Kabelbinder, stabil und so lang, dass sie auch vorne um den Ski passen, oder eine kleine Rolle Tape sorgen in Notfall für den nötigsten Halt, um zumindest wieder heil aus der Sache rauszukommen. Das Panzer- oder Gaffertape kann man übrigens zuhause einfach um den Skistock wickeln und im Notfall wieder abwickeln.

Felle machen aber auch gern Ärger in Form von fiesem Stollen. Das passiert, wenn sie Feuchtigkeit aufnehmen, die dann gefriert. 

Erste Hilfe bietet da ein ganz gewöhnliches kleines Küchenhandtuch (ein Mikrofaserhandtuch oder ein trockenes T-Shirt funktionierten genauso). Das Fell damit trocken reiben, dann mit einem Hartwachsriegel die Oberfläche ordentlich einreiben und weiter geht es auf Skitour – ohne Stollen. So ausgerüstet sollten Ihr nie in die Situation kommen, eine Skitour wegen Problemen mit den Fellen abbrechen zu müssen.

Wie repariere ich auf Skitour notfalls den Belag?

Hat man einen Stein übel erwischt und der Belag ist richtig aufgerissen, bekommt man mit einem Multitool auch das überstehende (und störende) Belagmaterial entfernt. 

Befindet Ihr Euch auf einer mehrtägigen Tour, ist es jetzt nicht schlecht, wenn Ihr ein kleines Fläschchen Sekundenkleber dabei habt. Den in die Vertiefung des Schadens geträufelt und der Ski ist zumindest zum Kern hin abgedichtet (und kann so nicht aufquellen, weil er innen feucht wird).

Was sollte ich auf Skitour immer für den Notfall im Gepäck haben?

Ein Wechselhemd sollte immer dabei sein. Darüber hinaus gilt für alle Fälle und verfrorene Gemüter: immer ein Paar Handwärmer ins Gepäck. So ein Thermo-Pad kann bei sehr kalten Fingern schnell und effektiv Abhilfe schaffen und nimmt weder viel Platz weg noch wiegt es viel. 

Des Weiteren ist ein (leichtes) Multitool mit Zange und Messer und ggf. Schraubendreher oft hilfreich für kleine Reparaturen. 

Auch weiß jeder, der schon mal einen Skiteller verloren hat, wie lästig das bei tiefem Schnee sein kann. Wenn ein Ersatzteller im Gepäcl dabei ist, bekommt man den immer irgendwie am Stock befestigt. Ein Muss sind natürlich auch Erste-Hilfe-Set, Biwaksack und Rettungsdecke.

Was sonst noch an Notfallausrüstung in euren Skitourenrucksack gehört, haben wir hier in der Galerie für euch zusammengestellt:


Text von Olaf Perwitzschky

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