Naturpark Ammergauer Alpen geht gegen Verstöße vor

Ammergebirge: Wildcamper werden zum Problem

Zahl der unerlaubten Übernachtungen im Gebirge nimmt deutlich zu.

Ammergebirge: Wildcamper werden zum Problem
© Imago (Symbolbild)

Die Ammergauer Alpen sind beliebt - nicht nur als Wanderdestination, sondern offenbar auch als Ziel für Übernachtungs-Abenteuer jeglicher Art.

Derzeit vergehe kaum ein Tag, an dem nicht Landwirte, Bergwachtler, Forstmitarbeiter oder Grundbesitzer über Wildcamper berichten würden, so Klaus Pukall in der Online-Ausgabe des Münchner Merkur.

Der Geschäftsführer des Naturpark Ammergauer Alpen sieht durch das Verhalten eine Grenze überschritten. Er sei kein Freund von Strafen, durch die Entwicklung der vergangenen Wochen bliebe der Naturparkverwaltung allerdings nichts anderes übrig, "als rigide zu reagieren".

Eine Nacht im Gebirge unter freiem Himmel zu verbringen, ist laut dem Bayerischen Naturschutzgesetz grundsätzlich verboten. Es sei denn, es wurde vorab die ausdrückliche Genehmigung des Eigentümers eingeholt.

Liegt diese nicht vor, droht bei einem Verstoß nicht nur eine Anzeige, sondern auch eine empfindliche Geldstrafe, die bis zu mehrere Tausend Euro betragen kann.

"Es scheint ein richtiger Trend zu werden, dieses Übernachten am Berg. Solche Leute greifen in die Lebensräume unserer Tiere ein. Entscheidend sind die Auswirkungen auf die Natur. Unsere Wildtiere wollen ihren Lebensraum zumindest abends und nachts ungestört nutzen. Die Gratlagen sind das Wohn- und Schlafzimmer von Schnee- und Birkhuhn", erläutert Klaus Pukall. 

Eine der Ursachen für diese Entwicklung sieht Berufsjäger Martin Wallis in der steigenden Beliebtheit sozialer Medien. "Auf Instagram wimmelt es geradezu von Bildern von Sonnenuntergängen, Zelten auf Berggipfeln und so weiter", so Wallis auf merkur.de.

Im Naturpark Ammergauer Alpen werden nun auch verstärkt Ranger patrouillieren, um den Wildcampern Paroli zu bieten.

6 Kommentare

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Trubi

Wäre das Einrichten kleinerer Biwakplätze vielleicht eine Möglichkeit?

Dann konzentriere ich die Camper an einen Ort an dem sie keinen Schaden anrichten, an einer richtigen Feuerstelle wo man nicht Gefahr läuft einen Waldbrand aus zu lösen. Fir Camper werden ja nicht weniger unf so kann man eine Lösung finden bei der man aufeinander zugeht,
anstatt stumpf, kaiserlich-preußisch, Verbotsschilder aufzuhängen.

Dieses Prinzip funktioniert übrigens in nahezu allen Naturparks auf der Welt.
#waitingforshitstorm

alpin.de

@Kellenberger: Wir verwenden das Bild als Symbolbild, uns war uns ist klar, dass es nicht in den Ammergauer Alpen aufgenommen wurde.

Bergfreund_Sachsen

Mal schön auf dem Teppich bleiben, Leute! Wer das Bayerische Naturschutzgesetz richtig liest, wird sehen, dass man sich in der Natur richtig frei bewegen kann. So ist z.B in § 27 ein umfassendes Betretungsrecht fixiert. Bergsportler und Naturfreunde können da draußen also viele Freiheiten genießen. Wenn diese Freiheiten aber im Interesse der Tiere, die sich nicht wehren können, nur ein wenig eingeschränkt werden, geht der gemeine Spaßbürger auf die Barrikaden. Das man hier regulierend und hoffentlich finanziell erzieherisch wirksam eingreifen muss, ist völlig legitim! Leider nehmen diese idiotischen Aktivitäten unserer lieben Mitbürger zu. Ob nun die Instagram-Poser am Königsbach-Wasserfall des Königssees oder die aktuelle Kulikitaka-Challenge auf Tik-Tok, es scheint keine Grenzen mehr zu geben. Deshalb gibt es von mir für die Aktivitäten von Klaus Pukall ganz klar ein „Daumen hoch“!

Kellenberger

Das Problem ist dieses Frühjahr an vielen Orten zu beobachten. So auch im Alpstein, von wo das Foto ist, das sie fälschlicherweise verwenden um den Beitrag über die Ammergauer Alpen zu illustrieren.
Vielleicht sollte man auch einfach mal aufhören in Onlinebeiträgen darüber zu berichten - letztlich ist jeder Beitrag immer auch wieder ein Hinweis oder Ansporn für Nachahmer. Auf die können wir im Alpstein beileibe verzichten, denn es hat hier schon viel zu viele Hotspot-Besucher denen es nicht um das Bergerlebnis an und für sich geht. Gruss aus der Schweiz!

Martin Grassl auf unserer Facebook-Seite

Würde ehr sagen, das es die Leute schon immer gegeben hat. Nur die ihren Dreck wieder mitgenommen haben und es nicht so viele waren.
Und wer schläft schon auf einem Grat, wie im Text beschrieben. Wenn nur im Hochgebirge wo eine Überschreitung zu lange dauert. Da ist auch kein Getier dort oben.
Das Problem sind einfach die Massen an Leuten die sich daneben benehmen.

Langerheinz

Nein nicht die Wildcamper sind das Problem, sondern Menschen wie Klaus Pukall. Die Berge, unsere Natur ist frei, wir haben ein freies Betretungsrecht und fast überall wo dieses eingeschränkt wird ist es m.E. verfassungsrechtlich zu beanstanden. Ich leugne nicht, dass viele Tierarten bedroht sind aber die Bedürfnisse von uns Menschen, wie Freiheit, das Erleben von Natur und in diesem Fall das Übernachten unter freiem Himmel sind in einem solch dicht besiedelten Gebiet wie Mitteleuropa für das Verständnis für Umwelt, Klima elementar. Ja es werden Tierarten verschwinden, unsere Natur wird auch ohne die genannten Hühner, ohne Uhu, Wanderfalke und Wolf exemplarisch zu nennen, weiterhin für Bergerlebnisse sorgen. Dass diese nicht nur pädagogisch wichtig sind, ist einem eigentlich bekannt. Oder wollen wir die Menschen nur noch in dicht besiedelte Städte halten und wundern uns dann dass Krawalle entstehen, wie wir in Stuttgart erleben mussten. Ja es sind diese fanatischen Artenschützern, welche uns aus der Natur aussperren wollen. Mit dem SUV bis an den Felstrauf fahren um z.B. den Wanderfalken zu beringen und das Naturschutz nennen dürfen - das ist deren gelebte Realität. Also weiterhin übernachten wo es Euch gefällt, den Platz sauber verlassen - bei Anzeigen mit Hilfe der Alpenvereinssektionen prozessieren. Berg frei Heinz
Buchmann