Aus ALPIN 07/2012

Produkttest: Energieriegel 2012

Ohne Mampf kein Dampf. Auf Tour müssen wir zwischendurch für energiereichen Nachschub sorgen. Aber wie? Brauchen wir dazu Power-Riegel oder tut’s die Banane auch?

Produkttest: Energieriegel 2012

So haben wir getestet

Die Ernährungsberaterin Dr. Claudia Osterkamp-Baerens untersuchte die Zusammensetzung der Riegel auf ihre Tauglichkeit für bergsportliche Ausdauerbelastungen hin (33% der Gesamtnote). Eine achtköpfige bergsteigende Testcrew und der gelernte Koch Gregor Weber verkosteten jeden Riegel und jedes Gel (33% der Gesamtnote). Außerdem checkten sie die Handhabung auf der Tour (33% der Gesamtnote). Alle Produkte mussten den Wärme- und Kältetest durchlaufen: Auf minus zehn Grad abgekühlt und auf 30 Grad erwärmt, wurden sie noch einmal auf Geschmack und Konsistenz getestet.

Begeisterung sieht anders aus: ALPIN-tester sichtbar kritisch beim Geschmackstest eines Gels.
Begeisterung sieht anders aus: ALPIN-tester sichtbar kritisch beim Geschmackstest eines Gels.

Fazit

Auf Tour lässt sich der High Energy von Isostar am besten einsetzen. Viele Kohlenhydrate pro Riegel bei gutem Geschmack und Handling brachten den Testsieg. Der Fruchtriegel von Seeberger (Preis-Tipp) gibt die meiste Energie für nicht zu viel Geld. Den Geschmacks- Tipp bekommt der Früchte-Spaß von Hipp , der eine überzeugende Ergänzung für Riegel und Gels bietet. Der Hochtouren- Tipp Energize von Powerbar ist zwar nicht jedermann Gaumens Sache, bietet aber mit enorm viel Kohlenhydraten und wenig Fett viele Reserven vor allem bei langen Touren. Der Fruit Snack von Viba hat die richtige Größe für die Wanderung und schmeckte den Testern ohne Einschränkung sehr gut.

Klicken Sie sich durch die Slideshow mit einem Kurzfazit zu jedem getesteten Produkt.

Darauf sollten Sie achten

Tipps von der Ernährungsexpertin Dr. Claudia Osterkamp-Baerens:

1. Unterwegs regelmäßig essen: Wer zu spät reagiert, riskiert einen „Hungerast“ und muss mit starkem Leistungsabfall rechnen. Für sportliche Touren, Speedhiking und ähnlich intensive Belastungen dürfen es schon 30 – 60 g Kohlenhydrate pro Stunde sein. Diese Kohlenhydratzufuhr hat sich im Marathon oder Triathlon sehr bewährt.

2. Brot und Co oder Riegel und Gels? Wer’s eilig hat oder auch bei sehr langen Touren (> 8 Std.) am besten erst mal mit Toastbrot, entrindetem Graubrot und Banane anfangen. Riegel und Gels erst im weiteren Verlauf der Tour verzehren. Sie werden erfahrungsgemäß nur in begrenzten Mengen gut vertragen. Zu viel davon gibt oft Magenschmerzen – ganz abgesehen davon, dass der eintönige Geschmack über mehrere Stunden nur schwer zu ertragen ist.

3. Bei eisigen Temperaturen unterwegs: Versuchen Sie Ihre Nahrung eng am Körper zu tragen, damit sie nicht so stark auskühlt. Eiskalte Riegel, Brote und Gels sind einfach unangenehm und tun dem Bauch meist nicht so gut.

4. Gel-Tipp: Die meisten Gels sind sehr zähflüssig und müssen mit einigen Schluck Wasser nachgespült werden. Vor allem wenn der Mund trocken ist, geht ohne Flüssigkeit gar nichts. Wer unterwegs viele Passagen hat, wo er nur eine Hand frei hat, kann seine Gelsw in einer kleinen Extraflasche schon zu Hause auflösen – bei Trips in die Kälte am besten in heißem Wasser.

5. No Sport, no Riegel: Riegel und Gels sind Nahrungsergänzungsmittel für Menschen, die sich sportlich intensiv betätigen. Sie bringen daher ordentlich Kalorien, haben jede Menge Zucker und oft auch Natrium und Koffein beigemischt. In der Alltags-Kost haben sie daher nichts zu suchen, auch wenn die Hersteller anderes behaupten.

6. Verträglichkeit: Nicht jeder verträgt jedes Produkt. Dafür gibt es viele Gründe. Deshalb nicht einfach den Riegel vom Kletterpartner übernehmen, sondern am besten erst mal in Ruhe bei kurzen Touren testen und ausprobieren, welches Produkt am besten schmeckt und am bekömmlichsten ist.

7. Triathleten machen es vor: Kompakte Energy-Riegel zu Hause portionieren. Das erleichtert Transport und Verzehr.

Unsere Experten

Hinweis: Die Tabelle ist eine übersichtliche Zusammenfassung des Tests der ALPIN-Ausgabe 07/2012 . Sollten Sie an dem ausführlichen Test interessiert sein, möchten wir Sie bitten, die weiter unten gegebene Möglichkeit der Einzelheftbestellung zu nutzen.

Mit einem Mausklick auf ein Bild, gelangen Sie zu einer komfortablen Großansicht des Produktes.

Hersteller Modell Preis Bewertung Urteil Tipp
Schwartau Corny Müsliriegel 0,27 Euro + Preis , - schmeckt chemisch , - Schokoladenüberzug schmilzt bei Wärme befriedigend
Dr. Ritter Guarana Vitalschnitte 0,99 Euro + nicht zu süß , + Preis , - klebt im Mund , - riecht etwas muffig befriedigend
Hipp Früchtemischung 0,89 Euro + auch bei trockenem Mund super essbar , + Beutel ist wiederverschließbar , - pro Portion geringste KH-Menge , - viel Verpackung gut
Isostar High Energy 0,99 Euro + Preis , + Geschmack , + viel Kohlenhydratenergie , - braucht viel Wasser zum Verzehr , - bei Kälte kaum essbar sehr gut ALPIN-Tipp
Powerbar Energize 1,99 Euro + sehr kohlenhydratreich , - relativ teuer , - bei Kälte schwer essbar , - braucht viel Wasser zum Verzehr gut
Powerbar Natural Energy 1,40 Euro + sehr ausgewogen im Geschmack , + saftig, klebt nicht , + gute Fettsäurenzusammensetzung , - Preis gut
Seeberger Fruchtriegel 0,85 Euro + kaum Fett , + Oblatenpapier verhindert klebrige Finger , + gut portionierbar , - kleine Portion sehr gut Preis-Tipp
Sponser Liquid Energy Plus 2,20 Euro + dosierbar , + verschließbar , + Konsistenz temperaturunabhängig , - Geschmack befriedigend
Sponser Oat Pack 2,20 Euro + gut verdaulich , + angenehme Verpackungsgröße , - eher schwer zu kauen , - braucht viel Wasser zum Verzehr , - teuer befriedigend
Viba Fruit Snack 0,55 Euro + gutes Handling durch Oblatenpapier , + für den kleinen Hunger bei der Wanderung , - etwas klein gut
Xenofit Carbohydrate Bar 1,70 Euro + gute Sättigung , + geschmacklich wenig intensiv , + gibt viel Energie , - sehr trocken , - bei Kälte nicht essbar befriedigend
Xenofit Carbohydrate Gel 0,99 Euro + gute Verpackungsgröße , + leicht in den Mund zu streichen , - wird bei Kälte sehr dickflüssig , - sehr teuer befriedigend