Todesfall im Bereich des Kratzberger Sees

Tragödie beim Südtirol Ultra Skyrace

45-jährige Norwegerin stirbt durch einen Blitzschlag auf rund 2.120 Metern Seehöhe.

Tragödie beim Südtirol Ultra Skyrace
© imago images / Eibner Europa

Am vergangenen Wochenende fanden im Alpenraum einige prominente (Ultra-)Trail-Veranstaltungen statt. Im Kleinwalsertal fanden sich Läufer*innen bei der Walsertal Trail Challenge zusammen, am höchsten Berg Österreichs fand der Großglockner Ultra-Trail (GGUT) statt und in Südtirol freuten sich hunderte Teilnehmer*innen auf die siebte Auflage des Südtirol Ultraskyrace mit insgesamt vier Streckenlängen.

Angesichts der Wettervorhersagen standen die Veranstalter*innen allerorts vor der schwierigen Entscheidung, ob die Läufe auf den ursprünglich ausgeschriebenen Strecken stattfinden können, oder ob aufgrund der Starkregen- und/oder Gewittergefahr eine leichtere und weniger hoch gelegene Alternativstrecke gelaufen werden sollte.

Eine schwierige Entscheidung. Einerseits hat die Sicherheit der Athlet*innen höchste Priorität, andererseits wollen viele Läufer*innen die Strecken(länge) absolvieren, für die sie monate- oder gar jahrelang trainiert haben und reagieren mitunter mit Unverständnis auf eine Verkürzung "wegen ein bisschen Regen". 

Während im Kleinwalsertal auf den Original-Strecken gestartet wurde, entschied man sich am Großglockner am Samstag dafür, die ursprünglich 75 Kilometer lange Strecke des Großglockner Trail aufgrund der Wetterprognose aus Sicherheitsgründen auf 50 Kilometer zu verkürzen. Gegen Nachmittag wurde dann gar entschieden, das Rennen auf der Rudolfshütte und in Kals abzubrechen und die Läufer*innen per Bus ins Ziel zu fahren.

Auch beim Südtirol Skyrace stand man vor der Entscheidung, wie mit der Wetterprogonse umzugehen sei.

Während bei den Strecken des Sky Trail (27 Km), des Südtirol Sky Marathon (42,4 Km) und des Südtirol Ultra Skyrace (60 Km) die Sieger*innen längst im Ziel waren und auch die beiden Sieger des Ultra Skyrace (121 Km) gemeinsam nach 17 Stunden und 43 Minuten um kurz vor 18:00 Uhr die Ziellinie in Bozen überquert hatten, kam es wenig später zu einem furchtbaren Unglück, das für eine Teilnehmerin tödlich endete.

Hierzu die diesbezüglich versendete Pressemeldung im Wortlaut:

"Die siebte Ausgabe des Südtirol Ultra Skyrace 2019 wurde am Samstagabend von einem tragischen Unglück überschattet. Eine Teilnehmerin aus Norwegen wurde im Bereich des Kratzberger Sees von einem Blitz getroffen und dabei tödlich verletzt.

Zu dem Unglück kam es gegen 19.15 Uhr. Eine mehrköpfige Gruppe war im Bereich des Kratzberger Sees auf rund 2.120 Metern Seehöhe unterwegs, als eine 44-jährige Athletin aus Norwegen während eines Gewitters von einem Blitz getroffen und verletzt wurde.

Rund 30 Minuten vor dem Unglück war das Rennen wetterbedingt unterbrochen und die Teilnehmer bei Antran, der Hirzerhütte und beim Kesselberg aufgehalten worden. Einige Athleten befanden sich in diesen Streckenabschnitten jedoch außerhalb der Reichweite der Streckenposten. So auch jene Gruppe mit der verunglückten Norwegerin.

Athleten, die das Unglück beobachtet hatten, setzten den Notruf ab. Die Verunglückte wurde nach der Erstversorgung mit dem Rettungshubschrauber Pelikan I umgehend ins Krankenhaus Bozen geflogen, erlag jedoch ihren Verletzungen.

"Wir sind geschockt und tief erschüttert über dieses tragische Unglück“, so Josef Günther Mair, Leiter des OK Teams des Südtirol Ultra Skyrace. „Den Angehörigen der verunglückten Athletin drücken wir unser tiefstes Mitgefühl aus."

Die für Sonntag, 11 Uhr angesetzte Siegerehrung wurde abgesagt."

2 Kommentare

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Fatimeas

Ich war selbst dabei und grad alleine ohne Kontakt am Gipfelgrad zur Hirtzerhütte. Ich habe mich elend nackt und allein ohne Schutz gefühlt und ich bin immer noch sehr erschüttert, dass es so gekommen ist. Ich bin sehr traurig, dass es eine Mitläuferin so tragisch erwischt hat und möchte der Familie mein aller innigstes Beileid aussprechen. Und ich finde, wir sollten einen Gedenklauf nur für diese Läuferin ausrichten, an gleicher Stelle und mit großer Anteilnahme und einem Gottesdienst. Das würde auch der Familie vielleicht irgendwie helfen es zu verarbeiten weil viele mit daran denken. Ich weiß nicht ob das irgendwie realisierbar ist, aber ich würde einen großen Energieaufwand dafür beisteuern. Die Kosten der Teilnahme der Familie könnten wir allesamt spenden. Am Ende wird es nicht fehlen.

Herzliche Grüsse

Klaus Knappstein ( Startnummer 95

Janine Gohlke auf Facebook

Mein tiefstes Beileid der Familie, Freunden