Alpinunfallstatistik Winter 2019/20 und Bergnotfallstatistik 2019 veröffentlicht

Österreich und Schweiz: Zahl der Bergtoten rückläufig

Das Österreichische Kuratorium für Alpine Sicherheit und der Schweizer Alpen-Club (SAC) haben neue Zahlen veröffentlicht.

Österreich und Schweiz: Zahl der Bergtoten rückläufig
© Imago / Eibner

In der jüngsten Erhebung des Österreichischen Kuratoriums für Alpine Sicherheit wurden sämtliche Alpinunfälle im Zeitraum vom 01. November 2019 bis 01. März 2020 erfasst. Im Beobachtungszeitraum haben sich demnach 3.775 Unfälle ereignet, 82 Personen kamen dabei ums Leben.

Sowohl was die Zahl der Unfälle anbelangt als auch bei der Anzahl der Todesfälle kann ein Rückgang verzeichnet werden. Im direkten Vergeich mit der Vorsaison haben sich im Winter 2019/20 insgesamt 290 Menschen weniger in Österreichs Bergen verletzt; die Zahl der Bergtoten reduzierte sich um vier.

 Allerdings ist zu beachten, dass es sich bei der veröffentlichten Statistik um einen Zwischenbericht handelt. Die fünf am 09. März durch einen Lawinenabgang am Dachstein tödlich verunglückten Schneeschuhgeher aus Tschechien sind darin beispielsweise noch nicht erfasst.

Was die Herkunft der Verunfallten auf Österreichs Pisten und Skirouten anbelangt, nehmen Wintersportler aus Deutschland mit 38 Prozent die Spitzenposition ein, gefolgt von Personen aus Österreich (22%) und den Niederlanden (8%); der Rest verteilt sich auf Großbritannien und die Schweiz sowie andere Länder.

Stefan Hochstaffl, der Präsident des Österreichischen Bergrettungsdienstes, appelliert an alle Wintersportler, sich genrell gewissenhaft auf Touren vorzubereiten.

"Durch eine entsprechende Tourenvorbereitung und Planung, sowie einer fundierten Ausbildung im Vorfeld können Unfälle vermieden werden. Die Angebote der Österreichischen Berg- und Skiführer sowie alpinen Vereine eignen sich hervorragend dazu. Den Lawinenlagebericht (LLB) im Vorfeld einer Tour zu lesen zählt zum Standard. 

Wichtig ist, dass dies nicht nur beim klassischen Skibergsteigen gemacht wird, sondern bei allen alpinen Unternehmungen mit winterlichen Verhältnisse, wie z.B. Schneeschuhwandern, Freeriden. Wichtig ist, den LLB nicht nur auf eine Zahl zu reduzieren, sondern die beschriebenen Probleme im Detail zu verstehen und die gewonnenen Erkenntnisse in die Tourenselektion und Planung einfließen zu lassen."

Weniger tödliche Unfälle in den Schweizer Bergen

Auch der Schweizer Alpen-Club (SAC) hat jüngst Zahlen zum zurückliegenden Bergjahr veröffentlicht. Demnach verloren 2019 insgesamt 177 Personen in den Schweizer Bergen ihr Leben, 30 weniger als 2018. 

Ein Rückgang konnte auch bei den Bergunfällen verzeichnet werden. Die Zahl der Personen, die in den Schweizer Alpen und im Jura geborgen werden mussten, reduzierte sich laut Statistik um 10 Prozent auf 2909 Personen. 

Den Zwischenbericht des Österreichischen Kuratoriums für Alpine Sicherheit zur Wintersaison 2019/2020 findet Ihr hier.

Die Bergnotfallstatistik des Schweizer Alpen Clubs für das Jahr 2019 findet Ihr hier.


 

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