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Die US- und andere Schwierigkeitsskalen beim Klettern

Wie lassen sich die verschiedenen Schwierigkeitsbewertungen beim Klettern vergleichen?

Die US- und andere Schwierigkeitsskalen beim Klettern
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Frage von B. Brenner, per E-Mail:

Wir haben neulich in unserer Klettercrew über verschiedene Schwierigkeitsgrade gesprochen oder besser über die Skalen in den verschiedenen Ländern. Dabei tauchte die Frage auf, wofür eigentlich die 5 vor dem amerikanischen System steht? Weißt du das?

Antwort von Olaf:

Da könnte ich dir eine ewig lange Antwort geben, ich versuche, mich so kurz wie möglich zu halten:

Die Klassifizierung von Bergtouren in den Vereinigten Staaten wurde erst mal in ein fünfstufiges System unterteilt. Die Klassen 1 bis 4 beschreiben dabei leichte Wanderungen (1) bis leichte Klettertouren (4), bei denen ein Seil manchmal, aber nicht immer gebraucht wird (im französischen System etwa PD+).

Alles, was schwieriger ist als der Grad 4 (der nicht noch weiter unterteilt ist), wird dann mit dem "Übergrad" 5 bewertet. Man weiß dann schon mal, dass es sich um eine echte Klettertour handelt. Für die "Untergrade" nach der 5 gab es in den 1950er-Jahren, in denen dieses System installiert wurde, festgelegte Referenzrouten in der High Sierra. Damals ging die Skala von 5.0 bis 5.9.

Ab dem Grad 5.10 wird zusätzlich eine feinere Unterteilung vorgenommen, die in etwa mit dem +/– der UIAA-Skala vergleichbar ist, dann aber mit den Buchstaben a bis d vollzogen wird, beispielsweise 5.11d.

Mit der Leistungsexplosion im Klettern ist die Skala inzwischen bis zum Grad 5.15d ("Silence" von Adam Ondra, franz. 9c, UIAA XII) erweitert worden. Demnächst wird also in der amerikanischen Skala wieder eine neue Tür aufgestoßen: die erste Route im Grad 5.16.

Text von Olaf Perwitzschky

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