Diebstahl von Sauerstoffflaschen wird zum Problem

Everest: Bergsteigern geht die Luft aus

Expeditionsveranstalter und Sherpas zeigen sich von der Entwicklung beunruhigt.

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Einem Bericht der BBC zufolge sollen am höchsten Berg der Welt vermehrt Sauerstoffflaschen gestohlen werden. "Hier oben ist es zu einem echten Problem geworden", so Nima Tenji Sherpa in der Online-Ausgabe des Nachrichtenmagazins.

"Ich höre seit einiger Zeit immer wieder von Expeditionen, bei denen Sauerstoffflaschen verschwinden. Das ist lebensbedrohlich – besonders wenn die Bergsteiger ihren Vorrat aufgebraucht haben oder den gelagerten Sauerstoff für den Abstieg eingeplant haben."

Vor allem aus höher gelegenen Lagern seien in der noch laufenden Frühjahrs-Saison - nach Angaben von zahlreichen Sherpas - viele Flaschen mit der "magischen Luft" entwendet worden. Auf frischer Tat ertappt habe man allerdings noch niemanden, wie aus Sherpa-Kreisen verlautete.

Vertreter der Nepal National Mountain Guide Association (NNMGA) gehen davon aus, dass sich vor allem schlecht ausgerüstete Bergsteiger bei den Sauerstoff-Vorräten gut ausgestatteter Expeditionen bedienen würden. Ferner müsse in Betracht gezogen werden, dass Flaschen aus Hochlagern gestohlen werden, um sie dann im Base Camp (teuer) zu verkaufen.

Auch beim nepalesischen Tourismusministerium hat man das Problem erkannt. Man wolle durchsetzen, dass zukünftig jeder Everest-Aspiranten zwingend mit einem Climbing-Sherpa unterwegs sein müsse, so ein Vertreter der Behörde gegenüber der BBC. Dieser sei am Berg dafür verantwortlich, den Kunden mit ausreichend Flaschensauerstoff, aber auch mit Lebensmitteln und Medizin zu versorgen.

In der Regel benötigt ein Bergsteiger, der am Everest mit künstlichen Sauerstoff unterwegs ist, insgesamt durchschnittlich sieben Flaschen für den Auf- und Abstieg; die Sauerstoffmenge einer Flasche reicht dabei, wenn das Ventil voll aufgedreht ist, maximal fünf Stunden.

4 Kommentare

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Günther Hümer auf Facebook

erschreckend finde ich, dass die luft oben am everest schadstoffwerte wie in einer smogverseuchten großstadt aufweist.

Maik Veits auf Facebook

Das gehört endlich verboten.
Entweder ohne oder gar nicht.
Die die es benutzen bescheißen und haben in meinen Augen gar nichts bestiegen.

Reinhard Büscher auf Facebook

Und wer an Matterhorn oder Eiger das Fixseil berührt, sollte sich was schämen! Ist schon interessant, was man anderen in den Bergen so alles vorschreiben will. Von hohen Schadstoffwerten am Everest habe ich bislang nichts gehört (oder am Gipfel verspürt). Und falls, dann bestimmt nicht wg. dem künstlichen Sauerstoff der wenigen Bergsteiger dort oben. Aber offenbar ist kein Argument zu blöd, um es gegen die zu verwenden, die einem nicht passen.

Alexander Walch auf Facebook

Da zeigt sich wer den Berg gewachsen ist und wer fehl am Platz ist! So lange ich es nur mit Flaschenluft schaffe, gehöre ich dort schlicht nicht hin.