Winterexpedition im März 2020

Everest: Jost Kobusch plant Solo-Winterbesteigung

Seit über 25 Jahren ist kein Bergsteiger mehr im Winter auf dem Gipfel des Mount Everest gewesen. Ein Deutscher möchte nun einen neuen Versuch wagen.

Jost Kobusch Nangpai Gosum II
© Picture Alliance

Denkt man an den Everest, kommen einem vermutlich sofort die Bilder von Menschenmassen am Hillary Step in den Kopf, die in diesem Frühjahr um die Welt gingen.

Abseits der Hochsaison zeigt sich der Achttausender allerdings von einer ganz anderen Seite: So stand beispielsweise seit über 25 Jahren kein Bergsteiger mehr im Winter auf dem "Dach der Welt".

Jost Kobusch möchte das gerne ändern. Der Deutsche hat sich für das kommende Jahr die Winterbesteigung des höchsten Berges der Welt zum Ziel gesetzt - noch dazu im Alleingang.

Fotogalerie: Diese Bilder vom Everest gingen um die Welt.

Als ob dies nicht schon Herausforderung genug wäre, kündigte der 26-Jährige an, den Gipfel von Nordwesten durch das sogenannte Hornbein Couloir erreichen zu wollen. Die technisch anspruchsvolle Route war erstmals 1963 von Mitgliedern der amerikanischen Everest-Expedution begangen worden. 

Fotogalerie: Wissenswertes zum höchsten Berg der Erde.

Kobusch konnte im Mai 2016 als jüngster Deutscher Bergsteiger im Alter von 23 Jahren die Annapurna (8091 m) ohne die Hilfe von Sherpas und ohne künstlichen Sauerstoff bezwingen. 2018 stand er auch schon auf der Auswahlliste für die Piolets d'Or

Fotogalerie: Meilensteine der Besteigungsgeschichte des Everest.

2015 hatte der Bielefelder mit einem von ihm im Everest-Basislager aufgenommenen Video schlagartig weltweite Bekanntheit erlangt: 

Weit über 23 Millionen Mal wurde sein Clip, der den verheerenden Lawineneinschlag im Basecamp vom 25. April 2015 festhält, auf Youtube inzwischen angeklickt.

7 Kommentare

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naseweiß

Ein richtiger Unsympath!
"Der Weltmeister im Ankündigen ist Jost Kobusch" hahaha

Micha

Ganz ehrlich: Er wird sterben. Die erfahrenen Bergsteiger wie Steck und Moro haben sich nie an eine Winterbegehung des Everest getraut - und das aus gutem Grund.

Bei meinem letzten Besuch in Gorekshep im Januar 2018 war es Nachts auf ca. 5100m unter -30 Grad.

Das ist keine Hoffnung. Das ist schlichtweg Selbstmord.

Ulla Iris

Wofür sein Leben so waghalsig riskieren? Ist es zur Hauptsaison schon gefährlich genug, dazu noch über das Hornbein Couloir und alleine.
Nur um erster zu sein, lohnt es sich nicht sein wertvolles Leben so zu gefährden. Es gibt wichtigeres!!!

Robert

Super Typ und wünsche ihm alles gute.

Hatte ihn auch im Podcast befragt zu seinem Everest Projekt und dabei sind noch ein paar Details hinzugekommen, die hier fehlen.

Wer reinhören mag: vitaminberge.de/048

Alpin Andre

Jost Kobusch ist fraglos die größte Hoffnung des deutschen Alpinismus (speziell im Extrembergsteigen)seit Dekaden. Seine Entwicklungsgeschwindigkeit vom Höhenängstler zum flaschenlosen Annapurna Besteiger ist einzigartig und verdient auch für den minimalistischen low-budget-style die Messner-Nachwuchsmedaille: daher bitte, bitte wiederkommen, lieber Jost. Die Seele des Alpinismus verträgt in den kommenden Jahren keine weiteren Verluste alpinistischer Glanzlichter.

Gunnar

Dem Kommentar von Martin kann ich nicht ganz folgen. Ich habe Jost Buch gelesen und auf mich macht er einen sympathischen Eindruck. Klar hat er mit gerade mal 26 Jahren einen anderen Schreib- und auch Marketingstil als viele der Alteingesessenen und natuerlich auch viele Neider.
Ich wuensche ihm jedenfalls viel Glueck! Stay safe Jost!

Martin

Nach seinen letzten FB Postings eher als geltungssüchtiger Unsympath einzustufen. Far away from the community