Sonntagshorn

Blockiert in steiler Felswand: Wanderer nach Nacht am Berg gerettet

Ein 61-jähriger Wanderer musste am Samstagmorgen (27. Juli 2024) vom Sonntagshorn gerettet werden. Er war am Freitag auf die schwere Bergtour gestartet, hatte sich verstiegen und kam in der steilen Nordwand weder vor noch zurück. Hilferufe blieben ohne Erfolg. So musste der Bergsteiger in absturzgefährdetem Gelände über Nacht ausharren. Die Bergrettung kam in letzter Minute.

Blockiert in steiler Felswand: Wanderer nach Nacht am Berg gerettet
© Bergwacht Ruhpolding

Vor dem Absturz: Bergwacht rettet Bergsteiger

Aus höchster Not musste am Samstagvormittag ein Bergsteiger aus der Sonntagshorn-Nordwand gerettet werden. Nachdem er bereits die Nacht dort festgesessen hatte, drohte der Mann nach Angaben der Bergwacht Ruhpolding jeden Augenblick abzustürzen.

Der 61-Jährige aus dem Landkreis Rosenheim war am Freitagvormittag von Ruhpolding zu einer Tour auf das 1961 Meter hohe Sonntagshorn gestartet. Die Route, die er gehen wollte, ist eine anspruchsvolle Bergtour mit Kletterstellen.

Auf einer Höhe von etwa 1750 Metern war der Mann vom Weg abgekommen, hatte sich in der Nordwand des Sonntagshorns verstiegen und konnte nicht mehr selbständig weiter klettern. Ohne Mobilfunkempfang blieben seine Hilferufe ungehört. Er musste die Nacht am Berg ausharren. Am Samstagmorgen hörte ein erster Passant seine Hilferufe und setzte gegen 8.00 Uhr einen Notruf ab.

Vier Bergretter wurden vom Rettungshubschrauber Christoph 14 oberhalb des Verstiegenen abgesetzt. Die Einsatzkräfte seilten einen Retter zu dem Mann ab. Dieser versuchte sich krampfhaft mit Händen und Füßen im Steilgelände festzuhalten, doch das Gestein um ihn herum war flächendeckend locker und brüchig. Über Stunden Stück für Stück immer weiter abgerutscht und hing nun direkt über einer Abbruchkante.

Kurz vor dem Absturz konnten ihn die Bergretter am Seil sichern und per Hubschrauber ausfliegen. Der Mann war erschöpft und dehydriert, aber ansonsten unverletzt. Vorsorglich wurde er zur medizinischen Betreuung in ein Klinikum gebracht.

<p>Blick aus dem Helikotper auf die Felswand</p>

Blick aus dem Helikotper auf die Felswand

© Bergwacht Ruhpolding

Das Sonntagshorn

Das Sonntagshorn ist mit 1961 Metern der höchste Berg der Chiemgauer Alpen und ein beliebtes Tourenziel. Zumeist erfolgt die Besteigung von der leichteren Südseite aus. Vom österreichischen Heutal aus sind rund 980 Höhenmeter in 4,5 Stunden auf steilen Pfaden ohne größere technische Schwierigkeiten zu überwinden.

Die Besteigung des Sonntagshorns über die Nordwand ist eine schwere Bergtour mit 1260 Höhenmetern und rund acht Stunden Gehzeit. Beginnt die Tour am Anfang noch mit einem einfachen Aufstieg durch den Bergwald, wird es zunehmend steiler. Inn Serpentinen geht es anstrengend durch Geröll zur Sonntagshornscharte, danach über Felsen kletternd hinauf zum Gipfel. Die Tour erfordert gute Kondition, absolute Trittsicherheit und Schwindelfreiheit.

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