Schwieriger Einsatz für die Bergwacht

Bergunglück: Wanderer erfriert am Nebelhorn, Begleiter kann gerettet werden

Zwei Wanderer haben sich am Montag unterhalb des Nebelhorns bei Oberstdorf verstiegen. Die Bergwacht konnte bei 40 Zentimeter Neuschnee und starken Böen erst am nächsten Morgen zu den Wanderern aufsteigen. Eine Person konnte nur noch tot aufgefunden werden, die zweite musste stark unterkühlt ins Krankenhaus geflogen werden.

Bergunglück: Wanderer erfriert am Nebelhorn, Begleiter kann gerettet werden
© IMAGO / KS-Images.de

Nach Angaben der Polizei waren die beiden Personen auf einer Route zwischen Seealpe und Edmund-Probst-Haus unterwegs, verstiegen sich allerdings und setzten gegen Mitternacht einen Notruf ab. Die Bergwacht konnte die beiden Personen im Bereich des Geißfuß lokalisieren.

Die Bergwacht konnte aber nicht zu ihnen gelangen, da ein Hubschraubereinsatz unmöglich war und auch der Weg zu Fuß die Retter selbst in Lebensgefahr gebracht hätte. Bei 40 Zentimeter Neuschnee und starken Böen war der Aufstieg zu gefährlich. Die Rettungsaktion wurde deshalb in der Nacht abgebrochen.

Am Morgen brachen die Rettungskräfte gegen 5:30 Uhr zu einem weiteren Rettungsversuch auf. Gegen acht Uhr hatten die eingesetzten Hubschrauber Sichtkontakt und es konnte ein Bergretter am Unglücksort abgesetzt werden. Einer der Wanderer war zu diesem Zeitpunkt bereits tot. Der andere war stark unterkühlt und kaum noch ansprechbar. Bei verschlechterten Wetterbedingungen konnte kein Hubschrauber mehr für die Bergung eingesetzt werden.

Drei Männer von der Bergwacht stiegen dann mit Tourenski auf. Bevor sie die Wanderer erreichten konnte, war ein Start der Hubschrauber wieder möglich. Der Verletzte sowie der Bergretter der Bergwacht konnte vom Helikopter ins Tal gebracht werden. Aufgrund der widrigen Wetterbedingungen soll die Leiche der anderen Person erst am Mittwoch vom Fundort abtransportiert werden.

Update: Leider ist auch der zweite Bergsteiger im Klinikum Ausburg seinen Verletzungen erlegen. Weitere Informationen in unserem aktuellen Beitrag.

3 Kommentare

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MarkusBa

Eine Mutmaßung wäre: sie sind auf ca. 1620m vom Hauptweg abgekommen (vermutlich weil dieser stark verschneit und eingeweht gewesen ist und dort ohnehin ein paar Serpentinen hat) und der Sackgasse in Richtung Westen in das Gelände unterhalb des Geißfuß gefolgt und dort weiter aufgestiegen. Sehr tragisch auf jeden Fall.

Renate Frey

Warum ist man so bescheuert und geht bei dem Wetter und abends im Winter da rauf? Ist ja wie Selbstmord.

hiasl

Würde mich in der Aufarbeitung interessieren wie es dazu kommen konnte. Warum wurde der Notruf erst um 0 Uhr abgesetzt? Wann wohin gestartet? Sehr tragisch das ganze.