Rettungshubschrauber zweimal abgewiesen

Drei Zinnen: Kletterer widersetzen sich Rettung

Paar aus Barcelona hält tagelang italienische Bergretter auf Trab.

Drei Zinnen: Kletterer widersetzen sich Rettung
© Imago / Panthermedia

Der 45-jähriger Mann und seine 36-jährige Begleiterin hatten in der letzten Augustwoche erstmals einen Rettungseinsatz ausgelöst, als sie nachts in den Felsen der Große Zinne (2999 m) entdeckt worden waren - ohne Seil und Stirnlampen! Zusammen mit zwei Kletterern aus Südtirol konnten die beiden Spanier von der Bergrettung in Sicherheit gebracht werden.

Dieser Vorfall hielt das Pärchen aber nicht davon ab, wenige Tage später in die Westliche Zinne (2973 m) einzusteigen. Wie der italienische Nationale Alpenrettungsdienst (CNSAS) mitteilte, wurde von Seiten der Bergrettung zweimal versucht, die offenbar komplett überforderten Kletterer, die in der Route nicht vorwärts kamen, mit dem Helikopter aus der Wand zu holen.

Die Katalanen schlugen die Hilfe aber wiederholt aus. Nach einem Wetterumschwung erklärte sich das Pärchen schließlich damit einverstanden zur Auronzohütte ausgeflogen zu werden.

Vier Rettungseinsätze innerhalb weniger Tage für ein und dieselbe Seilschaft, so etwas habe man noch nie erlebt, gab Giovanni Cipollotti, Provinzchef der Alpenrettung, zu Protokoll. Und der italienische Kolumnist Massimo Gramellini kommentierte im "Corriere della Sera": "Das Paar hat den Gipfel des Narzissmus erreicht, indem sie die Hilfe der Bergretter verweigerten."

Fotogalerie: Schritt für Schritt über den Normalweg auf die Große Zinne.

Ihre Uneinsichtigkeit könnte den beiden Kletterern aus Spanien aber noch teuer zu stehen kommen. Von Kosten bis zu 20.000 Euro ist in verschiedenen Medienberichten die Rede, die das Paar selber tragen müsse.

Wie die beiden Katalanen erklärten, werden sie jedwede Forderung ablehnen, da sie nicht um Hilfe gebeten hätten. Nach ihrer Auffassung habe zu keinem Zeitpunkt eine Notsituation bestanden. Außerdem seien sie nicht versichert, teilten die Spanier mit, und könnten daher die Summe, ganz gleich in welcher Höhe, nicht aufbringen. 

8 Kommentare

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Felix Salomon auf Facebook

Naja, wenn ich nicht gerettet werden will (vielleicht hatten die beiden ja alles unter Kontrolle?), dann will ich nicht gerettet werden .... Sie werden wohl kaum den Heli selbst gerufen und dann zurück geschickt haben.

Ju Dith auf Facebook

Ich nehme mal an, wenn die wirklich nicht die Rettung gerufen haben, wird es wohl schwierig werden das Geld einzutreiben oder? Würd ich an deren Stelle jedenfalls auch nicht einsehen dafür zu zahlen.

Mimi Felsl auf Facebook

Man fragt sich...
Fast ist man versucht zu sagen: Hättet ihr sie halt hocken lassen...!

Nici Fercher auf Facebook

De wollten anfoch unbedingt auf den Gipfel.

Colala Olala auf Facebook

Hoffentlich müssen sie richtig fett bezahlen!

Bettina Fritsch auf Facebook

Man glaubt nicht, was man da lesen muss.

Jürgen Rak auf Facebook

Sorry , aber die beiden würde ich die kompletten kosten zahlen lassen - ohne wenn und aber .

Frank Begiebing auf Facebook

Das ist natürlich total verrückt. Auf der anderen Seite habe ich im Juli in Südtirol absolut unprofessionelles Verhalten der "Offziellen" erlebt. Wir hatten Gondelkarten für die Seiser-Alm, um oben am Berg zu wandern. Wegen Starkregen und Gewitter und täglicher Gewittervorhersage sind wir aus Sicherheit nicht gewandert. Die Gondelkarten sind verfallen. Als das Wetter besser war mussten wir neue Karten kaufen. Auf Anfrage, warum hier nicht kulanter gehandelt wird, bekam ich die Antwort, wir hätte ja trotz Gewitters wandern können. Ich dachte ich höre nicht richtig. So machen eben alle mal Fehler.