Aufnahmen von der Via Ferrata Bepi Zac

Video sorgt für Aufregung: Eltern ungesichert mit Kleinkind im Klettersteig

In ungläubiges Staunen versetzte eine vierköpfige Familie andere Klettersteiggeher in einem Klettersteig in den Dolomiten (C/D). Die Familie war ohne die notwendige Sicherheitsausrüstung unterwegs. Der Vater trug ein kleines Kind auf dem Arm, während die Mutter ein zweites Kind am Klettersteig - allesamt ohne Seilsicherung, Gurt oder Helm - begleitete. Ein Video der Aktion sorgt jetzt für Aufregung im Internet.

Video sorgt für Aufregung: Eltern ungesichert mit Baby im Klettersteig
© Screenshot Facebook

Die Via Farrata Bepi Zac an der Cima dell Uomo (3010 m) ist ein mittelschwerer Klettersteig (C/D) in den Dolomiten. Für ihre Begehung ist eine komplette Klettersteigausrüstung mit Helm dringend empfohlen.

Entsprechend sorgt derzeit ein Video für Aufregung, das auf dem Facebook-Kanal Noi Soccorritori ("Wir Retter") gepostet wurde und das sich über Social-Media verbreitet. Es zeigt eine Familie, die sich ohne jegliche Ausrüstung in dem Steig bewegt. Der Vater hat dabei ein Kleinkind auf dem Arm. 

Wo genau in dem Steig das Video aufgenommen wurde, wie weit oder wie lange sich die Familie ungesichert in der Via Ferrata bewegte, geht aus dem Video nicht hervor. 

Präsident der alpinen Rettung mahnt zu gewissenhafter Vorbereitung

Medien zitieren zu dem Vorfall Walter Cainelli, Präsident der alpinen Rettung im Trentino: "Leider herrscht immer mehr die Haltung vor, das Risiko zu unterschätzen." Cainelli betont, die Wichtigkeit, sich für eine Unternehmung in den Bergen vorzubereiten, die Wettervorhersage einzuholen und die notwendige Ausrüstung dabei zu haben. Zudem appeliert er: "Sie dürfen keine Angst oder Scham haben, aufzugeben und zurückzukehren. Es ist nur gesunder Menschenverstand."

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3 Kommentare

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Dieter dancer004

dancer004
So etwas ist unverantwortlich von den Eltern. Ich habe in früheren Jahren mit meinen Kindern viele Bergwanderungen gemacht, sowohl in den Bayer. Alpen wie im Appenzeller Land, meine Kinder und später meine Enkelkinder wurden von Anfang an an am Seil gehen/gesichert gewöhnt. Kinder sind in ihrer Spontanität nicht berechenbar und daher zu sichern. Zu der damaligen Zeit war es noch geläufig mit Helm zu gehen, jedoch die Sicherheit hatte immer Vorrang.
Das gleiche galt ebenso im Wintersport, da wurden unsere Kinder schon beizeiten mit den Regeln, Ausrüstung usw. vertraut gemacht.
Das ist auch möglich, ohne im Alpenverein zu sein, schließt dies aber nicht aus.

Holger (alpin.de)

@Aweber: Danke für den Hinweis. Im Gegensatz zu anderen Medien haben wir in unserer Meldung darauf hingewiesen, dass wir nicht wissen, "wo genau in dem Steig das Video aufgenommen wurde, (und) wie weit oder wie lange sich die Familie ungesichert in der Via Ferrata bewegte." Die Nennung der Schwierigkeit des Steigs sehen wir dennoch als notwendig an.

Aweber

Die Holztreppe, die auf dem Foto zu sehen ist, kommt laut Topo am Ende des ersten Teils. Der besteht nur aus Gehstrecke und ein paar A-Stellen. Eine kurze Stelle B. Danach kommen noch ein paar A/B-Stellen und dann eine Abstiegsmöglichkeit.

Ist wahrscheinlich trotzdem keine gute Idee, das mit kleinen Kindern ungesichert zu gehen, aber wenn hier C/D steht, erweckt das doch den falschen Eindruck. Der C/D-Abschnitt kommt erst deutlich später.