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Greg Hill: Möglichst nachhaltig auf Tour

Früher nutzte Greg Hill einen fetten Truck, Schneemobile und Helikopter für seine Skitouren. Heute sind es E-Bike und Elektroauto geladen mit Strom aus Wasserkraft!

Greg Hill: Möglichst nachhaltig auf Tour

Greg Hill lebt in Revelstoke und war früher als (Ski-)Bergsteiger viel auf Reisen, von Nepal bis Norwegen. Gedankenlos sei er damals gewesen, sagt er. Heute propagiert der Kanadier einen anderen Ansatz: Abenteuer vor der eigenen Haustür – "vor allem der Kinder wegen", wie er verrät.

<p>Arc'Teryx / Mattias Fredrickson, Gore-Tex</p>

Arc'Teryx / Mattias Fredrickson, Gore-Tex

© Arc'Teryx / Bruno Long

Auf einer echten Expedition sei er schon lange nicht mehr gewesen, sagt Greg. Weil er nicht mehr fliege. Dafür verzichte er sogar auf den Familienurlaub mit den Eltern auf deren Segelboot. "Ich mache eher Mehrtagestouren von hier aus." Weil er seit drei Jahren nur noch per Rad oder E-Auto anreise, "bin ich in der Reichweite limitiert oder durch das Packvolumen meines Rucksacks", erklärt er.

Er will zeigen, dass sich Abenteuer vor der Haustür immer noch lohnen. "Ursprünglich wollte ich so 100 Gipfel besteigen. Aber natürlich will ich auch wieder weiter weg reisen. Das ist gerade die Herausforderung: Ich versuche diesen Wunsch in Einklang zu bringen mit dem, wie ich jetzt lebe." Früher wäre er einfach geflogen. Nach Nepal, Pakistan, Norwegen. "Egoistisch", findet Greg das heute. „Jetzt will ich etwas Erfüllenderes tun.“ 

© Arc'Teryx / Bruno Long

Aktuell kümmere er sich um einen Trip nach Baffin Island. Keine Chance, den per E-Auto zu machen. Er wolle seine Expedition mit etwas Nützlichem verbinden, viel Zeit mit den Einheimischen verbringen, etwas über ihre Energie-Bedürfnisse lernen. 

Dann wolle er daheim Geld sammeln, wiederkommen und mit den Locals von seinen Spenden finanzierte Solarpaneele aufstellen. 

"Ich will Gutes tun, während ich vor Ort bin!" Früher war er Heliski- Guide, fuhr einen fetten Diesel-Truck und nutzte Schneemobile: "Ich wusste immer, dass es eine Diskrepanz gibt zwischen meinem Tun und meiner Leidenschaft", blickt Greg zurück. Am Ende brauchte er eine ganze Weile und schließlich öffneten ihm seine Kinder die Augen. "Ich überlegte, was für ein Vorbild ich sein wollte." 

Hier könnt Ihr Greg in Aktion sehen:

Anfangs sei die Umstellung schwer gewesen, heute hoffe er, dass er andere zum Umdenken anregen kann. Denn es gehe um weit mehr als ums Reisen. "Man fängt mit einem Aspekt an und sieht plötzlich viele Dinge anders." Heute lebt Greg mit seiner Familie wochentags vegetarisch und vermeidet Plastik. "Natürlich kann man nicht alles ändern, man muss Prioritäten setzen. Denn es geht um Fortschritt, nicht um Perfektion!“

Seinen Kindern wünscht er, dass sie wie er die Welt bereisen können, "aber in Balance und bewusst auf das Wie achtend, nicht so egoistisch wie ich damals". Er selbst freut sich auf die ersten elektrischen 4x4-Trucks und Schneemobile. Denn die werden seinen elektrischen Aktionsradius erheblich vergrößern!

ALPIN 04/2020 steht ganz im Zeichen "Nachhaltigkeit". Weitere "grüne Expeditionen" von Spitzensportlern findet ihr in dieser Ausgabe. Die ALPIN-April-Ausgabe gibt es seit 14. März im Zeitschriftenhandel oder in unserem Webshop

Weitere Themen in ALPIN 04/2020

  • Unser Titelthema im April: Jochberg, Herzogstand, Heimgarten - Bedrohte Traumberge 

  • Im Test: Nachhaltige Hardshell-Jacken

  • Tourenreportage: Prättigauer Höhenweg

  • Hütte des Monats: Kaunergrathütte

  • Schritt für Schritt: Gerosstein

  • Tourenreportage: Mit Bus und Bahn - Drei Wochenendtouren in Bayern und Tirol

  • Ammergauer Alpen: Zeitreise an den Firstberg bei Halblech

  • Bergschule: Tourenplanung umweltfreundlich

  • Neue Rubrik: Mach was! - Ski-Upcycling

  • ALPIN-Kontrovers: Wie geht ihr mit der Erfüllung Eurer Bergträume um?

  • Nachhaltige Trends: Outdoor-Bekleidung im Fokus

  • Im Portrait: Oskar Messner - Der grüne Koch

  • EXTRA: Tennengau

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