Am Arzalpenkopf kommen auch Geschichtsinteressierte auf ihre Kosten: Hier verlief während des Ersten Weltkriegs die Frontlinie, an der sich Alpini und Kaiserjäger einen aufreibenden Stellungskrieg lieferten. Im Vorlauf des Zweiten Weltkriegs entstand die sogenannte "linea non mi fido"“ – der italienische Diktator Benito Mussolini wollte trotz "Stahlpakts" gerüstet sein im Falle eines Angriffs seines Verbündeten Adolf Hitler.
Seit kurzem führt neben dem Normalweg ein knackiger Klettersteig auf den Arzalpenturm. Bevor das Klettersteig-Vergnügen beginnt, heißt es erst einmal ab zum Einstieg. Knapp eineinhalb Stunden ist man auf dieser geschichtsträchtigen Strecke vom Kreuzbergpass aus unterwegs, ehe der Einstieg in einer kleinen Schuttrinne erreicht ist.
"Der erste Teil der Via Ferrata, für die eine Klettersteigausrüstung unabdingbar ist, beginnt im Schwierigkeitsgrad C. Auch danach bleibt der gesicherte Kletterweg anspruchsvoll (C/D) und geht erst im zweiten Drittel in einfacheres Gelände über", erklärt Christian Sordo. Der Bergführer und Leiter der Alpinschule Sexten Drei Zinnen empfiehlt den Gipfel des Arzalpenturms im Uhrzeigersinn zu besteigen.
Vom Ende des Klettersteigs führt ein Weg in Richtung Westen. Nach einem kurzen Anstieg ist auch der Gipfel des 2371 Meter hohen Arzalpenkopfs erreicht, was mit einem sagenhaften Ausblick auf die östlichen Dolomiten, bzw. auf das Val Comelico belohnt wird. Der Abstieg erfolgt über die Arzalpenscharte zurück zum Kreuzbergpass. Alternativ kann man auch über die Sala-Hütte absteigen. Diese Route wird besonders im Frühjahr bei Restschnee vom Winter empfohlen.
Produkttest: Klettersteig-Handschuhe
Black Diamond Crag Half Finger
© Black Diamond
Pflege
feucht abbürsten
ALPIN-Eindruck
Der Günstige: Ein einfacher und preiswerter, aber funktioneller Halbfinger-Handschuh aus Synthetik-Leder zum Sichern und für Klettersteige. Angenehme Passform und aufgrund der an der Finger-Innenseite überstehenden „Lätzchen“ recht gut auszuziehen.
Kurioses Detail am Rande: Der Arzalpenkopf, über den früher geschmuggelt wurde und der den einheimischen Jägern und Wilderern als verdeckter Zugang zu nachbarlichen Jagdrevieren diente, ist den Einwohnern als "Achter" der Sextner Sonnenuhr bekannt. Der neue spektakuläre Klettersteig rückt diesen etwas im Abseits stehenden Gipfel nun mehr in den Fokus.
Die genaue Beschreibung und Topo findet ihr hier.
10 Klettersteigsets im Test
Austrialpin Hydra.Evo
© alpin.de
Sicherheit bei 40kg
40 kg Fangstoß: 1. / 2. Wert 3,0 / 3,4 kN || Bremsweg: 797 / 796 mm
Sicherheit bei 80kg
80 kg Fangstoß* 5,4 kN || Bremsweg: 1392 mm (* Die Prüfung bei 80 Kilo ist nicht mehr Bestandteil der neuen Norm. Bei der alten Norm galt bei 80 Kilo ein maximaler Fangstoß von 6 kN.)
Das sagt der Hersteller
Die HYDRA – das erste Klettersteig-Set mit drei Armen – ist eine Kombination aus dem Klettersteig-Set COLT.EVO und dem FERRATA.BLOC. Alle drei Arme sind mit dem gewebten Bandfalldämpfer verbunden. In leichten Passagen kann der Ferrata.bloc bequem an der Tasche des Bandfalldämpfers verstaut werden.
Testeindruck
Das Austrialpin Hydra.Evo ist groß und schwer. Es hat aber im Vergleich zu anderen Sets einen zusätzlichen Arm, der in schweren Passagen zum Einsatz kommen kann und als Seilklemme wirkt (Ferrata.bloc). Das ist zwar recht aufwendig vom Handling, funktioniert aber. Gut sind auch die Plastikkappen, die das Scheppern am Drahtseil minimieren. Und gut sind auch die Werte. Das Austrialpin ist eines der zwei Sets, bei dem alle Fangstoßwerte im grünen Bereich liegen.
Fazit
Die guten Laborwerte, gepaart mit dem dritten Arm des Austrialpin Hydra.Evo ergeben unterm Strich ein Klettersteig-Set mit viel Sicherheitsreserve. In Sachen Handling liegt das Hydra.Evo aber leider nicht ganz vorne. Trotzdem für uns – vor allem mit Blick auf die Laborwerte – der Testsieger.
- sicher
- gute Details
- schwer
- mäßiges Handling
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