Seilpartnerin konnte schwer verletzt geborgen werden

Robert Grasegger stirbt nach Lawinenunfall am Fitz Roy

29-Jähriger Bergsteiger kommt in Patagonien in Folge eines Lawinenabgangs ums Leben.

Robert Grasegger stirbt nach Lawinenunfall am Fitz Roy.
© IMAGO / Shotshop

Robert Grasegger starb am am Donnerstag, den 06. Januar, bei einem Lawinenunglück am 3405 Meter hohen Fitz Roy (Patagonien/Argentinien).

Laut Patagonia Vertical und Social-Media-Posts kletterten der Grainauer und seine 28-jährige Kletter-Partnerin zusammen mit einer dritten Person bei Comesaña-Fonrouge an der Aguja Guillaumet (Teil des Fitz-Roy-Massivs).

Die 2574 Meter hohe Guillaumet-Nadel ist Teil der Bergkette des Mount Fitz Roy.

Am Donnerstagnachmittag erreichen die drei ein letztes, sehr steiles Schneefeld an der Guillaumet-Spitze.

Am Fitz Roy: Grasegger und Freundin von Lawine erfasst

Während der dritte Kletterer wohl ein ungutes Gefühl hatte und im sicheren Blockgelände wartete, stiegen Grasegger und seine Seilpartnerin in ein steiles Schneefeld ein.

Wenig später löste sich eine Nassschneelawine, die Grasegger und seine Begleiterin erfasste. Beide wurden bis zu den Blöcken hinuntergerissen und kamen schwer verletzt zum Liegen.

Die dritte Person leistetet zwar Erste Hilfe, konnte jedoch zunächst keinen Notruf absetzen. Die Gruppe verfügte laut eines Berichts von Rolando Garibotti (Patagonia Vertical) nicht über Satellitentelefon oder VHF-Funk (Ultrakurzwelle).

Erst nach zwei Stunden konnte die Person laut Merkur von einer Schutzhütte aus die Bergrettung alarmieren.

Für Grasegger kam Rettung zu spät

Laut Berichten rückten nach der Benachrichtigung vierzig Rettungskräfte, darunter ein Militärhelikopter, aus, um Grasegger und seiner Partnerin zu helfen.

Als die Rettungskräfte an der Unfallstelle eintrafen, konnte die verunglückte Bergsteigerin schnell lokalisiert werden. Grasegger hingegen befand sich laut Rolando Garibotti von Patagonia Vertical aus derzeit noch nicht bekannten Gründen nicht mehr an derselben Stelle. Die Suche nach ihm musste mit einbrechender Dunkelheit unterbrochen werden. 

Erst am nächsten Morgen konnten Rettungskräfte den unterdessen verstorbenen Grasegger lokalisieren.

Die österreichische Bergsteigerin wurde laut Medienberichten ins Krankenhaus des rund 250 Kilometer entfernten Ortes El Calafate gebracht.

Die 28-Jährige erlitt schwere Brüchen und musste an der Lunge operiert werden. Ihr Zustand ist laut Medienberichten stabil.

Erste Beileidsbekundungen wurden am Wochenende auf Social Media gepostet, u.a. von Stefan Glowacz: 

Über Robert Grasegger

Grasegger befand sich zuletzt in der Ausbildung zum Bergführer und arbeitete bei der Berufsfeuerwehr München. 2013 schloss er erfolgreich die Ausbildung zum Zimmerermeister ab.

Graseggers besondere Leidenschaft galt laut eigener Aussage dem Eis- und Mixedklettern. Mit Share the Passion FXM M12- an der Hochalm erstbeging Grasegger die derzeit schwerste Mixed Route im Garmischer Raum.

"Ich bin nichtsdestotrotz immer wieder gerne in die heimischen Berge zurückgekehrt. Hier muss ich nur vor die Haustür gehen und finde immer ein Abenteuer", schrieb Grasegger über sich selbst.

Von einer Skibesteigung des Elbrus über Alpinklettereien in der Eiger-Nordwand bis hin zur Nose am El Cap war Grasegger ein alpiner Allrounder. In seiner Heimat hält er die aktuelle Bestzeit am Jubiläumsgrat (Zugspitze), den er ebenfalls schon mit Ski mit Abfahrt ins Höllental beging.

"Die Berge können dir viel geben aber auch alles nehmen" steht auf Robert Graseggers Profil bei Mountain Elements. 

Der letzte Post von Robert Grasegger stammt vom ersten Januar:

1 Kommentar

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Thomas Görig

SCHRECKLICH SCHRECKLICH?, wieder jemand so früh