Geograf dokumentiert Veränderungen in den Alpen

"Fixierung auf Skitourismus ist kein geeignetes Rezept"

Projekt "Whats Alp" zeigt Veränderungen der Landschaft - und was wir daraus lernen sollten.

"Fixierung auf Skitourismus ist kein geeignetes Rezept"

Seine Liebe zu den Bergen und sein wissenschaftliches Interesse - sie haben den Geografen Dominik Siegrist dazu bewogen, mit einer Gruppe von Freunden und Kollegen den gesamten Alpenbogen zu durchwandern. 1992 ist er schon einmal von Wien nach Nizza marschiert.

25 Jahre später nahm er sich mit seinem Projekt "Whats Alp" vor, die Veränderungen der Landschaft und Gesellschaft im Vergleich zwischen damals und heute zu dokumentieren. Entlang der Route fanden dazu Ortstermine, Veranstaltungen und Diskussionen mit einheimischen Institutionen, Politikern, Künstlern und Dorfbewohnern statt.

120 Tage, 1.800 Kilometer und über 60.000 Höhenmeter nach dem Start am Wiener Stephansplatz zog Dominik Siegrist bei einer Veranstaltung der Naturfreunde München Bilanz.

Sein Fazit: "Wir haben in den Alpen immer noch viele intakte Naturressourcen angetroffen. Wenn der politische Wille vorhanden ist, können diese Ressourcen mit geeigneten Strategien und Maßnahmen geschützt und nachhaltig genutzt werden. Kein geeignetes Rezept ist aber das beharrliche Festhalten an überkommenen Strukturen und Konzepten, z. B. die einseitige Fixierung auf Skitourismus, motorisierten Individualverkehr und industrielle Landwirtschaft. Was es braucht, sind innovative und kreative Ideen von Einheimischen wie von Zugezogenen. Diese sollten mehr Raum erhalten als bisher."

Mehr dazu lest Ihr 2018 in ALPIN.

Text von Lisa Meyer

0 Kommentare

Kommentar schreiben