Gründung im Jahr 1920

Großes Jubiläum: 100 Jahre Bergwacht Bayern

Die Bergwacht Bayern feiert in diesem Jahr ihr 100-jähriges Bestehen.

Großes Jubiläum: 100 Jahre Bergwacht Bayern
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Am 14. Juni 1920 gründeten Vertreter von Alpenvereinssektionen und Wandervereinen im Münchner Hofbräuhaus die Bergwacht Bayern, damals als "Natur- und Sittenwacht". 

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Die ursprüngliche Aufgabe war die "Bewahrung der guten Sitten" und der "Schutz fremden Eigentums im Kontext des Bergsteigens und des alpinen Skilaufs". So mussten sie damals das Edelweiß vor Blumen-Jägern beschützen. 

Das Thema Bergrettung gewinnt kurze Zeit nach der Gründung bereits zunehmend an Bedeutung und steht heute an erster Stelle. Der Naturschutz spielt in der Ausbildung bei der Bergwacht aber immer noch eine große Rolle.

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Bis 1945 war die Bergwacht Bayern an den Alpenverein angegliedert. Wegen dessen schwieriger NS-Vergangenheit wurde der Alpenverein jedoch 1945 verboten. Die Bergwacht bekam ein neues Zuhause beim Bayerischen Roten Kreuz, dem sie bis heute angehört. 

Einer der berühmtesten Einsätze der Bergwacht Bayern war die erste Lebendrettung aus der Eiger-Nordwand im Jahr 1957. Der Italiener Claudio Corti und andere Bergsteiger saßen damals bei Schneesturm im oberen Wandteil fest.

Bergwacht-Pionier Ludwig Gramminger von der Bergwacht München hat von der Notlage im Radio erfähren und wurde sofort aktiv. Mit einem internationalen Rettungsteam zieht Gramminger den halb erfrorenen Corti an einem Stahlseil mehr als 300 Meter die Wand hoch.

Mittlerweile hat die Bergwacht Bayern jährlich durchschnittlich über 8500 Einsätze, -Tendenz steigend-, bei denen die ehrenamtlichen Einsatzkräfte Menschen in Not in den Bayerischen Alpen und Mittelgebirgen zu Hilfe kommen. 

"Trotz vieler Entwicklungen in den vergangenen 100 Jahren im Bereich der Ausrüstung, der Rettungstechnik, der Fahrzeuge und in der Luftrettung, sind es letztendlich die freiwilligen engagierten Frauen und Männer in der Bergwacht, die mit professionellem Wissen und Können Rettung und Hilfe ermöglichen", stellt Otto Möslang, Vorsitzender der Bergwacht Bayern fest.

Der geplante Staatsempfang mit Festakt, der am 14. Juni 2020 hätte stattfinden sollen, wurde abgesagt und ist in Vorplanung für das kommende Jahr.

Im Alpinen Museum des Deutschen Alpenvereins findet vom 30.08.2020 – 27.09.2020 eine Sonderausstellung zu 100 Jahre Bergwacht statt. Neben heute eingesetzter Ausrüstung haben interessierte Gäste unter anderem die Möglichkeit, Rettungsmaterialien von der ersten Lebendrettung aus der Eiger Nordwand (1957) oder auch Rettungsschlitten der Olympischen Winterspiele 1936 aus der Nähe zu sehen.

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