Unfallstatistik des Österreichischen Kuratorium für Alpine Sicherheit

Bergsommer 2022: Mehr Verletzte, weniger Tote

Das Österreichische Kuratorium für Alpine Sicherheit hat die von der Alpinpolizei und Bundesministerium des Inneren erhobenen Alpinunfälle in Österreich für den Bergsommer 2022 ausgewertet. Fazit: Mehr Verletzte, aber weniger Tote als im langjährigen Durchschnitt.

Rettungshubschrauber beim Einsatz
© IMAGO / Fotostand

Insgesamt wurden in der Statistik 3.058 Unfälle mit 3.850 Verunfallten und 133 Alpintote verzeichnet. Die Anzahl der Unfälle und der Verunfallten liegen um rund 10 % über dem Durchschnitt der letzten 10 Jahr. Die Anzahl der Alpintoten lag unter dem langjährigen Durchschnitt. Ein Drittel der Verunfallten konnte unverletzt gerettet werden. Dies deutet auf vermehrte Rettungseinsätze aufgrund von Blockaden hin.

Hauptunfallursache der tödlichen Unfälle beim Wandern und Bergsteigen ist das Herz-Kreislaufversagen, gefolgt von Sturz und Absturz. Bei den Verletzten hingegen ist eine Sturz-Problematik mit 75 % der Unfälle die Hauptunfallursache.

Bergsommer 2022: 3.850 Verunfallte und 133 Alpintote in Österreich

Insgesamt verunfallten in Österreichs Bergen 3.850 Personen (Mittel 10 Jahre: 3.350), davon 133 tödlich (Mittel 10 Jahre: 145 Tote) und 1.320 Unverletzte (Mittel 10 Jahre: 1.054). Die Verteilung nach der Herkunft der verunfallten Bergsportler gestaltet sich im Sommer 2022 wie folgt: 46 % Österreich (Mittel 10 Jahre: 41 %), Deutschland 38 % (Mittel 10 Jahre: 42 %) und der Rest verteilt sich auf andere europäische Länder.

Unfälle beim Mountainbiken durch Herz-Kreislaufversagen und Stürze

Insgesamt verunfallten 782 Mountainbiker, davon 746 Verletzte und 9 Personen verunglückten (Mittel 10 Jahre: 7 Tote) tödlich; davon 8 in der Altersklasse der über 60-Jährigen. Die Unfallursache für die tödlich verunfallten Mountainbiker: 5 Personen wurden mit Herz-Kreislaufversagen und 4 Biker mit Sturz registriert. Bei den Verletzten kommen ca. 87 % durch Sturz beim Mountainbiken zu Schaden. Betroffen sind hier alle Altersklassen bei den 11- bis 60-Jährigen gleichermaßen. 

Der Anteil der Unfälle mit E-Bikes, liegt lt. einer gemeinsamen Auswertung mit dem Kuratorium für Verkehrssicherheit (KFV) bei etwa 11 % (ÖKAS-Jahr: 01.11.2019 bis 31.10.2020). Vor einigen Jahren lag dieser Anteil im 10-Jahresmittel bei etwa 5 %.

Unfälle beim Klettern und am Klettersteig: 59% der Geretteten unverletzt

Beim Klettern (inkl. Klettersteig) wurden insgesamt 347 Verunfallte (Tote, Verletzte, Unverletzte) registriert; dabei entfallen etwa 59 % auf Unverletzte. Insgesamt haben sich 12 tödliche Kletterunfälle in Österreich ereignet, davon wurden 5 Tote auf Klettersteigen aufgenommen. Absturz aufgrund unbekannter Ursachen, Ausbrechen eines Sicherungspunktes oder Griff, Steinschlag, Sturz/Stolpern/Ausgleiten, Verirren/Versteigen, Wettersturz (Missachtung der Wettervorhersage sowie Zeitmanagement am Berg), menschliches Versagen in Kombination mit einem technischen Gebrechen oder Missgeschick (Fehler des Opfers) oder Fehlverhalten (Unwissenheit) führen zu Unfällen beim Klettern und am Klettersteig.

Wandern und Bergsteigen: Herz-Kreislaufversagen und Sturz als Hauptunfallursache

Im Sommer 2022 verunfallten in Österreich beim Wandern 1.976 Personen (Mittel 10 Jahre: 1.715), davon verunglückten 68 tödlich (Mittel 10 Jahre: 74). 43 % der verunfallten Wanderer setzten unverletzt einen Notruf ab, da sie sich in einer misslichen Lage befanden. Hauptunfallursache der tödlichen Unfälle ist der interne Notfall mit 40 % (29 Tote Herz-Kreislaufversagen), gefolgt von Sturz/Stolpern/Ausgleiten mit 31 % und Absturz 18 %. Bei den Verletzten hingegen ist Sturz/Stolpern/Ausgleiten-Problematik mit 75 % die Hauptunfallursache.

Gerade im Herbst gilt es beim Wandern und auf Bergtour einiges zu beachten. Mit den vier Tipps vom DAV seid ihr sicherer unterwegs:

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