Lawinenabgang am Zuckerhütl & Schneegestöber am Königssee

Vorsicht vor winterlichen Verhältnissen

Die derzeit winterlichen Verhältnisse in den Bergen haben eine Wanderin in der Region Königssee überrascht und ein Lawinenabgang am Zuckerhütl hat eine Suchaktion nach zwei Wintersportlern ausgelöst.

Symbolbild: Stubaital
© picture alliance

Eine Wanderin ist am vergangenen Donnerstag auf ihrer Bergtour von der Röth bis zur Priesbergalm am Königssee bei dichtem Schneetreiben und eisigen Temperaturen in der Dunkelheit vom Weg abgekommen. 

Sie stand mit einem Bekannten in Kontakt, der gegen 20 Uhr einen Notruf absetzte. Da die Handyortung nicht funktionierte, mussten sich die Rettungskräfte ohne konkrete Ortsangabe zur stark unterkühlten und durchnässten Frau durchkämpfen. 

20 Einsatzkräfte der Bergwacht Berchtesgaden und der Bergwacht Ramsau und der Notarzt der Bergwacht Marktschellenberg...

Gepostet von BRK Kreisverband Berchtesgadener Land am Freitag, 16. Oktober 2020

Gegen 22 Uhr fanden Einsatzkräfte die Wanderin. Aufgrund ihres kritischen Zustandes, musste sie zunächst vor Ort in einem Wärmezelt versorgt werden, bevor sie zur nächsten Alm gebracht werden konnte. Gegen 1 Uhr nachts konnte sie schlussendlich mit dem Rettungswagen ins Krankenhaus gebracht werden. 

Laut Rotem Kreuz hätte die Frau die kalte Nacht am Berg mit großer Wahrscheinlichkeit nicht überlebt.

Rettungseinsätze in Österreich

Ebenfalls noch einmal glimpflich davon gekommen sind zwei Wintersportler im Tiroler Stubaital. Ein Lawinenabgang an der Nordseite des Zuckerhütl hat am Sonntagnachmittag eine Suchaktion ausgelöst. Die beiden Sportler wurden zwar von der Lawine erfasst, aber nicht verschüttet. 

Ausgelöst wurde die Lawine vermutlich von einem Skitourengeher. Im näheren Umfeld der Lawine waren mehrere Wintersportler unterwegs, so ein Sprecher der Polizei. 

Das Land Tirol hatte bereits am Freitag vor Lawinen in den Bergen gewarnt. Es wurden "tiefwinterliche Verhältnisse" erwartet. Ein erster Wintereinbruch im Oktober sei nicht ungewöhnlich. Die Lawinengefahr aufgrund von Neuschneemengen werde jedoch oft unterschätzt, was Lawinenunfälle zur Folge hätte, so Rudi Mair vom Lawinenwarndienst.

Auch am Kitzsteinhorn kam es gestern Nachmittag zu einem Einsatz für die Kapruner Bergretter. Ein Freerider ist abseits der Pisten im Bereich Schmiedingerkees auf etwa 2.700 m Seehöhe in eine Gletscherspalte gestürzt. 

Wegen Dunkelheit und schwierigen Verhältnissen musste die Suchaktion abgebrochen werden. Sie soll am Montag (19.10.) fortgesetzt werden. Die Stelle, an der die Rettungskräfte den Freerider vermuten, ist von Schnee verschüttet. 


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