Winterliche Verhältnisse und mangelhafte Ausrüstung

Rettung aus Schnee und Eis: Bergwacht rettet vier Bergsteiger im Karwendel

Ohne Steigeisen, Eispickel, Stirnlampen und winterliche Kleidung mussten vier junge Männer aus München beim Aufstieg auf die Westliche Karwendelspitze gerettet werden.

Die Westliche Karwendelspitze oberhalb von Mittenwald.
© picture alliance / imageBROKER | FB-Fischer

Glück im Unglück: Rettung per Helikopter

Drei Bergsteiger waren auf dem Karwendelsteig zwischen Mittenwalder Hütte und Karwendelbahn-Bergstation unterwegs, als einer von ihnen auf Schnee und Eis abrutschte.

Der Mann rutschte rund 30 Metern ab, bevor er kurz vor einem 100 Meter tiefen Abgrund mit Schürfwunden und einigen Prellungen liegen blieb. Ein weiterer Begleiter hat sich auf einer Eisplatte verstiegen und kam weder vor noch zurück. Ein vierter Mann aus München, der zufällig zu dem Trio gestoßen war, konnte ebenfalls nicht mehr weiter und wurde ebenfalls mit dem Hubschrauber ins Tal geflogen.

Die Münchner waren für die winterlichen Verhätlnisse nicht gerüstet: Sie hatten weder Steigeisen noch Eispickel oder Stirnlampen dabei. Auch die Tourenplanung war für den Spätherbst mangelhaft: Sie waren erst um 10:15 Uhr im Tal gestartet und hatten auf einen bequemen Abstieg mit der Karwendelbahn gebaut, diese ist aktuell allerdings wegen Revisionsarbeiten außer Betrieb. 

"Es wäre sicher schon dunkel gewesen, wenn sie oben angekommen wären und wieder absteigen hätten müssen", sagt Benni Wollesen, Einsatzleiter der Bergwacht Mittenwald. 

<p>Die Bergretter im Einsatz.</p>

Die Bergretter im Einsatz.

© Bergwacht Mittenwald

Die verzettelten Bergsteiger hatten um 11:45 Uhr die Bergwacht zu Hilfe gerufen. Mit dem Hubschrauber Christoph Murnau wurden vier Bergretter mit Seilen, Bohrern und weiterer winterlicher Ausrüstung in der Nähe der Bergsteiger abgesetzt. Alle vier Bergsteiger konnten vom Helikopter aufgenommen und ins Tal geflogen werden. Der Rettungseinsatz war um 16:00 Uhr beendet.

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