Expedition im Karakorum abgebrochen

Alexander Huber: Keine Chance am Ogre

Zusammen mit Dani Arnold, Mario Walder und Christian Zenz wollte der 48-jährige Oberbayer die Erstbegehung des Ostpfeilers realisieren.

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© facebook.com/huberbuam

Der 7285 Meter Hohe Ogre gilt als einer der anspruchsvollsten Berge der Welt. Nach seiner Erstbesteigung durch Chris Bonington und Doug Scott im Jahr 1977 bissen sich unzählige weitere Expeditionen an dem "Menschenfresser" die Zähne aus. 

Erst 2001 sollte der Gipfel des Siebentausenders ein zweites Mal erreicht werden. Thomas Huber gelang damals - zusammen mit Iwan Wolf und Urs Stoecker - dieses Kunststück über den Südpfeiler. Seitdem ist der Berg nur noch ein weiteres Mal erfolgreich bestiegen worden. 

<p>Imposanter "Klotz": Der Ogre.</p>

Imposanter "Klotz": Der Ogre.

© facebook.com/huberbuam

Alexander Huber hätte seinen Namen sicher gerne auf der äußerst überschaubaren Liste der Ogre-Begeher gesehen, doch der Karakorum-Riese wurde seinem Ruf wieder einmal gerecht. Nachdem der 48-Jährige und seine Mitstreiter ihre Expeditionsziele frühzeitig beerdigen mussten, entschieden sie sich für den Abbruch der Expedition. 

Alexander Huber schreibt dazu auf der Facebook-Seite der Huberbuam: 

"Das Wetter zeigte sicher grundsätzlich eher von der schlechten Seite. Bei den drei Aufstiegen bis hin zur Scharte zwischen Ogre I und Ogre II hatten wir viel Energie aufzuwenden, die objektiven Risiken beherrschbar zu halten. Seracs, kollabierende Wechten, Stein- und Nasschneelawinen, die ersten schon um sechs Uhr morgens, ließen uns wenig Spielraum: jede Aktivität hatte zwischen 24 Uhr und 5 Uhr stattzufinden, dann hieß es im Zelt 19 Stunden bis zum nächsten Einsatz in der folgenden Nacht zu warten.

Am Ende erreichten wir zwar den Einstieg zum Ostpfeiler, aber mit einem maximalen Einsatz. Weit weg von der Möglichkeit, unter diesen Bedingungen auch nur in die Nähe des Gipfels zu kommen.

Wir sind bereit, sehr viel für einen Berg zu geben. Energie, Motivation, Leidensbereitschaft, Herzblut, und Risiko, wenn es aber hoffnungslos ist, reift schnell die Erkenntnis, dass es Zeit ist, „Nein“ zu sagen. Wir hatten bis zu diesem Zeitpunkt alles getan, das Risiko beherrschbar zu halten, wir waren uns aber gleichzeitig bewusst, wie nahe wir jeweils am Limit waren.

Eine durchaus schwierige Entscheidung, es hier schon gut sein zu lassen. Aber ich denke, dass wir verstanden haben, was der Berg uns mitteilen wollte. Und es gibt ihn ja noch länger, den Berg!"

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