Update: Piz Buin, Mont Blanc, Dachstein

Warnung vor Felssturz am Piz Buin

Die alpinen Gefahren nehmen mit fortschreitender Erderwärmung zu. Durch Abschmelzen des Permafrosts verändert sich das Bergsteigen, wird gefährlicher. Die bereits mehrere Wochen andauernde Hitzewelle macht vor allem den Gletschern zu schaffen. Viele der klassischen Hochtouren sind gefährlicher als sonst. Zum Teil können Touren gar nicht mehr begangen werden.

Der Piz Buin mit dem Ochsentaler Gletscher
© IMAGO / Westend61

Update 09.09.: Warnung vor Felssturz am Kleinen Piz Buin

Im Bereich der Großen und Kleinen Piz Buin droht ein größerer Felssturz. Der Alpenverein empfiehlt Touren im Bereich Kleiner und Großer Piz Buin bestmöglich zu vermeiden.

Die Gefahr eines potenziellen Felssturzes ist schon einige Jahre bekannt. Neueste Messungen legen aber nahe, dass es nun jederzeit zum Felssturz kommen könnte. Die betroffene Stelle liegt am Kleinen Piz Buin. Die Normalroute auf den Großen Piz Buin führt aber genau durch das Gefahrengebiet. Die Messungen von August 2022 haben ergeben, dass zwischen Herbst 2021 und Herbst 2022 mehr als 23.000 Kubikmeter Felsmasse auf die Schweizer Seite abgestürzt sind.

Die österreichische Seite ist derzeit von größeren Steinschlagblöcken und permanentem Steinschlag vor allem im Bereich der Buinlücke betroffen. Das bedeutet, dass die Felsmasse aktiv ist und es theoretisch jederzeit zu einem größeren Versagen kommen kann.

Update 05.09.: Erneut Felssturz am Mont Blanc, Biwak am Mont Maudit zerstört

Im Mont-Blanc-Massiv ereignete sich Anfang letzter Woche ein weiterer schwerer Felssturz. Mehrere Seilschaften in der Südwand der Aiguille du Midi wurden Zeugen der massiven Steinlawine an der Cosmiques-Hütte. Der Kletterer Nick Lozica filmte das Ereignis und veröffentlichte ein Video auf Instagram:

Ein paar Tage zuvor zerstörte ein Erdrutsch im Mont-Blanc-Massiv das Alberico-Borgna-Biwak auf dem Südostgrat des Mont Maudit. Laut Informationen des alpinen Rettungsdienstes Aostatal war die Gerölllawine am 25. August in der Nähe des Col de la Fourche auf rund 3680 Metern Höhe losgebrochen.

Update 26.08.: Eisbrücke über die Randkluft am Dachstein eingebrochen

Die aktuelle Schnee- und Eisschmelze hat auch am Dachstein zu schwierigen Bedingungen für eine Besteigung geführt: "Der Aufstieg zum Dachsteingipfel über den Schulter- und Randkluftklettersteig ist aufgrund der hohen Temperaturen derzeit äußerst riskant. Im Übergangsbereich zwischen Gletscher und Fels sind Hohlräume entstanden, die zu einem Einsturz von Gletscherspalten führen können.

Daher ist eine Begehung des Dachsteingipfels nur für Experten mit viel Erfahrung und Gletscherausrüstung bzw. in Begleitung eines heimischen Bergführers empfehlenswert." so die Planai Bergbahnen.

Auf einem Video des lokalen Bergführers Hans Prugger auf Facebook ist nun die eingebrochene Eisbrücke über die Randkluft zu sehen: "Das Stahlseil vom Klettersteig-Einstieg befindet sich momentan ca. 20m über dem Gletscher. Daher ist eine Begehung über die Schulter nur für Experten mit Klettererfahrung und Gletscherausrüstung möglich"

Auch die Verhältnisse an der Zugspitze bleiben aufgrund der warmen Temperaturen und der weiteren Ausaperung schwierig: Beim Aufstieg über den Höllentalgletscher ist mit vielen steilen Blankeis-Stellen sowie offene Gletscherspalten zu rechnen. Eine komplette Gletscherausrüstung (Steigeisen, Eispickel, Seil und Rettungsmaterial, Eisschrauben,etc.) sollte mitgeführt werden, um ein Ab- und Ausrutschen am Gletscher unbedingt zu vermeiden.

Update 24.08.: Hütten am Mont Blanc öffnen wieder

Seit Samstag den 20.08.2022 sind die zwei wegen Steinschlag-Gefahr geschlossene Schutzhütten Tête Rousse und Goûter wieder geöffnet.

Bessere Wetterbedingungen machen die Wiedereröffnungen möglich, wie Jean-Marc Peillex, Bürgermeister von Saint-Gervais, ankündigt. «Das bedeutet natürlich nicht, dass es kein Risiko mehr gibt», warnte er. Das Basislager bleibt weiterhin geschlossen.

Update 11.08.: Prager Hütte zu, schwierige Bedingungen am Dachstein

Wegen der anhaltenden Trockenheit leiden viele Hütten inzwischen unter Wassermangel. Die Gonella-Hütte auf der italienischen Seite des Mont Blanc hatte bereits vor Wochen wegen Trinkwassermangel schließen müssen, nun gab die Neue Prager Hütte am 08. August bekannt, dass sie vorzeitig die Sommersaison beenden musste. Aufgrund der anhaltenden Trockenheit und des Schneemangels im Winter gibt es kein Trinkwasser mehr. Somit ist ein Hüttenbetrieb nicht mehr möglich. Damit fällt ein wichtiger Stützpunkt im Gebiet des Großvenediger aus.

Weiter häufen sich zudem in Foren und Internetgruppen sowie in der "Alpinen Auskunft" die Hinweise auf herausfordernde Bedingungen auf Hochtouren. Genannt werden beispielsweise der Piz Buin (3.312 m) in der Silvretta, das Lagginhorn (4.010 m) in den Walliser oder die Weißkugel (3.738 m) in den Ötztaler Alpen. Dieser Facebook-Post zeigt den Unterschied zwischen den Verhältnissen am Oberaargletscher in den Berner Alpen im Jahr 2020 und den aktuellen Bedingungen im Jahr 2022.

Neben Steinschlag und Felssturzgefahr erschweren apere Gletscher, Spalten und Blankeis die Aufstiege auf bekannte Gipfel wie hier eindrucksvoll durch ein Video am Hohen Dachstein (2.995 m) belegt:

Auch an Deutschlands höchstem Berg haben sich die Verhältnisse weiter verschlechtert. Im Aufstieg über die Höllentalroute auf die Zugspitze gibt es am Höllentalferner viele Blankeisstellen sowie offene Gletscherspalten, die überquert werden müssen. Das Mitführen einer kompletten Gletscherausrüstung ist dringend angeraten. Mehr zu den Verhältnissen an der Zugspitze gibt es aktuell hier.

Update 08.08.: Schließung der Hütten Tête Rousse und Goûter am Mont Blanc

Aktuellen Meldungen zu Folge scheint die Erhebung der Kaution für eine Mont-Blanc-Besteigung (siehe unten) nicht durchgesetzt werden zu können. Angegeben werden juristische Gründe. Stattdessen setzt man auf Seiten der Gemeinde seit 05. August auf die Schließung der Hütten Tête Rousse und Goûter am Mont Blanc

Update 04.08.: Rettungsaktion wegen Erdrutsches am Materhorn

Wegen eines Erdrutschs am Matterhorn mussten am Abend des 02. August 13 Bergsteiger per Hubschrauber in Sicherheit gebracht werden. Sie befanden sich auf der italienischen Normalroute auf einer Höhe von 3.715 Metern. Die betroffene Route bleibt vorerst geschlossen, damit Geologen den Zustand des Berges prüfen können.

Update 03.08.: Mont-Blanc-Besteigung nur noch gegen Kautionszahlung?

Nachdem zuletzt Bergsteiger die Warnungen ignorierten und sogar von der Besteigung des Mont Blancs mit mangelhafter Ausrüstung abgehalten werden mussten, will Jean-Marc Peillex, Bürgermeister von Saint-Gervais-les-Bains, nun durchgreifen: "Jeder Bergsteiger, der sich unserer Empfehlung widersetzen will, muss eine Kaution von 15.000 Euro hinterlegen." 10.000 Euro sollen für die Kosten eines möglichen Rettungseinsatzes einbehalten werden, 5.000 Euro für eine eventuelle Beerdigung. 

Update 02.08.: Bergführer:innen aus Chamonix sagen Mont-Blanc-Touren ab

Medienberichten zu Folge haben inzwischen die Bergführer:innen aus Chamonix sämtliche geführte Touren auf den Mont Blanc abgesagt. Offiziell geschlossen ist bis dato keine der Routen, die auf den 4.807 Meter hohen Gipfel führen. Doch die Gefahren durch Schneemangel, weichen Firn, Steinschlag, Felsstürze und Schneebretter führen dazu, dass weit weniger Menschen als sonst den Mont Blanc besteigen. Während in normalen Saisons bis zu 120 Bergsteiger:innen pro Tag auf dem höchsten Berges des Mont Blanc stehen, seien es derzeit nur etwa 20, schätzt Olivier Grébert, Präsident des Bergführerverbands von Chamonix.

Update 29.07: Sommerskigebiete schließen

Das einzige reine Sommerskigebiet in den Alpen am Stilfser Joch in Südtirol hat bereits 20. Juli 2022 seinen regulären Betrieb vorübergehend eingestellt. Die warmen Temperaturen hatten am Gletscher nicht mehr viel Schnee übrig gelassen. 

Bereits Anfang Juli hatte man in den französischen Gletscherskigebieten aufgrund der zu warmen Temperaturen den Skibetrieb in Les 2 Alpes und auch in Tignes/Val d'Isère gestoppt. Die rund 20 Pistenkilometer in Saas-Fee stehen dieses Jahr in begrenztem Umfang nur mehr den nur den hier trainierenden Wintersportlern zur Verfügung. Der öffentliche Skibetrieb war hier dieses Jahr erst gar nicht gestartet.

Den Sommer-Skibetrieb vorübergehend komplett gestoppt wird ab 29. Juli im Ganzjahresskigebiet in Zermatt. Laut Bergbahnen liegen dort lediglich noch 12 Zentimeter Schnee im Gletscherskigebiet. Die hier trainierenden Skiteams, darunter auch die Schweizer Profis, mussten das Training als Vorbereitung auf die Wintersaison bereits vorzeitig abbrechen. Die Skiteams weichen nun voraussichtlich auf die Skigebiete in Südamerika und Neuseeland aus.

Update vom 28.07.: Gletscherschmelze eindrucksvoll dokumentiert

Die Hitzewelle bringt Verhältnisse auf den hoch gelegenen Gletschern mit sich, die erfahrenen Bergsteiger:innen und lokalen Bergführer:innen nach so noch nie gesehen wurden. Einen Eindruck davon vermitteln beispielsweise diese Videos:

Beim ORF finden sich derweil Bilder eines Erkundungsflugs in Salzburg und Kärnten, die die Gletscherschmelze beispielsweise an der Hochalmspitze, am Hochönig, am Großglockner oder am Großen Wiesbachhorn eindrucksvoll dokumentieren: vielerorts keine schützende Schneeauflage mehr, Blankeis, gewaltige Massenverluste.

<p>Großglockner: Einblicke in die aktuellen Verältnisse am Gipfelaufbau.</p>

Großglockner: Einblicke in die aktuellen Verältnisse am Gipfelaufbau.

© Screenshot salzburg.orf.at, Bild: Gerald Lehner

Meldung "Hitzewelle: Warnungen an Zugspitze, Mont Blanc, Matterhorn" vom 25.07.:

Vor wenigen Wochen stand unserer Testchef und ALPIN-Objektmanager Olaf Perwitzschky noch auf dem Mont Blanc, bei über 0 Grad am Gipfel auf 4809 Metern – viel zu warm! Nur wenige Tage später musste die als Stützpunkt auf der italienischen Seite gewählte Gonella-Hütte aufgrund von Wassermangel schließen. Die Folge des schneearmen Winters und gleichzeitig Vorbote der intensiven Hitzewelle, die uns europaweit zu schaffen macht.

Besonders die Gletscher leiden unter der Rekordhitze. Sie schmelzen nur so dahin, eine schützende Schneeschicht bedeckt nur noch die wenigsten. Gletscherabbrüche, wie an der Marmolada mit elf Toten, werden keine Einzelfälle bleiben. Die alpinen Gefahren nehmen mit fortschreitendem Klimawandel zu.

Das hat Folgen für den Bergsport: ein erhöhtes Risiko für Steinschläge, Vermurungen und mehr Schäden an der alpinen Infrastruktur. Klassische Hochtouren müssen immer früher im Jahr und während eines kürzeren Zeitfensters begangen werden. Insgesamt werden die Schwierigkeiten laut Expertenstimmen deutlich zunehmen.

Zugspitze: Besteigung über Höllental nur für erfahrene Bergsteiger:innen

Am 4. Juli veröffentlichte die Umweltforschungsstation am Schneefernerhaus alarmierende Zahlen. Seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahre 1901 war die Schneehöhe auf der Zugspitze zu dieser Jahreszeit noch nie so gering wie im Jahr 2022!

<p>Das Bild lässt keine Zweifel offen: Der Schneefernergletscher ist in katastrophalem Zustand.</p>

Das Bild lässt keine Zweifel offen: Der Schneefernergletscher ist in katastrophalem Zustand.

© https://zugspitze.panomax.com/

1965 schützten noch satte 6,7 Meter den darunterliegenden Gletscher. Zum jetzigen Zeitpunkt dagegen ist der Schneefernergletscher vollständig der Sonne ausgesetzt. Die Forscher:innen vor Ort gehen von einem Rekordschwund aus.

Auch der Höllentalferner auf der Route über das Höllental auf die Zugspitze ist in nie gesehenem Maße geschrumpft. Der verbliebene Rest ist vielerorts ausgeapert, weswegen eine Besteigung über die Höllentalroute (Stand 24. Juli) aussschließlich mit Steigeisen möglich und nur erfahrenen Alpinist:innen anzuraten ist! Mehr zu den Verhältnissen an der Zugspitze gibt es aktuell hier.

Matterhorn wird von italienischer Seite nicht mehr geführt

Auch am "Berg der Berge" ist nichts wie in "normalen" Sommern. Von italienischer Seite wird das Matterhorn nicht mehr geführt, die objektiven Gefahren durch Steinschlag oder Felsstürze sind zu groß geworden. Von der Schweizer Hörnlihütte ist der Aufstieg auf das Matterhorn derzeit noch möglich. 

Aber auch Schweizer Bergführer warnen und stornieren vermehrt Touren. So verzichten einheimische Bergführer erstmals auf die klassische Tour auf die Jungfrau, da sich dort eine Eiswand gebildet habe, die nur mit Steileisgeräten zu klettern ist.

Auch an Pollux, Castor und Weismiess ist die die Gefahr von Steinschlag sehr hoch, da die Temperaturen nachts derzeit nicht mehr unter den Gefrierpunkt fallen. Auch hier sagen lokale Guides geplante Touren aus Sicherheitsgründen ab.

Mont Blanc: Empfehlung zum Verzicht einer Besteigung

Auch am höchsten Berg der Alpen hat der Hitzesommer (siehe auch weiter oben) gravierende Auswirkungen für Gipfel-Aspirant:innen. Die Präfektur Haute-Savoie erließ wegen der Steinschlaggefahr die Empfehlung, auf die Besteigung des Mont Blanc über die Normalroute zu verzichten. 

<p>Wo laufen wir denn? Auf dem Grat oder doch im Fels? Ungewöhnliche Auswahlmöglichkeit am Jubiläumsgrat auf die Wildspitze.</p>

Wo laufen wir denn? Auf dem Grat oder doch im Fels? Ungewöhnliche Auswahlmöglichkeit am Jubiläumsgrat auf die Wildspitze.

© Holger Rupprecht

Auch auf dem Normalweg an der Wildspitze in den Ötztaler Alpen war es Ende Juni zu einem Steinschlagunfall im Mitterkarjoch gekommen, weswegen von der Besteigung über diese Route abgeraten wurde. Nachdem der Klettersteig im Mitterkarjoch händisch (!) geräumt wurde, wird der Weg wieder vermehrt genutzt, ein Risko ist nach wie vor vorhanden. 

<p>Schutt- und Trümmerfeld: der Mitterkarferner an der Wildspitze.</p>

Schutt- und Trümmerfeld: der Mitterkarferner an der Wildspitze.

© Holger Rupprecht

Hiervon konnte sich unser Portalmanager Holger Rupprecht am zurückliegenden Wochenende ein Bild machen. Die Seilschaft, in der er unterwegs war, wählte den Anstieg über den teils aperen und mit Steinen übersäten Rofenkarferner und den gerade noch gut begehbaren Wildspitze-Jubiläumsgrat sowie den Abstieg über den Taschachferner, durch das Mitterkarjoch und den Mitterkarferner. Letzterer ist derzeit kein majestätisch weißer Gletscher, sondern ein wüstenbraunes Schutt- und Trümmerfeld ...

Als Fazit lässt sich sagen: Wer in diesem Sommer noch Hochtouren gehen will, muss sich noch mehr als sonst bemühen, belastbare Informationen zu aktuellen Verhältissen zu bekommen.

Und aktuell heißt mehr oder weniger tagesaktuell: Ein zwei Wochen alter Tourenbericht ist nicht selten schon zu alt! Nutzt entsprechende Webseiten, Internetforen, Facebook-Gruppen, ruft bei Bergführern an, sprecht mit den Hüttenwirten ... 

Hinsichtlich der Tourenziele: Geht noch früher los als ohnehin, Schneebrücken werden im Lauf des Tages instabiler. Rechnet insgesamt mit anspruchsvolleren Verhältnissen als in der Führer-Literatur beschrieben. Hinterfragt Tourenziele, die von lokalen Bergführer:innen nicht mehr gegangen werden. Verzichtet möglicherwiese auf geplante Routen, wählt weniger anspruchsvolle und weniger steinschlaggefährdete. Ein Ausweichen auf Gratrouten kann eine Alternative darstellen. Helm ist kein nice-to-have, Helm ist Pflicht. Notfalls: Lasst die gesamte Tour bleiben.

Text von Lubika Brechtel, Thomas Harrer, Holger Rupprecht

13 Kommentare

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Clabauter

Krass, welche Klimawandel-Leugner hier unterwegs sind... schade. Kein seriöser Klimawissenschaftler leugnet heutzutage noch den menschengemachten Klimawandel. Aber heutzutage wird ja erstens der Wissenschaft keinen Glauben mehr geschenkt, weil zweitens selbsternannte "Experten" auf Youtube, Facebook und unseriösen Webseiten ihren Schwachsinn verbreiten und die Menschen diesen Schwachsinn dann auch noch Glauben schenken.

Frank auf unserer Facebook-Seite

Bin gespannt, wann die ganzen auf Permafrostboden gebauten Bergstationen runterkommen.

Martin auf unserer Facebook-Seite

Kein Wasser mehr in den Bergen ,sehe das als Anzeichen was uns in naher Zukunft bluehen wird.

Raymond

Ich möchte die Lesenden bitten, den Artikel von Koliba skeptisch zu lesen. Heute noch zu behaupten, eine zukünftige kleine Eiszeit würde die Probleme lösen ist sehr gefährlich. Der Klimawandel wird schlimme Folgen haben und ist (allergrößtenteils) Menschengemacht. Unser Leben zu wandeln ist wichtig. Aber es wird viel Spaß machen, denn wir werden in einem schönerem Umfeld leben, in ruhigen Städten, begrünte tolle Gebäude wurden gebaut, wir sind mit der Nachbarschaft vernetzt und essen beste Speisen aus der Region (oder liebevoll und fair gehandeltes). Ich wünsche allen eine gute Transformation!

koliba

Zu Hannibals Zeiten dürften die Alpen weitgehend eisfrei gewesen sein. Gut möglich, dass es auch demnächst wieder so sein wird. Das wäre u.a. für Hochtourengänger nicht schön, jedoch nicht zu ändern. Aber ebenfalls möglich, dass wir es auch bald wieder mit einer kleinen Eiszeit zu tun haben werden. Klimaschwankungen können (auch ohne menschlichen Einfluss) schnell ablaufen, wie uns die Klimageschichte eindrucksvoll vor Augen führt. Hier monokausal alles auf das böse CO2 zu richten, ist reichlich naiv und zeugt davon, dass viele Menschen einfache Erklärungen suchen und noch dazu vor allem jene, die mit einem Schuldgedanken einhergehen. Allein der Effekt von space weather auf unser Klima ist alles andere als verstanden. Keine Frage: Dieses Jahr "leiden" die Gletscher, was mit La Nina, Trockenheit (im Winter), Wärme und Saharastaub zu tun hat. Das ist jedoch kein Grund für den so oft apokalyptischen Ton, den man immer öfter vernimmt. Man muss eben nehmen wie es kommt, leben mit der Natur. Vielleicht auf die ein oder andere Hochtour dieses Jahr verzichten, um sie nächstes Jahr vielleicht umso mehr zu genießen.

Chris

Ach wie schön: Sommerskigebiete wegen Klimawandel geschlossen, also packen wir alles und jeden in den Flieger und jetten allesamt 20000km um die Welt, weil da hinten noch ein kleines bisschen Schnee herumliegt. Footprint? Vorbildfunktion? Verantwortung? Nichts davon. Die Arroganz der finanziell mächtigen Profis zeigt doch wunderbar, wo das Problem her kommt, und der Rest folgt blind...

Olli.S

Was sich schon Jahrzehnte angekündigt hat, ist leider Realität geworden, der Klimawandel oder besser gesagt die Klimakatastrophe. Der Sommer 2022 wird in Bezug zum Hochtourenbergsteigen vielleicht auch eine Zeitenwende-eine die das endgültige Aus einläuten wird. Welchen Wert wird es zukünftig haben, auf zerbröckelnden Schutthaufen zu steigen, frei von jedem ursprünglichen Glanz ? Wenn ich bedenke, dass ich einst mal Bergführer werden wollte, tun diese mir heute nur noch leid, ihr Arbeitsplatz wird brutal gefährlich und unberechenbar.

Mountainboarder NRW

Als ich 1996 meine Indutriemechanikerlehre vollendete, habe ich nie verstanden, warum die ganzen Patente, welche gut für Luft und Umwelt waren, zu gunsten der Lobby verschwanden. Das hat mich traurig gemacht. Beispiel CO2 und Schwefelfilter an Fabriken, sparsamste KFZ, effiziente Technik. Und jetzt versäuchen wir mit e Mobilität auch noch das Erdreich und die Gewässer. So ein grossen Hals habe ich garnicht, wie ich kotzen würde.

Der Klimawandel war schon mit Entdeckung des ersten Ozonloch bedrohlich, doch die Lobby muss ja Kohle machen.

Evelyn

Das Tragische am Rückgang der Gletscher ist, abgesehen von schwieriger werdenden Bergtouren, dass Gletscher als Süßwasserspeicher dienen. Und das in nicht zu verachtendem Maße! Hier bekommt die Menschheit wirklich Probleme!

Erich Kriegler

Die Natur verändert sich. Immer schon. Und die Anwesenheit von 7.963.020.050 Menschen dürfte nicht ohne spürbare Auswirkung auf die Umweltbedingungen sein. Auf worldometers.info kann man der Weltbevölkerung beim stetigen Wachstum zusehen.

Es dürfte allerdings illusorisch sein zu glauben, man könne das Klima konservieren.

Unterstellt, die Dekarbonisierung der Wirtschaft wäre ein geeigneter Weg, das Klima zu beherrschen. Und unterstellt, sie wäre mit den derzeit praktizierten Methoden auf verhältnismäßige Art und Weise zu erreichen, also konkret unter Verzicht auf Kohle, moralisch bemakeltes Öl und Gas, aber auch Atomstrom: Es dürfte reichlich naiv sein zu glauben, dass die Masse der Länder der Erde sich den diesbezüglichen Bemühungen einiger satter Wohlstandsnationen anschließt. Aber ich bin mir ziemlich sicher, dass hungrige, aggressive und eher skrupelferne Regierungen wie bspw. die KP China die wirtschaftliche Selbstbehinderung der Konkurrenz mit großer Freude zur Kenntnis nehmen. Gespannt bin ich allerdings, wie es sich mit der Sattheit und dem ideologischen Sendungsbewußtsein der Mehrheit der hiesigen Bevölkerung nach einer möglichen länger andauernden Unterversorgung mit Energie bspw. im kommenden Winter verhält...

Jedenfall sollten die Menschen zumindest auch die Anpassung an veränderte Umweltbedingungen als (bewährte) Überlebensstrategie im Auge behalten.

Und für Bergsteiger heißt dies tatsächlich: Informieren und die Route nach den aktuellen Informationen auswählen. Und ein Restrisiko akzeptieren oder eben statt dessen im Hobbykeller oder auf der Couch bleiben ...

Ach ja, jetzt - zum Ende des Kommentars - sind es bereits 7.500 Erdenbewohner mehr...

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