Kurioser Einsatz an der Zugspitze

Zugspitze: Bergsteiger flüchtet vor Bergrettung

Zwei Bergsteiger aus Polen sind bei winterlichen Verhältnissen an der Zugspitze in Bergnot geraten.

Zwei Bergsteiger aus Polen sind bei winterlichen Verhältnissen an der Zugspitze in Bergnot geraten.
© facebook.com/Bergrettung.Ehrwald

So etwas dürften auch langjährige Mitglieder der Bergrettung Ehrwald noch nicht erlebt haben: Als sie zwei in Bergnot geratenen Männern aus Polen zu Hilfe kommen wollten, versuchte einer der Bergsteiger vor seinen Rettern zu fliehen. 

Die beiden Männer hatten am Sonntag versucht, von der Tiroler Seite aus über den "Stopselzieher" die Zugspitze zu besteigen. Da sich einer der beiden Männer eine Knieverletzung zugezogen hatte und ein Abstieg ohne Hilfe aufgrund der hochwinterlichen Verhältnisse am Berg nicht möglich schien, setzten sie einen Notruf ab.

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Mit einem 15 Mann starken Einsatztrupp fuhr die Bergrettung Ehrwald zunächst mit der Bayerischen Zugspitzbahn zur Bergstation und seilte sich von dort bei dichtem Schneetreiben und starkem Wind zum Biwakplatz der beiden Polen ab. 

Dort trafen sie allerdings nur auf den Verletzten, sein Partner war verschwunden. Dieser wolle versuchen, so sein Seilpartner, alleine über das Zugspitzplatt abzusteigen und nach Ehrwald zu kommen; aufgrund seiner körperlichen Verfassung und der vorherrschenden Wetterbedingungen ein lebensgefährlicher Plan.

Ein Teil der Bergretter nahm daher die "Verfolgung" des Bergsteigers auf und konnte diesen schließlich noch am Grat abfangen. Zunächst verweigerte der "Geflüchtete" vehement jegliche Hilfe. Schnell wurde auch klar warum: Der Mann hatte keine Bergekostenversicherung. 

"Erst als ich ihm sagte, dass er keine Rechnung bekommt, ging er mit", so Einsatzleiter Riccardo Mizio gegenüber der "Kronen Zeitung".

1 Kommentar

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Klaus K.

Das nenne mal ich totale Hi (r) ngabe: "Lieber sterbe ich für meine fundamentale Überzeugung des "Fairmeans", als dass ich mich gegen Geld retten lasse."
Wahrscheinlicher ist, dass die (Berg-) Kameraden ohnehin knapp bei Kasse waren bzw. sind. Schließlich sind sie für teuer Geld angereist und wollen oder müssen nun den höchsten Berg Deutschlands besteigen, wieder möglicherweise gibt es keine zweite Chance... die Verhältnisse sind da völlig zweitrangig. Die Jungs können froh sein, dass sie sich Deuschland ausgesucht haben und nicht die Schweiz oder gar Frankreich, denn dann wären sie vermutlich t..